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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Sie gern den Sommer über in Alver bleiben wollen - wird es ihm ermöglichen, weiter daheim zu wohnen. Die Pfarrei ist nur wenige Meilen von Alver entfernt.
    Sagen Sie mir, wann Ihnen sein Besuch angenehm ist, und ich schicke ihn herüber."
    „Jederzeit. Ich gehe derzeit nicht aus oder nur immer auf einige Minuten." Sie schwieg, als ihr etwas einfiel. „Ob ich wohl Harry bitten soll, das Interview zu führen? Ich glaube, dass er das vielleicht gern täte."
    „Wirklich? Ich bin ziemlich sicher, dass das nicht der Fall ist. Er käme in die größte Verlegenheit - wenn man ihn überhaupt dazu brächte, sich der Aufgabe zu unterziehen, sich genauer über Septimus' Universitätsbildung zu unterhalten, was ich jedoch stark bezweifle! Septimus ist im achten Semester, meine Liebe, und arbeitet derzeit für ein Stipendium. Übrigens sehe ich weder Harry noch Charis -
    verrichtet er immer noch tugendhaft seinen Dienst bei ihr?"
    Sie lächelte, antwortete jedoch etwas gepresst: „Aber natürlich. Ich glaube, er hat sie zum Einkaufen mitgenommen."
    Sie glaubte es nicht, und sie wäre auch nicht überrascht gewesen, wenn sie erfahren hätte, dass Charis in diesem Augenblick auf einer Bank in einem abgeschlossenen Teil der Kensington Gardens zwischen ihrem Bruder und ihrem Liebsten saß und aufgeregt Endymion von ihrer Überzeugung erzählte, dass sie auf ewig getrennt werden sollten.
    „Wenn du doch bloß aufhören würdest, so einen Quatsch zu reden!", sagte Harry.
    „Ich habe dir schon Dutzende Male erzählt, dass euch niemand auf ewig trennen kann."
    „Das könnte auch niemand tun", stimmte ihm Endymion zu.

    „Sobald ich einmal in Alver gefangen sitze ..."
    „Also das ist das Schlimmste daran!", sagte Endymion mit umwölkter Stirn.
    „Entschieden einen schäbigen Trick nenn ich das! Ich wäre nicht erstaunt, wenn das eine Verschwörung ist. Teuflisch kluger Bursche, dieser Alverstoke, der kennt alle Kniffe! Weißt du, ich fand es schon verdächtig, als er mir gesagt hat, ich soll nicht ganz so ausschließlich mit meinen Aufmerksamkeiten sein. Recht liebenswürdig, aber er hat mir doch den Wink gegeben - so wenigstens habe ich es aufgefasst!
    Außerdem habe ich recht gehabt. Also, was ich sagen will - in Ramsgate hätte ich dich sehen können, aber nicht in Alver. Jeder dort unten kennt mich, und du kannst jede Wette eingehen, dass irgendein Schnüffler es Alverstoke steckt, sollte ich meine Nase innerhalb von zehn Meilen dort sehen lassen!"
    „Und wenn wir Alver verlassen, wirst du inzwischen auf eine fürchterliche Mission geschickt sein, und Frederica wird mich nach Graynard zerren!"
    „Nicht, wenn er auf eine Mission weggeschickt worden ist", warf ihr praktisch gesonnener Bruder ein. „Wenn ich es jetzt recht bedenke, könnte sie das auf keinen Fall tun. Sie hat ja unser Haus an Porth für zwölf Monate vermietet."
    „Dann also Harrogate - damit Felix die Trinkkur machen kann!", sagte Charis verbittert.
    „Das könnte sie tun", gab Harry zu.
    „Ich werde aber nicht auf eine Mission gehen", verkündete Endymion plötzlich. „Ich quittiere. Mein Vetter kann nichts dagegen tun. Außerdem, sobald ich das getan habe, kann überhaupt keiner etwas dagegen tun, dass ich Charis heirate!"
    „Aber ich bin noch nicht volljährig!", sagte Charis traurig.
    „Ja, das ist das Teuflische dran! Und wenn ich daran denke, dass ich noch zwei ganze Jahre warten soll und sehr wahrscheinlich nicht einmal die Möglichkeit bekomme, dich zu sehen - also das genügt, um einen nach Gretna Green zu treiben! Nicht, dass ich das möchte!", fügte er hastig und mit einem ängstlichen Blick auf Harry hinzu.
    „Das wäre viel zu schäbig!"
    „Einen Augenblick!", unterbrach ihn Harry und setzte sich mit einem Ruck auf.
    „Himmel, warum habe ich nicht schon früher daran gedacht? Beim Jupiter, ich hab's!"
    Zwei ängstliche Gesichter wandten sich ihm zu. Charis sagte atemlos: „Du hast was?"
    „Du brauchst ihre Zustimmung nicht. Sie hat diesbezüglich überhaupt nichts zu sagen!", sagte Harry, und seine Augen funkelten spitzbübisch. „Denn sie ist nicht dein Vormund - der bin ja ich!"

27. KAPITEL
    Es ist überraschend, dachte Frederica, wie viel Nutzen man aus zwei Nächten ununterbrochenen Schlafs beziehen kann. Sie fühlte sich viel besser, weit weniger deprimiert und gereizt. Der Marquis hatte ihre Angelegenheiten wieder in seine fähigen Hände genommen, und so war sie ihrer Sorgen enthoben: keine der komplizierten Maßnahmen,

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