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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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„... unwichtige Angelegenheit zu sein scheint!", brauste sie auf und lief aus dem Zimmer.
    Frederica machte keinen Versuch, ihr zu folgen. Es war ihr gelungen, ihre Selbstbeherrschung zu wahren, aber sie war noch nie so nahe daran gewesen, sie wegen ihrer Schwester zu verlieren. Es schien ihr ungeheuerlich, dass sie nach allem, was sie durchgemacht hatte, bei ihrer Heimkehr mit einer solchen Szene begrüßt wurde, wo sie doch selbst schon niedergeschlagen genug war. Vielleicht erkannte Charis nicht, dass die Erleichterung nach einer Zeit schrecklicher Angst nicht sofort die Grundstimmung des Gemüts wiederherstellt. Sicher, sie hatte selbst nicht erwartet, dass sie nach der ersten Begeisterung über Felix' Fortschritte Anfällen von Niedergeschlagenheit ausgeliefert und sehr geneigt sein würde, grillenhaft zu werden. Nun - trotzdem hätte Charis klüger sein müssen, als ihrer Schwester eine Stunde nach der Ankunft eine tragische Szene zu machen.
    Sie war eben, sagte sie sich, immer noch recht erschöpft und ließ sich allzu leicht reizen. Die letzte Woche in Monk's Farm hatte sie ermüdet, als Alverstoke nicht mehr da war, um alles für sie zu richten. Sie hatte sich so sehr daran gewöhnt, sich um Hilfe oder Rat an ihn zu wenden, dass sie sich ohne ihn ganz verloren gefühlt hatte. Sie hatte auch seine Gesellschaft vermisst und gedacht, wäre er auf Monk's Farm geblieben, dann wäre sie nicht so trübsinnig geworden. Sosehr sie auch ihre Brüder liebte, man konnte mit ihnen doch nicht so reden wie mit Alverstoke - oder natürlich einem anderen Erwachsenen.
    Diese Überlegung verführte sie zu Träumerei. Und während sie ihre Kleider in den Schrank und ihre Hemdchen und Unterröcke aus dem Handkoffer in die Kommode legte, erinnerte sie sich an die Spaziergänge und Fahrten, die sie in Al-verstokes Gesellschaft genossen hatte, überlegte einiges von dem, was er zu ihr gesagt hatte, und lächelte bei der Erinnerung daran.
    Diese erfreulichen, wenn auch sehnsüchtigen Gedanken wurden von einem herrischen Klopfen an der Tür unterbrochen, dem sogleich Harrys Eintritt folgte. Er fragte heftig: „Was höre ich da, Freddy? Charis sagt, du hättest vor, den Sommer im Haus Alverstokes in Somerset zu verbringen! Auf mein Wort, ich staune, dass du dich ihm so sehr verpflichten willst, und ich sage dir ohne Umschweife, dass ich das nicht wünsche! Ich bin sehr gut imstande, mich selbst um meine Familie zu kümmern, und das kannst du ihm ausrichten! Und außerdem möchte ich gern wissen, was für einen Trick er damit verfolgt. Du kennst vielleicht seinen Ruf nicht, ich aber schon - und verdammt, ich will das nicht haben!"
    „Aber nein, wirklich, Harry?", entgegnete Frederica mit gefährlich ruhiger Stimme.
    „Dann fang doch endlich an, dich um deine Familie zu kümmern! Bisher hast du noch nicht den geringsten Anlauf dazu genommen. Du wolltest ja nicht einmal eine Unterkunft für mich suchen, als ich dich darum bat! Du hast zugelassen - nein, du hast Endymion Dauntry sogar ermutigt, Charis aus der Hand zu fressen, ohne dich einen Pfifferling um die Folgen zu kümmern! Du hast nie den geringsten Versuch unternommen, deine ... deine Verantwortung zu übernehmen. Es war dir recht, alles mir zu überlassen. Und jetzt - ausgerechnet jetzt, wenn ich mit meinen Nerven fast am Ende bin und mein Vetter - nicht mein Bruder! - mir zu Hilfe kommt, hast du die Unverschämtheit zu sagen, dass du es nicht haben willst und dass du ihm nicht verpflichtet sein willst! Du staunst, dass ich es sein will. Nun, ich will es nicht, aber ich werde es sein, weil es niemanden sonst gibt, auf den ich mich verlassen könnte.
    Du staunst über mich? Nicht so sehr, wie ich über dich staune, glaube mir!"
    Die Stimme versagte ihr; sie wandte sich ab, ebenso bestürzt wie Harry. Sie hatte ihre Selbstbeherrschung bei Charis gewahrt - nicht im Traum hätte sie daran gedacht, dass sie sie bei Harry verlieren würde. Sie wollte ihm keine Vorwürfe machen und war jetzt entsetzt, dass sie es getan hatte. Sie konnte sich nicht erklären, was in sie gefahren war. Plötzlich hatte sie jedoch gemerkt, dass sie zitterte und eine solche Wut verspürte, wie sie sie noch nie erlebt hatte. Sie war schwach und verwirrt, und sie kämpfte, um einen plötzlichen Tränenstrom zurückzuhalten. Mit erstickter Stimme sagte sie: „Verzeih! Das habe ich nicht gewollt ... ich habe es nicht so gemeint ... ich bin nicht ganz beisammen ... müde!
    Vergiss es - ich bitte dich. Und

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