Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
dachte, ich hätte angeordnet, dass dieser Hund in die Upper Wimpole Street geführt werden soll?"
    Sein kalter Blick ruhte auf Wickens Gesicht, doch James, der Erste Lakai, und Walter, dessen Untergeordneter, bebten in ihren Schnallenschuhen. Wicken, der aus härterem Holz geschnitzt war, antwortete mit majestätischer Ruhe: „Sehr wohl, Mylord. Dazu wurde auch jegliche Anstrengung unternommen. Unglücklicherweise weigerte sich das Tier, das Haus zu verlassen — sowohl mit Walter als auch mit James. Ich bedauere, Eure Lordschaft informieren zu müssen, dass es sich, als Gewalt angewendet wurde, ziemlich bösartig verhielt - selbst mir gegenüber! Ich hielt es daher für das Beste, ihn an das Geländer anzubinden und auf Eurer Lordschaft Rückkehr zu warten. Andernfalls", fuhr er fort und übertraf den Marquis an Kälte, „hätte er die Bibliothekstür niedergerissen."
    „Was für ein aufrührerisches Geschöpf du bist!", antwortete Alverstoke und wandte sich, sehr zur Erleichterung seiner Lakaien, dabei an Lufra. „Nein, nein, nieder, verdammt -sitz\ Wo ist Mr. Trevor?" Noch während er sprach, fiel sein Blick auf den Sekretär, welcher soeben aus seinem Büro, das sich im Hintertrakt des Hauses befand, herausgekommen war
    und die Szene mit einem Ausdruck betrachtete, der einem Grinsen gefährlich nahe kam.
    „Ach, da sind Sie ja! Dann tun Sie doch, um Gottes willen, etwas mit diesem abscheulichen Bastard!"
    „Bastard, Sir?", antwortete Mr. Trevor erstaunt. „Ich dachte, es sei ..."
    „Treiben Sie es nicht zu weit mit mir, Charles! Sie haben nichts dergleichen gedacht!
    Warum haben Sie nicht veranlasst, dass er seinem Besitzer zurückgegeben wird?"
    „Ich habe mein Möglichstes getan, Sir", erwiderte Charles, „aber er wollte auch mit mir nicht gehen."
    „Jetzt erzählen Sie mir nur noch, dass er versucht hat, auch Sie anzufallen! Dann sind Sie aber wirklich zu weit gegangen!", rief Alverstoke und wehrte Lufras anbetende Annäherungsversuche ab.
    „O nein, das hat er nicht getan. Er blieb einfach sitzen!", erklärte Charles heiter. „Als ich ihn bis zur Davies Street gezerrt hatte, war es meiner Meinung nach Zeit, umzukehren, da sich nicht weniger als drei freundliche Frauenspersonen über meine Brutalität einer stummen Kreatur gegenüber aufregten. Außerdem war ich erschöpft!"
    „Warum, zum Teufel, haben Sie ihn nicht in eine Mietdroschke verfrachtet?"
    „Auch das haben wir versucht - alle vier von uns -, aber er gehört nicht zu den Hunden, die man verfrachten kann, Sir, ohne Maulkorb ... Bei dieser Prozedur wurde Walter gebissen. Es wäre uns vielleicht doch gelungen, ihn in die Droschke hineinzubringen, doch keinen von uns freute der Gedanke an eine Fahrt mit ihm. Es ist nämlich so: Seine Herrin hat ihn hiergelassen, und er ist entschlossen, hier und nirgendwo sonst zu bleiben, bis sie ihn abholt." Er sah Alverstoke völlig ausdruckslos an und fügte hinzu: „Ich glaube, diese Belutschistan-Hunde sind wegen ihrer Treue berühmt, Sir."
    „So - wirklich?", entgegnete Seine Lordschaft wütend.
    „So habe ich es immer gehört", bekräftigte Charles. Er beobachtete, wie Lufra den Marquis herrisch mit der Pfote bearbeitete, und hatte einen glücklichen Einfall.
    „Vielleicht würde er gern mit Ihnen gehen, Sir?", schlug er vor.
    „Noch einen Schritt weiter, und Sie finden sich mit Schimpf und Schande entlassen, Charles! Wenn Sie sich einbilden, dass ich diesen ekelhaften Köter durch die Straßen Londons führe, dann sind Sie verrückt!" Er wandte sich an seine Lakaien, so schnell, dass diese keine Zeit mehr hatten, ihr anerkennendes Grinsen zu verbergen.
    Nachdem er beide, nur durch die Macht seines Blickes, in starre Tölpelhaftigkeit gezwungen hatte, befahl er: „Einer von euch - ach nein, Er ist ja bereits verletzt, nicht, Walter? - Also Er, James, begibt sich in die Upper Wimpole Street. Master Jessamy Merriville möge doch so gut sein und seinen Hund unverzüglich hier abholen!"
    Noch während dieser Worte ertönte in den unteren Regionen des Hauses eine Glocke, und der Türklopfer wurde so heftig bearbeitet, dass Seine Lordschaft zusammenzuckte. Walter ging öffnen und wurde von dem stürmischen Eintritt Master Jessamy Merrivilles, dem sein Bruder auf den Fersen folgte, fast umgeworfen.
    „Ich komme, meinen Hund - ist Seine Lordschaft daheim? Ich muss - sitz, Luff, sitz!
    Oh, Sir, da sind Sie ja! Ich bitte um Verzeihung, es tut mir schrecklich leid! Ich bin in eine Mietdroschke

Weitere Kostenlose Bücher