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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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mich an nichts dergleichen. Ich habe einen Ball für Sie und Charis gegeben."
    „Ja, und aus dem unedelsten Motiv heraus! Doch ich bin Ihnen viel zu sehr verpflichtet, um mehr über diesen Punkt zu sagen. Die Sache ist die, dass man glaubt, Sie haben ihn für Jane Buxted und für Chloe Dauntry gegeben, daher werden Sie natürlich dasselbe für Diana tun!"

    „Und soll es natürlich auch für die Schwestern Janes tun?", erkundigte er sich.
    Sie runzelte die Stirn und überlegte. „Ich muss gestehen", bekannte sie aufrichtig,
    „dass das ein recht deprimierender Gedanke ist. Aber erinnern Sie sich, dass die ja einen Bruder haben, der imstande ist, gut für sie zu sorgen, und - um ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen - es bei Weitem vorziehen würde, das zu tun.
    Was ich aber wünschen würde, dass Sie täten, Vetter, wenn die Zeit kommt - und angenommen, Chloe wäre immer noch so wie jetzt gesonnen -, ist, Mrs. Dauntry vorzuschlagen, dass es von größter Wichtigkeit ist, zuerst Chloe loszuwerden, bevor sie Diana einführt! Was stimmt, falls Chloe keine andere Neigung am Ende ihrer zweiten Season gefasst hat. Also denken Sie daran, ich bitte Sie!"
    Er schaute mit seinem glitzernden Lächeln auf sie herunter. „Das kann ich nicht. Sie müssen mich daran erinnern, Frederica. Aber warum liegt Ihnen so viel daran?"
    „Wollen Sie damit sagen, dass es mich nichts angeht? Natürlich nicht. Doch ich mag sie beide so sehr - und es muss einem eben daran liegen, was aus Leuten wird, die man gernhat, und man muss versuchen, ihnen zu helfen."
    Sie schien es als selbstverständlich zu nehmen, dass er ihre Gefühle teilte. Er sagte nichts, als er sich die Sache jedoch überlegte, konnte er nur annehmen, dass es sehr wenige Leute gab, die er gernhatte - praktisch niemanden, für den er bereit gewesen wäre, sich anzustrengen. Er war mehr als einmal einem Freund in finanziellen Angelegenheiten zu Hilfe gekommen, aber da war wenig Verdienstvolles daran. Eine solche Hilfe hatte kein Opfer seinerseits verlangt. Charles? Ja, er mochte Charles gern und beabsichtigte, dessen Laufbahn zu fördern; doch auch daran war wenig Verdienstvolles. Das würde leicht zu machen sein. Der einzige Mensch, um dessentwillen er sich angestrengt hatte, war Felix, und das hatte er getan, weil er Frederica hebte. Oder wirklich? Wenn Frederica nicht infrage gekommen wäre, hätte er dann Felix der unbekannten Mrs. Hucknall übergeben, einer ungebildeten Person, die nur als Hebamme ausgebildet war? Nein, das hätte er nicht getan. Er war nicht eigentlich für einen der beiden Merriville-Jungen verantwortlich, hatte sie jedoch mit der Zeit lieb gewonnen. Vielleicht, weil sie ihn interessierten, vielleicht, weil sie einen so rührenden Glauben an seine Fähigkeit zeigten, alle Probleme lösen zu können, und nie an seiner Bereitwilligkeit zweifelten, dies zu tun. Keine seiner Schwestern hatte seine Hilfe bei der Erziehung ihrer Sprösslinge gewünscht oder benötigt.
    Aber so wenig Frederica dies glauben mochte, sie brauchte seine Hilfe. Wäre es nach ihm gegangen, hätte Felix in die Schule gehen müssen, und er würde einen passenden Erzieher für Jessamy finden, nicht irgendeinen bedürftigen Hilfslehrer, der auf alle Fälle bereit war, die Erziehung zweier Jungen von großem Altersunterschied und sehr verschiedener Begabung zu übernehmen.
    Während Seine Lordschaft diese Pläne wälzte, war ein weiterer Freier Fredericas, ebenso überzeugt, dass ihre zügellosen Brüder dringend der Lenkung bedurften, auf seinem Weg zu Monk's Farm, und kam zwei Tage nach Harrys Besuch an.

    Als er das Wohnzimmer betrat, fand er Jessamy am Tisch sitzend vor, seine Bücher um sich ausgebreitet, und Alverstoke beschäftigte sich stirnrunzelnd mit einer unverständlichen Stelle, über die er befragt worden war. Buxted rief aus: „Sie, Sir?
    Noch immer? Ich habe geglaubt, Sie seien in Ascot!"
    Der Marquis blickte auf und antwortete abweisend: „Dann hast du dich eben geirrt.
    Was, zum Teufel, führt dich her, Buxted?"
    „Ich bin natürlich gekommen, um nachzusehen, wie es meinem kleinen Vetter geht -
    und um seiner armen Schwester meine Dienste anzubieten. Eine entsetzliche Aufgabe! Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich nicht durchgesetzt und darauf bestanden habe, dass er den abgesperrten Raum verlässt und mit mir zur Kutsche zurückkommt."
    Der Marquis hatte eine Hand auf der Lehne von Jessamys Stuhl liegen, jetzt aber schob er sie zu Jessamys Schulter vor. Ihrem

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