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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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er irgendwo in der Stadt gewesen wäre? Wenn man ihn dabei beobachtet hätte? Jedes Mal stellte er sich dieselbe Frage.
Was, wenn man ihn erwischte?
    Eines Tages würde seine unkontrollierbare Wut ihn in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Sie beherrschte ihn. Machte ihn verwundbar. Er biss die Zähne zusammen. Verwundbar zu sein war etwas, das er sich nie wieder zugestehen würde.
    Und mit einem Mal schien die Lösung so klar. Die Wut musste getilgt werden.
    Und daher musste die Ursache der Wut getilgt werden. Was bedeutete, dass alle Menschen, die ihnen etwas angetan oder weggesehen hatten, verschwinden mussten. Und während er dort stand und den Flammen zusah, erinnerte er sich an jeden einzelnen dieser Leute so, als hätte er sie gestern noch gesehen. Er sah Gesichter. Hörte Namen. Spürte Hass.
    Er neigte den Kopf zur Seite, als das Dach einbrach und ein Funkenfeuerwerk in den Himmel schickte. Er hatte ganze Arbeit geleistet. Hübsch.
    Es würde schwer sein, eine solche Darbietung zu übertreffen. Aber natürlich würde es ihm gelingen. Er machte niemals halbe Sachen. Was immer er tat, tat er gut. Und so musste es sein. Für Shane. Und für sich selbst. Dann konnte er endlich diesen Teil seines Lebens abschließen und wieder nach vorn sehen.
    Der letzte Funkenregen mochte hell genug gewesen sein, um die Feuerwehr zu alarmieren. Er sollte verschwinden, solange es noch gefahrlos möglich war. Er stieg in den Wagen und wendete in Richtung Stadt, während ein Lächeln auf seinen Lippen erschien. In seinem Kopf begann ein Plan zu reifen.
    Ja, es würde eine großartige Darbietung werden. Und wenn der letzte Vorhang fiel, konnte Shane endlich in Frieden ruhen.
Und ich werde endlich frei sein.

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1. Kapitel
    Chicago

Samstag, 25. November, 23.45 Uhr
    E in Ast klatschte ans Fenster, und Caitlin Burnette fuhr zusammen. »Nur der Wind«, murmelte sie. »Sei nicht so ein Jammerlappen.« Dennoch machte das Heulen draußen sie nervös, und in Doughertys altem, ächzendem Haus ganz allein zu sein, trug nichts dazu bei, ihre Unruhe zu dämpfen.
    Sie senkte den Blick wieder auf ihr Statistik-Buch und seufzte. Die Party im TriEpsilon war bestimmt viel spaßiger als das hier. Und viel lauter. Und genau aus diesem Grund saß sie in diesem langweiligen alten Haus und versuchte zu lernen, während im College ihre Kommilitoninnen feierten.
    Ihr Professor hatte für Montagmorgen eine Klausur angekündigt, und wenn sie durchfiel, war das Semester umsonst gewesen. Dann würde ihr Vater ihr den Wagen abnehmen, verkaufen und mit dem Geld mit ihrer Mutter auf die Bahamas fliegen.
    Caitlin knirschte mit den Zähnen. Sie würde es ihm schon zeigen und diese blöde Klausur bestehen, und wenn es das Letzte war, was sie tat. Und falls nicht, hatte sie genügend Geld gespart, um sich den blöden Wagen selbst zu kaufen – oder vielleicht sogar noch einen besseren. Der Betrag, den die Doughertys ihr zahlten, damit sie die Katze hütete, war lächerlich, aber es reichte, um einigermaßen zurechtzukommen, und …
    Ein anderes Geräusch ließ sie auffahren. Was war das? Es kam von unten. Und es klang wie … wie ein Stuhl, der über den Holzboden schrammte.
    Ruf die Polizei.
Sie legte die Hand auf den Hörer, holte dann aber tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Wahrscheinlich nur die Katze. Sie würde ziemlich dumm dastehen, wenn sie die Polizei wegen einer fetten, verwöhnten Perserkatze anrief. Im Übrigen sollte sie jetzt gar nicht hier sein. Mrs. Dougherty hatte sich ziemlich klar ausgedrückt. Sie sollte nicht »hier übernachten«, sie sollte keine »Partys feiern«, und sie sollte auch nicht »das Telefon benutzen«. Sie sollte die Katze füttern und ihr Klo saubermachen, Punkt.
    Die Doughertys konnten wütend werden und ihr das Geld streichen, wenn sie es herausfanden. Caitlin seufzte. Und dann würde ihr Vater davon erfahren, für den diese Nachricht bestimmt ein innerer Triumph wäre. Und all das wegen einer dummen Kuschelkatze, die auch noch Percy hieß!
    Dennoch konnte es nicht schaden, etwas vorsichtig zu sein. Lautlos verließ Caitlin das Zimmer, das die Doughertys als Büro benutzten, und schlich ins Schlafzimmer, wo sie die kleine Pistole aus Mrs. Doughertys Nachttischschublade holte und sie entsicherte. Sie hatte die Pistole entdeckt, als sie nach einem Stift gesucht hatte. Es war eine .22, und mit einer solchen Waffe hatte sie mit ihrem Vater schon oft am Schießstand geschossen. Sie stieg die Treppe hinunter und hielt

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