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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Zunge im Zaum halten, weil ich weiß, dass er nur nett und hilfreich sein wollte ... Abgesehen davon, dass er Felix ein Buch und ein Geduldspiel mitgebracht hat, von dem er wieder Fieber bekommen hätte ... wenn es ihn nicht ohnehin rasend gemacht hätte, falls ich so ein Kamel wäre, es ihm zu geben, was ich natürlich nicht tun werde. Er sagte, wie glücklich er wäre, meine Last auf seine Schultern zu nehmen - als könnten die Jungen je eine Last für mich sein! Alles, was ich tun konnte, war nur, seinen Antrag höflich abzulehnen. Und jetzt wünschte ich, ich wäre nicht höflich gewesen, denn er sagte, er würde nicht verzweifeln. Er ist genauso blöd wie Endymion!"
    „Aber nein, nein", meinte Alverstoke beruhigend. „Niemand könnte so blöd wie Endymion sein!"
    „Na ja, wenn Sie sich etwas Blöderes denken können, als mir zu einer solchen Zeit einen Heiratsantrag zu machen!", rief sie aus. „Würden Sie je so etwas Idiotisches tun? Natürlich nicht. Ich glaube, nicht einmal Endymion täte das!"
    Er sah sie einen Augenblick lang mit einem seltsam schiefen Lächeln an. Dann entgegnete er: „Für Endymion kann ich nicht bürgen, aber was mich betrifft ... nein, Frederica, ich würde es nicht tun."

25. KAPITEL
    Der Marquis verließ Hertfordshire drei Tage später. Als er Frederica seinen Entschluss ankündigte, glaubte er einen Augenblick lang Bestürzung in ihren Augen aufflackern zu sehen. Doch sie antwortete: „Aber ja, natürlich, Sir! Mein Gewissen begann mich schon zu drücken, denn es ist nicht länger nötig, dass Sie bei uns bleiben, und wie sehr wir auch Ihre Gesellschaft genießen, Sie müssen sich ja zu Tode langweilen!"
    „Wissen Sie, Frederica, das Seltsame daran ist, dass ich mich nicht im Geringsten langweile", sagte er.
    Sie lachte. „Sicher, denn Sie haben ja gar keine Zeit zur Langeweile! Wenn Sie mich nicht auf einen Spaziergang oder zu einer Fahrt mitnehmen oder Felix unterhalten, dann werden Sie von Jessamy beschwatzt, ihm bei seinen humanistischen Studien zu helfen."
    „Das, gebe ich zu, ist eine schwere Prüfung, aber ich tröste mich mit der Überlegung, dass es mir sehr guttut. Ich bin entsetzlich eingerostet. Und ich fürchte, ich habe mich auch nie so sehr darum bemüht, wie es Jessamy tut."
    „Also das glaube ich Ihnen gern!", versicherte sie zwinkernd. „Sie müssen natürlich entzückt sein, dass man Ihnen die Gelegenheit gewährt, Ihre Gelehrsamkeit aufzupolieren. Aber versuchen Sie nicht, mich anzuschwindeln, damit ich glaube, Sie seien ebenso entzückt, so lange, lange vor der Mittagsstunde aus Ihrem Schlafzimmer auftauchen zu müssen!"
    „Oh, auf dem Land halte ich die Stadtzeiten nie ein!", erwiderte er.
    „Wie grässlich, dass Sie doch niemals um eine Antwort verlegen sind!", bemerkte sie vorlaut. „Jetzt aber lassen Sie uns doch bitte einen Augenblick lang ernst sein. Ich kann nie hoffen, Ihnen meinen tiefen Dank dafür ausdrücken zu können, dass ..."
    „Ich habe Sie reden lassen", sagte er, „da ich jedoch deutlich merke, dass Sie nicht das Geringste von Wichtigkeit zu sagen haben, unterbreche ich Sie skrupellos. Denn was ich zu sagen habe, ist viel wichtiger. Ich habe mich mit Elcot unterhalten und erfahre von ihm - zu meinem Kummer leider nicht von Ihnen -, dass Sie die Absicht haben, Felix in irgendeinen Seekurort zu entführen. Das geht nicht, Frederica! In dieser Jahreszeit hätten Sie die größte Schwierigkeit, eine passende Unterkunft selbst in dem altmodischsten Ort zu bekommen. Und wenn doch, dann fänden Sie sich eingekeilt in schäbigen Kleinadel, Emporkömmlinge und Flitterwochenpärchen."
    „Aber es wird doch sicherlich auch stille Kurorte geben!"
    „Zweifellos, nur kenne ich die nicht, und Sie auch nicht. Bis wir einen gefunden haben, wäre der halbe Sommer vorüber. Wenn Sie an Worthing denken, so schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Es ist teuer, und alle lockeren Frauenzimmer und Witwen der feinen Gesellschaft belegen dort Jahr für Jahr die Unterkünfte. Ich habe Ihnen einen viel passenderen Plan vorzuschlagen, nämlich: Sie sollen mit Ihrer Familie nach Alver ziehen und dort so lange bleiben, wie Sie wollen."
    „Nach Alver?", wiederholte sie erschrocken. „Aber ... aber meinen Sie Alver Park, das die Reiseführer als Ihren Hauptsitz bezeichnen?"
    „Ja natürlich. Ich habe schon daran gedacht, Felix hinzuschicken, als ich erkannte, dass man ihn aus London fortbringen müsste. Es liegt zwölf Meilen von Bath entfernt, sodass er, wenn

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