Heiratsmarkt
das Neue Münzamt! Sind Sie wirklich sicher, dass Sie nicht doch gern mitkommen möchten?"
Mr. Darcy Moreton, der seinen Freund neugierig beobachtete, fiel auf, dass er selten einen so weichen Ausdruck an ihm gesehen hatte, wie bei seiner Antwort auf diese Begrüßung. Dann ging Frederica auf den Marquis zu, streckte ihm die Hand entgegen, er hob die Augen von Felix' eifrigem Gesicht und lächelte sie in einer Art an, dass es Mr. Moreton einen Schock versetzte. Es war durchaus nicht das Lächeln, mit dem Seine Lordschaft seine Flirts umschmeichelte, sondern etwas Wärmeres, Intimeres. Guter Gott!, stieß Mr. Moreton innerlich hervor, aus dieser Ecke weht der Wind?
Inzwischen hatte Frederica, die dem unerwarteten Gast die Hand gereicht hatte, höflich gesagt: „How do you do?" und etwas leiser: „Was in aller Welt führt Sie her, Vetter?"
„Pflichtgefühl", antwortete er neckend. Er fügte in einem leicht aufreizenden Ton hinzu: „Im Falle, dass Sie in schlechte Gesellschaft geraten!"
Sie unterdrückte ein Lachen und warf ihm einen vielsagenden Blick zu, bevor sie sich umwandte und mit einem strahlenden Lächeln verkündete: „Ich vermute, Vetter, dass Sie die meisten unserer Gäste kennen, aber ich muss Sie wohl Miss Upcott und Miss Pensby vorstellen." Sie wartete, während er sich vor diesen kleinen Damen leicht verneigte, und stellte ihm dann die beiden jungen Modejünglinge vor. Er gönnte ihnen ein Nicken und, nachdem er sie von Kopf bis Fuß gemustert hatte, eine hochgezogene Braue und ein mitleidiges Lächeln. Außer Darcy Moreton und einem stillen Mann, den er als Sir Mark Lyneham identifizierte, waren nur noch vier andere Gäste da, alle ihm sehr gut bekannt. Es waren sein Neffe Lord Buxted, sein Vetter Endymion, seine Base Chloe
Dauntry und sein Sekretär Charles Trevor: Chloe war es in Alverstokes Gegenwart merklich unbehaglich zumute. Und auch die drei Herren machten den Eindruck, als hätte man sie bei einer Missetat ertappt. Mr. Trevor gab keine Erklärung für seine Anwesenheit ab. Aber Endymion, der den Marquis mit übler Ahnung beäugte, sagte, Chloe habe ihn gebeten, sie zu begleiten; und Lord Buxted sagte, er sei vorbeigekommen, um sich zu erkundigen, wie es den Damen gehe. Seine Lordschaft verriet jedoch keine Missbilligung, sondern lächelte sie durchaus liebenswürdig an, bevor er sich in den rückwärtigen Salon zurückzog, wo Miss Winsham saß, eine Franse knüpfte und gelegentlich einen missbilligenden Blick auf die Gesellschaft richtete. Als sie den Marquis bemerkte, wurde dieser Blick durchdringend. Seine liebenswürdige Begrüßung beantwortete sie mit Schroffheit. Völlig unberührt setzte er sich neben sie und verwickelte sie in eine einigermaßen einseitige Konversation, bemühte sich jedoch so geschickt, ihr zu gefallen, dass sie nachher Frederica gegenüber zugab, er habe zumindest gute Manieren und rede wie ein vernünftiger Mensch.
Sein Besuch war von kurzer Dauer; und er nahm auch nicht an einem lärmenden Ratespiel teil, mit dem die jüngeren Leute begonnen hatten, sondern widmete sich weitgehend Miss Winsham. Er schien sich wenig um seine Verwandten und überhaupt nicht um die beiden Stutzer zu kümmern, aber als er sich verabschiedete, hatte er sich über verschiedene Punkte vergewissert. Endymion war vernarrt in Charis, Buxted schien sein Interesse auf Frederica zu konzentrieren. Charles Trevor konnte trotz aller Zurückhaltung nicht verbergen, wie sehr er sich verliebt hatte.
Seine Gefühle wurden offenkundig erwidert; ebenso offenkundig aber fürchtete er, sein vornehmer Arbeitgeber würde seine Anmaßung im Keim ersticken. Dasselbe war, nach dem vorsichtigen Ausdruck in den Augen zu schließen, bei Endymion der Fall, der sehr in
der Defensive war. Buxteds Unbehagen ging wahrscheinlich nur auf die Befürchtung zurück, Alverstoke könnte ihn seiner Mutter verraten; schließlich war er sein eigener Herr und -um dem salbungsvollen jungen Dummkopf Gerechtigkeit widerfahren zu lassen - hatte nie die Neigung gezeigt, sich bei seinem Onkel einzuschmeicheln.
Hätten sie es nur gewusst, dann hätten weder er noch Endymion Angst haben müssen: Seine Lordschaft interessierte sich nur mäßig für die Zukunft seines Erben und überhaupt nicht für die seines Neffen. Beiden zog er seinen Sekretär vor. Der Marquis hatte zwar keine Absicht, ihm etwas in den Weg zu legen, billigte jedoch seinen offenkundigen Wunsch, Miss Dauntry zu heiraten, keineswegs. Er hielt es für eine
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