Heiratsmarkt
Schnupftabakdose aufspringen, nahm nachdenklich eine Prise und lachte plötzlich. Als er ihren fragenden Blick bemerkte, meinte er: „Wer hätte gedacht, dass unsere Verbindung mir so viel Unterhaltung verschaffen würde?"
„Sie selbst!", antwortete Frederica ohne Zögern. „Zu Anfang wusste ich es nicht, jetzt hingegen bin ich mir sicher, dass Sie uns adoptiert haben, nur um Lady Buxted wütend zu machen!"
„Und können Sie mich dafür tadeln?"
Ein unwillkürliches Kichern entschlüpfte ihr. „Nun, vielleicht nicht so sehr, wie ich es sollte. Aber Sie haben doch gleich gedacht, dass es Sie amüsieren könnte!"
„Stimmt - und das tat es auch! Was ich jedoch nicht vorausgesehen habe, war, dass ich mich für die Geschicke der Merrivilles so sehr interessieren würde." Er hielt inne, doch bevor sie noch mit gleicher Münze zurückzahlen konnte, fragte er abrupt:
„Wer war denn dieser schäbige Kerl, den ich gestern Ihre Schwester begleiten sah?
Ein Geck in einer gestreiften Weste?"
„Mr. Nutley!", brachte sie verzweifelt hervor.
„Wer, zum Teufel, ist Mr. Nutley?"
„Unser Nachbar! Ein sehr würdiger junger Mann, aber völlig unpassend und verrückt nach Charis! Er ... er schmachtet sie an! Abgesehen davon, dass er ihr Blumen schickt und darauf lauert, dass sie, nur in Begleitung Owens, aus dem Haus tritt", antwortete Frederica bitter.
„Guter Gott! Hat sie eine Schwäche für ihn?"
„Nein, natürlich nicht! Es ist nur so, dass sie es nicht übers Herz bringt, ihn abzuweisen. Und wenn Sie glauben, man könne sie überzeugen, dass es bei Weitem netter ist, es jetzt zu tun, als später, dann kann ich nur sagen, Vetter, dass Sie sie nicht kennen! Wissen Sie, sie ist sehr empfindsam, und ..."
„Und sehr töricht", unterbrach er ungeduldig.
„Ja, das auch", stimmte sie seufzend zu. „Wenn sie doch bloß keine solche Gans wäre! Denn ich bin überzeugt, jeder kann ihr seinen Willen aufzwingen. Ich gestehe, das bereitet mir oft große Sorgen."
Er nickte, entgegnete aber: „Es tut ihr nicht gut, wenn sie in Ollertons Gesellschaft gesehen wird, doch über einen Flirt geht er nicht hinaus. Dafür werde ich sorgen!"
„Danke - aber er hat nichts getan, das - ich meine, ich möchte wirklich nicht, dass Sie ihm etwas sagen! Das hieße, etwas zu viel Staub aufzuwirbeln."
„Oh, es wird keinesfalls nötig sein, etwas zu sagen", antwortete er mit seinem spöttischen Lächeln. „Er glaubt - wie die übrige Welt sie stehe unter meinem Schutz.
Es ist jedoch auch möglich, dass er glaubt, ich sei ein gleichgültiger Vormund. Das kann man kurieren. Gehen Sie zu Crewes Gesellschaft? Ich werde Sie beide begleiten
- eine wohlwollende Aufsicht ausüben! Ich kann Sie beide ins Theater mitnehmen oder Sie sogar um den Park kutschieren - während des großen Bummels."
„Sie sind sehr gefällig! Es ist wirklich eine Ehre für uns!"
„Ja. Denn ich kutschiere selten Damen."
„Ich wette, Sie werden es schon wieder todlangweilig finden!"
„Möglich. Doch ein Gefühl der Tugend wird mich aufrecht halten."
„So, so - nun, das Neuartige an diesem Gefühl wird sich bald legen!", stellte sie fest.
Der spöttische Ausdruck verschwand. „Sehr gut, Frederica!", sagte er beifällig. „Ich glaube nicht, dass es mich langweilen wird, Sie um den Park zu kutschieren."
„Nun, das ist ja wirklich ein Trost! Aber es ist durchaus nicht nötig, mich in Ihr Wohlwollen mit einzuschließen. Nehmen Sie hie und da Charis mit, und ich werde Ihnen äußerst dankbar sein." Sie versuchte - ohne Erfolg ein spitzbübisches Kichern zu unterdrücken und fügte mit entwaffnender Aufrichtigkeit hinzu: „Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr es mir zuwider ist, Ihrer Eitelkeit zu schmeicheln, Vetter, doch mir ist nicht entgangen, dass Ihr Ansehen einfach enorm ist!"
„Schlange!", räumte Seine Lordschaft anerkennend ein. „Ich werde die Gesellschaft Ihrer schönen, aber dummen Schwester ertragen - jedoch unter einer Bedingung: dass die Langeweile dieser Unternehmungen gelegentlich durch Ihre charmante Gegenwart erleichtert wird. Übrigens, lügen die Gerüchte, oder wird mein ebenso dummer wie junger Vetter in seinen Aufmerksamkeiten etwas zu persönlich?"
„Nein - obwohl ich in gewisser Hinsicht wünschte, es wäre so!", antwortete Frederica. „Nun, was das ,etwas zu persönlich werden' betrifft ... Er scheint eine heftige Leidenschaft zu Charis gefasst zu haben, auf den ersten Blick. Ich muss sagen, ich wünschte, er wäre
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