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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Braue hoch über die merkwürdige Verknüpfung so vieler Klischees. »Du denkst, sie macht mir etwas vor?«
    Jack rieb sich nachdenklich mit einer Hand das Kinn. »Ich denke, dass wir nichts über sie wissen. Ich denke, dass du sie bei einem versuchten Diebstahl erwischt hast. Und ich denke auch, dass sie der Grund war, dass du von einer Bande von Strolchen fast ermordet worden wärst. Mit einem Wort – ich denke, dass die Frau dir Ärger bringt.«
    Gerade als Aidan dachte, er hätte den katastrophalen Abend hinter sich gelassen, grub Jack schon wieder alles wieder aus. Cat bedeutete Ärger, ja. Ärger, den er aus erster Hand erleben wollte, verdammt noch mal! »Du kannst mir ruhig ein bisschen mehr Vernunft zutrauen. Ich halte das Tagebuch unter Verschluss. Nicht einmal Cat weiß, wo es ist. So müsste es sicher genug sein.«
    Doch so leicht war Jack nicht zu beschwichtigen. » Müsste, aber wir wissen nicht, was für Fähigkeiten deine Miss O’Connell außer ihrem Sprachtalent besitzt. Vielleicht ist sie ja imstande, einen deiner Schutzschilde zu brechen. Oder uns mit einem Zauber zu belegen ...« Aidans skeptischer Gesichtsausdruck ließ ihn verstummen. Er griff nach seinem Wein und stärkte sich nun auch mit einem Schluck. »Na schön, das wird sie nicht tun, aber wer ist sie? Woher kommt sie? Du musst zugeben, dass sie Neugier weckt.«
    Oh, das tat sie, zweifellos. Auch wenn Neugier den Bereich der Gefühle, die sie in ihm hervorrief, nicht einmal annähernd abzudecken schien. Verrückte, leichtsinnige Gefühle, die – auf zu vielen Ebenen, um auch nur darüber nachzudenken –, zu Problemen führen würden. »Sie hat zugegebermaßen etwas an sich, das ich mir nicht erklären kann, aber das erhöht nur ihren Reiz. Ich meine ...« Aidan räusperte sich, als er sich bückte, um einen Stiefel auszuziehen.
    Trotz Jacks Angetrunkenheit war die Belustigung in seiner Stimme nicht zu überhören. »Vorsicht, Aidan! Es ist nicht zu übersehen, dass diese Frau dich reizt .«
    Aidan versteifte sich und blickte an sich herab. Am liebsten hätte er Jack den Stiefel, den er in der Hand hielt, an den Kopf geworfen. Aber der Flegel würde es wahrscheinlich nicht mal merken, bei all dem Alkohol, den er in sich hineingeschüttet hatte.
    Doch nun stellte er Glas und Flasche ab und erhob sich schwankend. »Ich gebe dir noch einen guten Rat.«
    »Und der wäre?«
    »Geh mit ihr ins Bett und verbanne sie aus deinem Kopf! Bei meinen vorübergehenden Vernarrtheiten klappt das immer. Ich meine, bei Nacht sind schließlich alle Katzen grau, nicht wahr? Ein weicher Körper, ein paar mädchenhafte Seufzer, und zack! – der Drang ist weg.«
    Aidan seufzte. Warum hatte er sich nur dazu aufgerafft, mit Jack zu sprechen? Er hätte seinen Cousin gleich vor die Tür setzen sollen, als er erkennen ließ, dass er es sich bei ihm gemütlich machen wollte. Aber Erschöpfung und sein eigener Laudanumkater hatten ihm mehr die Zunge gelöst, als er erwartet hatte. Deshalb bemühte er sich, den Schaden zu begrenzen. »Danke für dieses hübsche Bild, aber ich glaube, ich werde mich an meine eigenen Pläne halten. Und mit Cat ins Bett zu gehen, kommt in keinem davon vor.« So, das hatte er klargestellt. Und was er sagte, meinte er auch so.
    Jack wandte sich zur Tür, und nur die Vorsicht, mit der er sich bewegte, ließ darauf schließen, wie alkoholisiert er war. »Keine Miss Osborne, keine Cat.« Er seufzte theatralisch. »Solange du nicht vergisst, dass Arbeit allein nicht glücklich macht ...«
    Diesmal gab Aidan der Versuchung nach, und der Stiefel traf die Wand, wo gerade noch Jacks Kopf gewesen war.
    Lazarus richtete sich auf und steckte sein Messer wieder ein, atmete langsam und tief durch, um das Zittern in seinen Händen zu beruhigen.
    Schon ebbte die Wut des Kampfes ab, dieser endlose, ausweglose Abgrund von Hass und Schlechtigkeit, der ihn in seinen Strudel hineinzuziehen versuchte. Ihn zu verschlingen drohte wie so viele andere vor ihm.
    Wenn er glaubte, dass es den Schmerz beenden würde, wäre er sogar bereit dazu. Aber er würde niemals enden. Jedenfalls nicht, solange er in dieser Hölle sklavischer Abhängigkeit gefangen war. Für einen schon als Magier geborenen Domnuathi war nicht einmal der Tod eine Erleichterung. Zumal der Tod der Ursprung seiner Schöpfung gewesen war.
    Er versuchte, sich an jenes andere Ich zu erinnern, an den Krieger, der Ehre aus dem Kampf und Stolz aus einer Fähigkeit bezogen hatte, die nur wenige

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