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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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die Waffe hinter dem Rücken. Es war stockdunkel, aber sie wagte es nicht, Licht zu machen.
Lass es, Caitlin. Ruf die Cops.
Aber sie ging weiter, die Schritte durch den Teppich gedämpft, bis die zweite Stufe von unten knarrte. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Herz hämmerte laut, während sie lauschte.
    Und dann hörte sie das Summen. Da war jemand im Haus, und er summte!
    Das Quietschen von etwas Schwerem, das über den Boden gezogen wurde, übertönte das Summen. Und dann roch sie Gas.
    Raus! Hol Hilfe!
Sie stürzte vorwärts, stolperte, als ihre Füße den Holzboden berührten und fiel auf die Knie. Die Pistole flog aus ihrer Hand und rutschte über den Boden. Laut.
    Das Summen verstummte. Verzweifelt fuhren ihre Hände im Dunkeln über den Boden, tasteten nach der Pistole. Dann hatte sie sie gefunden und kam auf die Füße.
Raus! Raus! Raus!
    Sie war zwei Schritte auf die Tür zugelaufen, als sich jemand von hinten auf sie stürzte und mit ihr zu Boden ging. Sie wollte schreien, bekam aber keine Luft.
Gott, bitte!
Sie zappelte unter ihm, aber er war zu schwer. Sein Atem strich heiß über ihr Ohr. Dann spürte sie, wie er hart wurde.
Nein, bitte nicht. Nicht das!
    Sie kniff die Augen zusammen, als er seine Hüften gegen sie presste. Seine Absicht war klar. »Bitte. Lassen Sie mich gehen. Ich sollte nicht einmal hier sein. Ich werde nichts sagen, das verspreche ich.«
    »Du solltest nicht einmal hier sein«, wiederholte er. »Was für ein Pech für dich.« Seine Stimme war tief, aber aufgesetzt tief. Sie klang wie eine Darth-Vader-Imitation. Caitlin konzentrierte sich, entschlossen, sich jede Einzelheit einzuprägen, so dass sie, falls sie lebend entkommen würde, der Polizei alles erzählen konnte.
    »Bitte, tun Sie mir nichts an«, flüsterte sie.
    Er zögerte. Sie spürte, wie er die Luft anhielt. Die Zeit schien stillzustehen. Dann, endlich, stieß er den Atem wieder aus.
    Und lachte.

Sonntag, 26. November, 1.10 Uhr
    Reed Solliday drängte sich durch die Menschenmenge, während er im Vorbeigehen den Stimmen lauschte und die Gesichter betrachtete, die dem brennenden Haus zugewandt waren. Es war eine Mittelklasse-Gegend, in der hauptsächlich ältere Menschen wohnten, und die Leute, die hier in der Kälte standen, schienen einander alle zu kennen. Schockiert und ungläubig drängten sie sich zusammen, und er wusste, dass sie sich sorgten, die Flammen könnten auf ihre eigenen Häuser überspringen. Drei ältere Frauen standen etwas abseits, und über ihre ängstlichen Gesichter flackerte der Schein des verbliebenen Feuers, das zuvor nur mit zwei Löschtrupps unter Kontrolle hatte gebracht werden können. Dieses Feuer war kein Zufall. Es hatte zu stark, zu heiß und an zu vielen Stellen im Haus gebrannt.
    Doch trotz des allgegenwärtigen Schockzustands musste er die Schaulustigen befragen, bevor sie Zeit hatten, ihre Erlebnisse auszutauschen. Selbst bei Leuten, die nichts zu verbergen hatten, glichen sich die Geschichten über das Gesehene aneinander an, wodurch wertvolle Einzelheiten verlorengehen und sogar Brandstifter entkommen konnten. Reeds Job war es dafür zu sorgen, dass das nicht geschah.
    »Meine Damen?« Mit der Marke in der Hand näherte er sich den drei Frauen. »Ich bin Lieutenant Solliday.«
    Alle drei Frauen musterten ihn. »Sie sind Polizist?«, fragte die mittlere. Sie war um die siebzig und so zart und klein, dass der Wind sie hätte umwehen können. Ihr weißes Haar war fest auf Wickler gedreht, und ihr Flanellnachthemd stach unter dem Wollmantel hervor und schleifte über den gefrorenen Boden.
    »Fire Marshal«, antwortete Reed. »Würden Sie mir bitte Ihre Namen nennen?«
    »Emily Richter. Und das sind Janice Kimbrough und Darlene Desmond.«
    »Und Sie kennen sich hier ein wenig aus, Ma’am?«
    Mrs. Richter rümpfte die Nase. »Ich lebe seit beinahe fünfzig Jahren hier.«
    »Wer wohnt in diesem Haus, Ma’am?«
    »Bis vor einiger Zeit die Doughertys. Joe und Laura. Aber Laura ist gestorben und Joe ist nach Florida gegangen. Jetzt wohnen sein Sohn und dessen Frau hier. Hat’s ihnen ziemlich billig verkauft, der gute Joe. Das hat hier in der Gegend anständig die Preise gedrückt.«
    »Aber sie sind nicht da«, fügte Janice Kimbrough hinzu. »Sie sind über Thanksgiving zu Joe nach Florida gefahren.«
    »Es war also niemand im Haus?« Das war den Männern bei ihrer Ankunft bereits gesagt worden.
    »Nein. Es sei denn, sie sind vorzeitig zurückgekommen«, meinte Janice.
    »Sind

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