Heiratsmarkt
stammelnd: „Ich ... ich bin sehr glücklich darüber!
Danke, Sir. Soll ich - wünschen Sie, dass ich auch an dem Ball teilnehme?"
„Aber gewiss! Widmen Sie Ihren Geist, während ich fort bin, der Aufgabe, die Tischordnung zusammenzustellen - das dürfte Sie dermaßen fordern, wie Sie es sich nur wünschen können!"
„Ich muss gestehen", stimmte ihm Charles zu und überflog dabei die Liste, „dass es nicht lcicht sein wird, eine völlig befriedigende Anordnung zu treffen. Ich meine ..."
„Ich weiß genau, was Sie meinen, mein lieber Junge, und bin schon seit Langem zu dem Schluss gelangt, dass es unmöglich ist. Tun Sie Ihr Möglichstes. Setzen Sie meine Schwester Jevington mir gegenüber. Darüber wird Lady Buxted wütend sein, aber da kann man nichts machen. Es wäre höchst ungehörig, sie rangmäßig über Lady Jevington zu setzen - und ich habe wirklich das Gefühl, wir sollten uns an den Anstand halten, nicht?"
Mr. Trevor antwortete ausdruckslos: „Ja, Sir."
Der Marquis, mit spöttischen Augen, sagte anerkennend: „Völlig richtig, Charles. Da ich die Sache in Ihre fähigen Hände gelegt habe, kann ich jetzt beruhigt nach Chcve-ley abfahren. Nein, vielleicht sollte ich lieber Lady Jevington schreiben und sie bitten, die Rolle der Gastgeberin bei dem Dinner zu übernehmen. Es kann ihren Ärger mildern, wenn sie entdeckt, dass sich Lady Buxted und Mrs. Dauntry in die Ehre teilen müssen, die Ballgäste zu empfangen. Wie einen doch diese Vorkehrungen erschöpfen! Wenn jemand nach mir fragt, während ich in Chevelcy bin, sagen Sie, ich sei zur Erholung aufs Land gefahren. Und im Übrigen - tun Sie, was Sie für richtig halten. Das Einzige, was ich verlange, ist, dass Sie Ihre Sparwut bändigen und sich davor zurückhalten, den Ballsaal in ein Zelt zu verwandeln."
„Mit unzähligen Metern rosa Seide! Ich glaube eher nein, Sir. Wenn es Ihnen nicht missfällt, möchte ich den Saal mit Blumen schmücken!"
„Auf alle Fälle!", stimmte Seine Lordschaft herzlich zu. „Ich merke - nicht, dass ich je daran gezweifelt hätte! -, dass Sie mir alle Mühen abnehmen."
Dank der Energie Mr. Trcvors, dank seines ausgesprochenen Organisationstalents und der bereitwilligen Unterstützung des Butlers und des Hausverwalters Seiner Lordschaft, erfüllte sich diese hoffnungsvolle Prophezeiung. Der Marquis konnte nur einen Fehler an Mr. Trevors Maßnahmen entdecken. Als ihm dieser einen sorgfältigen Plan der Dinnertafel vorlegte, tauschte er zwei Namen aus, sodass sich Mr. Trevor neben die jüngere Miss Merriville gesetzt sah. Das war zwar eine recht angenehme Änderung, aber Charles hielt es doch für seine Pflicht, darauf aufmerksam zu machen, dass Mr. Endymion Dauntry vielleicht nicht neben seiner Base Jane sitzen wollte.
„Sehr wahrscheinlich nicht - ja, fast sicher nicht", überlegte der Marquis. „Aber was hat Sie auf die Idee gebracht, mich könnten Endymions Wünsche interessieren?"
Das war genau die Bemerkung, überlegte Mr. Trevor, welche Seine Lordschaft zu einem so unberechenbaren Menschen stempelte. Er konnte gleichzeitig abstoßend und anziehend sein. Es gab nichts, was einen mehr befremden konnte, als die kalte Gleichgültigkeit, welche er den Angehörigen seiner Familie gegenüber zeigte, nichts jedoch, was ihn liebenswerter machte, als die Rücksichtnahme auf die vermutlichen Wünsche seines Sekretärs. Er konnte, mit einem entsetzlichen Mangel an Takt, eine Dame unter seine Gäste mischen, die seine Schwestern mit Sicherheit in lautstarke tugendhafte Empörung versetzte. Wenn er aber die Anwesenheit seines Sekretärs befahl, als sei dies ein Teil der Pflichten Mr. Trevors, dann wusste dieser recht gut, dass von ihm nur erwartet wurde, sich gut zu unterhalten und als eine Art Adjutant oder zweiter Gastgeber zu fungieren.
Er hatte nie daran gezweifelt, den Ball zu genießen, denn das war ein recht unerwartetes Vergnügen für ihn. Dank der Intervention des Marquis konnte er sich jetzt auch noch in angenehmer Erwartung auf das Dinner freuen.
Die ersten Gäste waren die Jevingtons, die den standesgemäßen Mr. Redmure im Gefolge führten. Lady Jevington trat königlich gewandet in Erscheinung; sie trug eine prachtvolle, doch außerordentlich hässliche Diamantentiara und war überwältigend gnädig gestimmt. Diese Laune wurde auch sofort zum Ausdruck gebracht, als Alverstoke sagte: „Ich vermute, ich brauche dir Charles nicht vorzustellen, Augusta?"
Sie antwortete ohne Zögern, streckte Mr.
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