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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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nicht so außerordentlich schön! Ich fürchte, er ist der einzige ihrer Verehrer, für den Charis eine Schwäche hegt, und etwas Unpassenderes kann ich mir nicht vorstellen! Auch dürfte Mrs. Dauntry eine solche Verbindung keineswegs begrüßen."
    „Bestimmt nicht. Sie ist eine von der höchst gerissenen Sorte, meine heiligmäßige Base Lucretia!"
    „Nun, Sie können ihr keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie sich für ihren Sohn eine vorteilhafte Partie wünscht", entgegnete Frederica recht vernünftig. „Es ist schließlich genau das, was auch ich für Charis wünsche. Ich möchte Sie keinesfalls verletzen, Mylord, aber ich halte Endymion unmöglich für eine passende Partie! Es ist ja gut und schön, wenn seine Mama davon spricht, dass er Ihr Erbe ist - doch wer weiß, ob es je dazu kommen wird? Sie sind ja schließlich noch kein Greis!"
    „Danke!", warf Seine Lordschaft mit matter Stimme ein.
    Ihre Augen zwinkerten verständnisvoll, aber sie sagte höflich: „Bitte, bitte! Die Sache ist jedoch so, dass ich beruhigt sein kann, wenn Endymion Charis begleitet. Er behandelt sie mit der größten Hochachtung - beinahe mit Verehrung!"
    „Ja, er war schon immer ein Dummkopf", bemerkte er. „Armes Mädchen! Läuft auch Buxted hinter ihr her?"
    „O Himmel, nein!", antwortete sie, senkte die Augen und faltete züchtig die Hände im Schoß. „Lord Buxted, Vetter, hat eine entschiedene Vorliebe für michl"
    Er brach in Lachen aus. „Nein, wirklich? Dann tun Sie mir leid, aber ich denke umso besser von ihm! Ich frage mich nur, worüber Sie wohl mit ihm reden?"
    „Wieso - ich muss mir doch darüber den Kopf nicht zerbrechen! Er ist da nie in Verlegenheit. Wenn wir die politische Situation kommentiert haben und er so freundlich war, meine Aufmerksamkeit auf irgendeinen Artikel in einer Zeitung zu lenken, den ich vielleicht nicht gelesen haben könnte, weiß er mir immer eine Menge über sich, seine Güter und seine Uber-legungen über verschiedene Themen zu erzählen." Sie brach ab, kicherte, fügte jedoch reuig hinzu: „Aber ich sollte mich über ihn nicht lustig machen! Er ist sehr freundlich und vernünftig, auch wenn er ein bisschen umständlich ist!"
    „Umständlich und achtbar. Aber nicht Ihr einziger Bewunderer, stelle ich mir vor.
    Mein Herz blutete geradezu für den armen Aldridge, als ich sah, wie ihn Darcy Moreton bei dieser äußerst langweiligen Soiree am letzten Mittwoch ausstach!"
    „Ach Unsinn!", unterbrach sie ihn. „Wenn Sie doch bloß nicht so albern wären! Als Nächstes werden Sie Mr. Moreton meinen Flirt nennen, und nichts liegt ihm oder mir ferner, kann ich Ihnen versichern!"
    „Warten Sie nur, und loben Sie den Tag nicht vor dem Abend!"
    Sie lächelte. „Werde ich ... aber bitte glauben Sie mir, ich flirte nicht, und ich bin auch nicht auf einen Gatten aus!"
    „Außer einem für Charis. Sagen Sie mir: Macht Ihnen Ihre erste Londoner Season Spaß?"
    Sie entgegnete impulsiv: „Oh, viel mehr, als ich mir vorgestellt hatte! Ja, sie macht mir so viel Spaß, dass ich fürchte, ich bin dem armen Papa ähnlicher, als ich dachte!"
    Er war durch größte Selbstbeherrschung imstande, mit nur unmerklich schwankender Stimme zu antworten: „Welch ein erschreckender Gedanke!
    Bestimmt tun Sie sich unrecht."
    „Das hoffe ich wenigstens", sagte sie ernst. „Jedenfalls liegt mir nicht viel am Kartenspiel. Keinem von uns, außer vielleicht Jessamy, und der, wissen Sie, hat so feste Grundsätze, dass ich keine Angst um ihn habe. Wahrscheinlich ist es noch zu früh, um beurteilen zu können, wie Felix einmal sein wird - ich glaube jedenfalls nicht, dass er ein Spieler wird."
    Er lachte. „Guter Gott, nein! Er wird sich viel zu sehr damit beschäftigen, einen dampfbetriebenen Kartenmischer oder einen mechanischen Austeiler zu erfinden, um am eigentlichen Spielen Freude zu gewinnen! Wie geht es ihm? Wo steckt er?
    Erzählen Sie mir ja nicht, dass er schon wieder zu einer Dampfboot-Expedition ausgerückt ist!"
    „Nein - obwohl er sich sehr für das Projekt der Konstruktion irgendeines Ozeandampfers zu interessieren scheint. Ich glaube, er hat auf seinem Ausflug nach Ramsgate davon gehört, aber der Erfinder dürfte ein Amerikaner sein, wofür ich dem Schicksal aufrichtig dankbar bin! So weit könnte selbst Felix nicht fahren!"
    „Darauf würde ich keine Wette eingehen. Höchstwahrscheinlich wird er sich als Kabinenboy auf einem Segelschiff
    verdingen, das nach Amerika fährt, und als Nächstes werden

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