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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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„Das heißt - hätten wir das?"
    „Na ja, etwas unpässlich, ein, zwei Tage auf alle Fälle, wegen der Postkutsche", erklärte sie ihm. „Sie wissen, wie schlecht diese Karren gefedert sind! Sie wäre seekrank, bevor sie in Edgware wären."
    Seine Lordschaft erkannte, dass es noch immer nicht der richtige Augenblick für eine Liebeserklärung war, und nahm klugerweise Abstand davon. Als sie zum Bauernhof zurückwanderten, sprach er über belanglose Themen.
    Als Harry ankam und einen Vorrat von Doktor Ratclif-fes stärkendem Schweinefleischextrakt mitbrachte, wurde er ganz schwach, als er Felix so dünn und weiß und erschöpft sah. Es bedurfte der vereinten Bemühungen Fredericas und Alverstokes, ihn davon zu überzeugen, dass der Junge nicht am Rand des Grabes stand. Er meinte, dass Frcderica den Fall zu leichtnahm, und bestand so nachdrücklich darauf, dass um einen Londoner Arzt gesandt würde - und sagte sogar, dass er selbst und nicht sie der Vormund des armen kleinen Bürschchens sei -, dass Alverstoke gezwungen war, ihr zu Hilfe zu kommen. Er zog Harry beiseite und erklärte ihm mit großartiger Geduld, warum es nicht nur unnötig, sondern auch gar nicht ratsam war, in diesem Stadium einen zweiten Arzt zu rufen. Harry sah nicht völlig überzeugt drein, aber seine Miene erhellte sich, als Alverstoke vorschlug: Falls Felix sich nicht so schnell erholte, wie er sollte, wenn man ihn erst heimgebracht hätte, dann sollte Harry natürlich einen Londoner Arzt hinzuziehen.
    Felix zu besuchen, war nicht der einzige Grund Harrys gewesen, mit der Postkutsche zu Monk's Farm zu kommen; er wollte seine Schuld gegenüber dem Marquis begleichen. „Sie haben große Auslagen gehabt, Sir, und ich bin Ihnen sehr verbunden, dass Sie an meiner Stelle gehandelt haben", erklärte er steif. „Wenn es Ihnen recht ist, möchte ich Ihnen gern einen Scheck auf meine Bank geben."
    Um seinen Mund lag ein störrischer Zug und die Andeutung von Trotz in seinen Augen, aber der Marquis, der Harrys Anliegen vorausgesehen hatte, nahm ihm den Wind aus den Segeln, indem er liebenswürdig antwortete: „Oh, ausgezeichnet! Ich übergebe Ihnen die Abrechnung, sowie ich nach London zurückkehre. Wollen Sie es detailliert oder genügt eine ungefähre Summe?"
    „Nein, nein, natürlich nicht detailliert, Sir!", rief Harry aus, drollig aus der Fassung gebracht. „Ich habe nur gemeint -das heißt, Sie werden es doch bestimmt nicht vergessen, nicht wahr?"
    „Wenn doch, dann müssen Sie mich unbedingt erinnern", sagte der Marquis.
    Damit musste sich Harry zufriedengeben, aber er vergaß nicht, Frederica zu sagen, sie solle Doktor Elcot anweisen, seine Rechnung ja nicht Alverstoke vorzulegen. „Ich habe dir eine Rolle Moneten mitgebracht", sagte er. „Und solltest du mehr Bargeld brauchen, dann schreibe mir nur ja darum, denn ich will nicht, dass Alverstoke dafür aufkommt. Ich wäre ja ein feiner Bursche, wenn ich mich nicht um meine eigenen Geschwister kümmern würde!"
    Sie stimmte ihm zu, entgegnete jedoch: „Ich wollte, du wärst nicht dazu gezwungen gewesen - und du sollst es auch nicht!"
    „Quatsch!"
    „Nein, es ist wahr. Ich sollte besser dran sein. Weißt du, ich dachte, Graynard würde alles bezahlen, aber das Leben in London und der Besuch der vielen noblen Gesellschaften hat viel mehr gekostet, als ich gerechnet hatte."
    „Ach, pah, wem liegt schon dran!"
    „Mir - ja, es kränkt mich grässlich! Ich wollte dir nie zur Last fallen, Harry! Ich werde es dir zurückzahlen, aber ich fürchte, ich muss vielleicht eine Anleihe bei dir nehmen!"
    „Freddy, hörst du endlich auf, solches Gewäsch zu reden? Man könnte ja annehmen, dass ich auf dem Trockenen sitze!"
    „Nein, ich weiß, dass es nicht so schlimm ist, aber ich bin überzeugt, dass nicht gerade Flut in deiner Kasse ist, und außerdem hast du vermutlich Schulden."
    „Nichts von Bedeutung!", lenkte er ab und wurde dabei verräterisch rot. „Du brauchst dir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Was deine Auslagen betrifft, so kann ich das jederzeit in Ordnung bringen. Du weißt ja: Salcombe wird das für mich besorgen."
    „Willst du damit sagen, dein Kapital angreifen? Nein, das tut er nicht!"
    „Oh, du kannst dich darauf verlassen, dass Salcombe irgendeinen anderen Ausweg weiß. Wie viel ist es denn?"
    „Mein Lieber, auch ich sitze noch nicht auf dem Trockenen. Ich habe nur vorausgeschaut - habe dich nur gewarnt, dass ich vielleicht um deine Hilfe bitten muss! Ich kann

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