Heiratsmarkt
geschickt Sie mit Felix zurechtkamen und wie gut Sie zu ihm waren. In Wahrheit bin ich überhaupt nicht hungrig - aber ich weiß, wie dumm es wäre, wollte ich das Abendessen ablehnen. Also gehe ich hinunter. Sollte Felix aufwachen und klagen, dass er Durst hat, steht Limonade in dem blauen Krug auf dem Tisch."
„Ja, warum, zum Teufel, habe ich nicht an Limonade gedacht, als er gestern Abend so durstig war?!", rief er aus.
Sie lächelte. „Wie denn auch? Jedenfalls glaube ich nicht, dass Miss Judbrook Zitronen hat. Ich habe einige aus London mitgebracht - was mich daran erinnert, dass ich noch weitere brauchen werde. Werden Sie mir morgen einige in Hemel Hempstead besorgen, Vetter?"
„Ja, und auch sonst alles, was Sie brauchen. Jetzt gehen Sie aber endlich hinunter!"
Gehorsam ging sie. Als sie eine halbe Stunde später zurückkam, traf sie ihn an, wie er eben Felix mit einem Arm stützte und nicht sehr erfolgreich versuchte, das Kissen mit der anderen Hand umzudrehen. Sie kam sofort zu Hilfe, und er sagte entschuldigend: „Ich fürchte, ich bin nicht sehr geschickt! Er hat ununterbrochen den Kopf hin und her gewandt, wahrscheinlich, um einen kühlen Fleck zu finden.
Frederica, sind Sie sicher, dass Sie keinen anderen Arzt für ihn haben wollen? Ich will Ihnen nicht verhehlen, dass er mir jetzt fiebriger zu sein scheint als gestern Abend."
Sie begann Felix' Gesicht und Hände mit einem in Lavendelwasser getränkten Taschentuch zu benetzen. „Doktor Elcot warnte mich schon; er erwartet, dass es schlimmer mit ihm wird, bevor es sich bessert. Es wird bald wieder Zeit für seine Medizin, und das verschafft ihm Erleichterung - Sie werden sehen! Zumindest ...
haben Sie vor, sofort in den Gasthof Sun zurückzukehren - oder würden Sie noch zwanzig Minuten warten? Um ihn für mich zu halten, während ich ihm die Dosis gebe? Wenn er so ist wie jetzt, so völlig apathisch, komme ich sehr schwer ohne Hilfe mit ihm zurecht."
„Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung, Frederica. Haben Sie Ihr Abendessen gegessen?"
„Und auch das Glas Wein getrunken, das Sie für mich besorgt haben, Vetter. Miss Judbook erzählte mir, dass Sie eine Flasche aus der Sun mitgebracht haben. Danke - es hat mich frisch und munter gemacht!"
„Das höre ich gern", erklärte er leise. Er ging vom Bett weg, doch nachdem er zugesehen hatte, wie sie kämpfte, um Felix wachzubekommen, kam er wieder zurück und sagte: „Lassen Sie mich es versuchen! Nein, überlassen Sie ihn mir! Es ist mir gestern Abend gelungen, und vielleicht bin ich auch heute noch dazu imstande."
Sie überließ ihm ihren Platz, er setzte sich nieder, nahm die heiße Hand von Felix und sprach in der zwingenden Stimme zu ihm, die er früher mit so guter Wirkung angewandt hatte. Diesmal brachte sie Felix nicht ins Bewusstsein zurück; aber wenn auch kein Erkennen in den fiebrigen Augen stand, so schien es Frederica doch, dass die unerbittliche Stimme endlich durch den Nebel drang. Felix wurde ruhiger, stöhnte, versuchte aber nicht mehr, sich herumzuwerfen. Er weigerte sich, die Medizin zu trinken, aber Alverstoke hielt ihn an seine Schulter gepresst, und Frederica goss ihm schnell die Mixtur in den Mund, als er ihn öffnete, um wild und unzusammenhängend wirr zu protestieren. Felix verschluckte sich, hustete und brach in krampfhaftes Schluchzen aus, hörte jedoch allmählich damit auf und seufzte müde. Alverstoke legte ihn wieder hin und sagte leise über die Schulter:
„Gehen Sie schlafen, Frederica!"
Sie blinzelte und flüsterte: „Ich werde mich gleich auf das Feldbett hinlegen. Bitte tun Sie nicht ..."
„Sie werden in Ihrem Zimmer zu Bett gehen. Ich wecke Sie um Mitternacht - auch vorher, sollte ich merken, dass es nötig ist. Tun Sie mir den Gefallen, schicken Sie um Curry, und sagen Sie ihm, er soll einspannen."
„Sie können zu so später Stunde nicht nach Hemel Hempstead zurückfahren!"
„Genau das werde ich tun - im Licht des Vollmonds. Stehen Sie nicht hier herum, und machen Sie keine dummen Einwände! Wozu werden Sie wohl morgen nütze sein, wenn Sie halb tot vor Müdigkeit sind?"
Das musste sie einsehen. In der vergangenen Nacht hatte sie vor Angst kein Auge schließen können; sie war schon im Morgengrauen wieder aufgestanden, hatte packen und Vorkehrungen treffen müssen; sie war ungefähr fünfundzwanzig Meilen weit gereist und hatte sich acht Stunden lang um ihren Patienten gekümmert. Sic war wirklich erschöpft. Sie lächelte Seine Lordschaft
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