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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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herauszufordern wagten. Aber die Erinnerungen waren verschwommen wie in einem Traum, vergänglich wie Rauch, und sie zerrannen, bevor er die Illusion ergreifen und als Realität erkennen konnte. Stattdessen fiel sein Blick wieder auf das Gemetzel vor ihm, auf die überall im Raum verteilten Leichen. Quigley, der Buchhändler, mit einem Schwert im Herzen, sein Gesicht sogar im Tod noch verzerrt von Trotz, als er nach Hilfe rief, die nie gekommen war. Smith und seine Kumpane waren nur Sekunden hintereinander gefallen, ihre kriminelle Schläue war Lazarus’ zwei Menschenaltern, die er in vorderster Kampflinie verbracht hatte, nicht gewachsen gewesen.
    Er dürfe keine Spuren hinterlassen, hatte Máelodor befohlen. Keine Möglichkeit, Quigley zu Lazarus und durch ihn wiederum zu Máelodor zurückverfolgen zu können.
    Selbst wenn er nicht gezwungen wäre, die Befehle seines Herrn zu befolgen, verdienten diese Schurken, die nicht einmal richtige Männer waren, den Tod, den sie erlitten hatten. Sie hatten Lazarus enttäuscht. Die ganze Bande. Sie hatten ihn keinen Schritt weitergebracht in seinen Bemühungen, das Tagebuch in seinen Besitz zu bringen. Máelodor würde verärgert sein und ihm die Schuld an allem geben.
    Lazarus schloss die Faust um den Knauf seines Schwertes und fühlte seine Finger in die abgegriffenen Rillen einer Waffe gleiten, die zu einer Verlängerung seines Ichs geworden war. Seines ganzen Ichs. Denn war es nicht das, was er geworden war – eine lebende, atmende Waffe?
    Neidisch betrachtete er die leblosen Körper um sich herum und wünschte mit den letzten Resten der Seele, die ihm geblieben waren, er läge zwischen ihnen.

7. Kapitel
    D er Frühling fand den Weg sogar in den vernachlässigten Garten. Sonnenlicht fiel durch grün belaubte Äste, und große rote Pfingstrosen nickten in der warmen Brise. Hier, fern der erdrückenden Seiten des Tagebuchs, konnte Cat sich einbilden, die schlimmsten Momente der letzten Tage wären nie geschehen. Hier konnte sie sich vorstellen, dass Geordie sie mit einer Flasche Rotwein und einem Lachen erwartete. Dass sie nicht von einer Bande gedungener Mörder gejagt worden war ... und nicht geküsst von einem Mann, bei dem ihr heiß und kalt zugleich wurde und der sie nervös und eifrig machte, alles gleichzeitig.
    Während sie über die Gartenwege spazierte, klärte sich allmählich der geistige Nebel, der jedes Lesen des Tagebuchs begleitete, sodass sie die Schönheit der sich anmutig vor ihr entfaltenden Landschaft in aller Deutlichkeit wahrnehmen konnte.
    Mit einer Klarheit, die sie im Moment in allen anderen Bereichen ihres Lebens stark vermisste.
    Als sie sich einen Weg durch wild wucherndes Gebüsch bahnte, entdeckte sie dahinter eine kleine Grotte. Inmitten schützender Goldregensträucher stand eine einsame, vergessene Skulptur von Leda und ihrem Schwan. Cat setzte sich auf die schmiedeeiserne Bank, die davor stand, und nach einem flüchtigen Blick auf die leidenschaftliche Vereinigung der Frau und des Schwans, ihres Geliebten, wandte sie ihr Gesicht dem Himmel und der heilenden Sonne zu.
    Ein Rascheln von Buchsbaumzweigen, ein gemurmeltes: »Autsch! Verdammte Zweige!«, und sie sah sich dem Rücken des Mannes gegenüber, dem sie hatte entkommen wollen, als sie hier herausgekommen war. Er blickte auf, während er sein Jackett aus dem Gebüsch befreite, und begann einen weiteren Fluch zu murmeln.
    Konnte er sich nicht ein eigenes Stückchen Garten suchen? Musste er sie in ihrem stören? Cat erhob sich von der Bank und strich rasch ihre Röcke glatt.
    »Ich werde gehen«, sagte sie, bevor Aidan mehr tun konnte, als vor Erstaunen über ihre Gegenwart zu blinzeln.
    Er fasste sich jedoch erstaunlich schnell. »Schon gut! Ich bin es nur nicht gewöhnt, hier draußen jemand zu begegnen. Jack hat nicht viel Kontakt mit der Natur, deshalb muss ich den Garten ganz alleine pflegen.«
    Sein Blick glitt zu der Skulptur, dann wieder zu Cat, und was gerade noch nichts weiter als ein hübsch anzusehendes künstlerisches Werk gewesen war, nahm plötzlich eine beunruhigende Bedeutung an. Die prachtvollen Schwingen des Schwans in Verbindung mit Ledas gekrümmtem Rücken strahlten eine solch überwältigende Erotik aus, dass Cat die Zähne zusammenbiss, bis sie schmerzten. Hätte es nicht auch die Statue eines Speer schwingenden Kriegers, der einen Löwen tötete, sein können? Aber nein, bei ihrem Pech musste sie Aidan hier auch noch ausgerechnet vor einer Verführungsszene

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