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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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die mit dem Umzug einer Familie aus einem Haus in London in ein anderes, hundert Meilen entferntes zusammenhingen. Es hätte sie glücklich machen müssen, und sie musste sich zur Ordnung rufen, als sie entdeckte, dass sie etwas unglücklich auf mehrere in Waldeinsamkeit zu verbringende Monate blickte. Es würde natürlich keine wirkliche Einsamkeit werden. Charis würde da sein und die Jungen und die unbekannte Mrs. Osmington, jene verwitwete Base, die Alverstoke in seiner üblichen anmaßenden Art in Alver anzusiedeln beschlossen hatte. Auch Septimus würde da sein, und zweifellos würde seine Mama zu Besuch herüberkommen. Zunächst würde es vielleicht ein bisschen langweilig werden, und bestimmt würde sie ihre Londoner Freunde vermissen; aber Alverstoke hatte vor, auf einige Tage hinzukommen, was eine angenehme Unterbrechung bedeutete. Er hatte ihr die Carte blanche gegeben, alle ihre Freunde, die sie wollte, zu einem Aufenthalt einzuladen, und hatte sie gebeten, das Haus als ihr eigenes zu betrachten. Sie hatte nicht die Absicht, ihn beim Wort zu nehmen, zumal sie ohnehin keine Freundin hatte, die sie besonders gern eingeladen hätte.
    Alverstoke würde sie nach Alver begleiten. Das war ein weiterer seiner plötzlichen und anmaßenden Entschlüsse. Sie hatte anstandshalber dagegen Einspruch erhoben, er hatte aber nur dagegengehalten, dass er dort zu tun habe, also hatte sie nichts mehr erwidert, obwohl sie vermutete, seine Beschäftigung dort bedeutete, dass er sie seiner Base vorstellen und sich vergewissern wollte, ob seine Dienerschaft für die Besucher auch alle Bequemlichkeiten vorbereitet hatte. Wie irgendjemand sagen konnte, dass er egoistisch und herzlos sei, war einfach unverständlich! Kein Mensch war das weniger; es wurde einem richtig heiß vor Zorn, dass die Leute es wagten, ihn so bösartig schlechtzumachen.
    Im Übrigen verlief alles recht gut. Mr. Peplow hatte Harry eingeladen, ihn nach Brighton zu begleiten. Buddle und Mrs. Hurley waren froh, dass sie nach den Anstrengungen eines Londoner Haushalts lange Ferien bekamen, und Charis schien sich nach und nach in ihr Schicksal zu fügen. Sicher, sie unterlag plötzlichen Heulattacken, sodass sie, das Taschentuch an die Augen gepresst, aus dem Zimmer lief. Aber Frederica erinnerte sich an die Todesqualen, als die drei ersten, sehr unerwünschten Freier von Charis entfernt wurden, und hoffte, dass die derzeitigen Qualen von ähnlich kurzer Dauer sein würden. Septimus Trevor, ein ausgeglichener junger Mann von angenehmen Manieren, gefiel ihr auf den ersten Blick, und genauso, was weitaus wichtiger war, ihren Brüdern. Sie ließ die drei mit einer Ausrede allein, damit sie einander kennenlernten. Bei Felix hatte sie leise Zweifel, denn er war zum Unterschied von Jessamy durchaus nicht eifrig darauf aus, sein Studium wiederaufzunehmen. Als sie aber zurückkam, begrüßte er sie mit der Mitteilung, dass dieser Mr. Trevor viel mehr wusste als der andere Mr. Trevor; sie hatten über Kohlengas und Kraftübertragung mittels Pressluft gesprochen. So war auch dieser Zweifel beseitigt, und sie hatte nur noch eine ernste Sorge: Felix' Gesundheit.
    Das aber war eine sehr reale Sorge und würde so lange nicht beschwichtigt sein, bis Sir William Knighton Felix untersucht hatte. Sicher, es ging dem Jungen besser, aber noch lange nicht gut. Er wurde schnell müde, regte sich zu leicht auf, wurde vermutlich sogar etwas fiebrig, und seine normalerweise heitere Natur wich der Gereiztheit und gelegentlich einer Verdrossenheit.
    „Vermutlich kommt das nur davon, dass er sich noch nicht ganz auf der Höhe fühlt.
    Auf dem Land wird es ihm besser gehen, aber ich kann mir nicht helfen, ich bin besorgt", sagte sie zu Alverstoke.
    „Ja, und Sie können an nichts anderes denken, nicht wahr, Frederica?"
    „Anscheinend nicht", gestand sie. „Obwohl ich es wirklich versuche!"
    „Haben Sie das Gefühl, Sie könnten es - ohne es mühsam zu versuchen -, wenn Knighton Ihnen einen tröstlichen Befund gibt?", erkundigte er sich.
    „Oh, was für eine unaussprechliche Erleichterung das wäre! Ja, dann natürlich!"
    „Das freut mich", sagte er unverständlicherweise. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass er es tut, und bestimmt wird sich das nicht mehr lange hinauszögern."
    „Er kommt Donnerstag vor dem Mittagessen zu uns."
    „Gut. Ich auch", sagte Seine Lordschaft. „Nach dem Mittagessen!"
    „Natürlich!", sagte sie zwinkernd. „Das brauchen Sie mir nicht erst zu sagen!

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