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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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dass sie einer Befragung entkommen war.
    Buxteds Anwesenheit musste misstrauische Fragen ausschließen, aber Frederica wollte ohnehin keine stellen. Sie war keine Gefängniswärterin, und sie wollte Charis auch nicht das Gefühl geben, dass sie unter Bewachung gehalten wurde. Es bestand wenig Zweifel, dass sie eine Verabredung mit Endymion hatte, und so beklagenswert das war, wäre es unnötig unfreundlich gewesen, das wahrscheinlich für einige Monate letzte Treffen zu verhindern. Und wenigstens nahm sie Harry mit.
    Frederica vertrieb den Gedanken und nahm sich zusammen, um Lord Buxted abzulenken, der Jessamy ärgerte, indem er humorvoll bemerkte, wie doch Besucher erstaunt sein mussten, wenn sie ein solches Ungeheuer wie Lufra in Fredericas Salon vorfanden.
    Doch keiner der drei Besucher, die gleich darauf in das Zimmer geführt wurden, zeigte Erstaunen. Der erste war Darcy Moreton, den Buxted feindselig betrachtete; und einige Minuten später wurden Lady Elizabeth Kentmere und Lord Alverstoke gemeldet.
    Die Wirkung war elektrisierend und wurde von Mr. Moreton ziemlich kläglich beobachtet. Das Lächeln in Fredericas Augen war nicht misszuverstehen, und es bestand keinerlei Zweifel, dass Alverstoke mit seinen Mündeln auf allerbestem Fuß stand. Felix schrie freudig: „Vetter Alverstoke!" und mühte sich ab, auf die Beine zu kommen, und Jessamy, der nur innehielt, um sich vor Lady Elizabeth zu verbeugen, begann ihm sofort etwas zu erzählen, was sich nach der Abreise des Marquis auf Monk's Farm begeben hatte. Da auch Felix ihm etwas zu erzählen hatte, und Lufra, der erfasste, weshalb die Freudenkundgebungen stattfanden, laut zu kläffen begann, herrschte eine Zeit lang ein Höllenlärm. Lady Elizabeth lachte und sagte, als sie Frederica die Hand gab: „Ich wusste zwar, dass sie ihn gernhaben, aber nicht, dass seine Ankunft einen Aufruhr verursachen würde!"
    „Nein, und ich muss mich für sie entschuldigen", entgegnete Frederica lächelnd.
    „Man könnte meinen, sie seien in einem Hinterhof aufgewachsen!"
    „Das kaum!", meinte Buxted. „Aber es kann bestimmt für Felix nicht gut sein, sich so aufzuregen. Wäre es nicht besser, wenn Jessamy ihn in ein anderes Zimmer brächte?"
    „O nein!", antwortete Frederica. „Alverstoke weiß genau, wie er ihn behandeln muss."
    Das war bald zu sehen. Seine Lordschaft beschwichtigte den Aufruhr ohne die geringste Schwierigkeit. Er befahl Felix, sich wieder aufs Sofa zu legen, bat Jessamy, den Belutschistan-Jagdhund wegzurufen, und fügte hinzu, sollte er den Wunsch verspüren, sich von ein paar Schnatterbüchsen taub machen zu lassen, würde er sie davon verständigen. Diese schneidenden Worte wurden mit äußerst guter Laune aufgenommen, ein Umstand, den Buxted einigermaßen überrascht beobachtete und beträchtlich ungnädig zur Kenntnis nahm. Es gefiel ihm auch nicht besser, als Alverstoke sich neben Frederica setzte und sie in eine anscheinend vertrauliche Diskussion verwickelte. Da Eliza, die mit Mr. Moreton plauderte, ihren Neffen gutmütig in das Gespräch hineinzog, war er gezwungen, seine Aufmerksamkeit ihr zu widmen, statt eifersüchtig hören zu wollen, was Alverstoke mit leiser Stimme zu Frederica sagte.
    Es hätte kaum harmloser sein können. „Ein deutlicher Fortschritt!", meinte Alverstoke.
    „Das glaube ich auch. Nach der Reise war er etwas müde, und diese Hitze scheint wieder Schmerzen hervorzurufen."
    „Je früher Sie ihn nach Alver bringen können, umso besser. Haben Sie Knighton geschrieben?"
    „Heute Morgen. Ich erwähnte Ihren Namen, wie Sie es mir aufgetragen haben, und habe den Brief, den mir Doktor Elcot gab, beigelegt."
    Er nickte. „Ich hoffe, Sie noch vor dem Wochenende nach Alver begleiten zu können.
    Übrigens, in der Angelegenheit des Erziehers habe ich Ihre Anweisungen überschritten."
    „Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie einen ausfindig gemacht haben?", rief sie aus.
    „Nicht ich, sondern Charles. Er hat mir seinen Bruder Septimus vorgeschlagen, und ich habe ihn engagiert. Er hält sich derzeit bei uns am Berkeley Square auf. Ein angenehmer junger Mann, der den Jungen gefallen wird. Ich hoffe nur, Ihnen auch!"
    „Oh, daran besteht kein Zweifel! Ein Bruder Mr. Trevors muss mir gefallen! Bitte sagen Sie Mr. Trevor, wie dankbar ich ihm bin!"
    „Sicherlich, aber das Arrangement wird für Septimus ebenso vorteilhaft sein wie für Sie. Er hat einen Posten als Pauker für die Sommerferien gesucht, und dieser hier - wenn

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