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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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größer. Und stärker. Heute traf er die Entscheidungen, und niemand würde ihm je wieder eine Abfuhr erteilen.
     
    Der Junge sah vom Fenster im ersten Stock aus zu. Sein Herz klopfte laut.
Du musst es jemandem sagen.
Aber wem?
Er findet bestimmt heraus, dass ich es verraten habe.
Er würde wütend werden, und der Junge wusste, was geschah, wenn er wütend wurde. Krank vor Angst ging der Junge zurück ins Bett, zog die Decke über den Kopf und begann zu weinen.

Sonntag, 26. November, 2.15 Uhr
    Es war ein hübsches Haus gewesen, dachte Reed, als er durch die Überreste wanderte. Der Schaden schien in der einen Hälfte größer als in der anderen zu sein. Sobald es Tag wurde, würde es eine gründlichere Untersuchung geben. In der Zwischenzeit würde er mit einer starken Taschenlampe die Wände nach Spuren absuchen, um den Brandverlauf zu rekonstruieren.
    Er blieb stehen und wandte sich zu dem Feuerwehrmann um, der seine Truppe ins Hausinnere geführt hatte. »Wo hat es gebrannt, als Sie reinkamen?«
    Brian Mahoney schüttelte den Kopf. »Flammen in der Küche, der Garage, oben im Schlafzimmer und im Wohnzimmer. Als wir im Wohnzimmer ankamen, begann die Decke einzustürzen, und ich habe meine Jungs wieder rausgeschafft. Gerade noch rechtzeitig, denn die Küchendecke ist ebenfalls eingestürzt. Danach haben wir uns darauf konzentriert zu verhindern, dass das Feuer nicht auf die anderen Häuser überspringt.«
    Reed blickte nach oben, wo bis vor kurzem noch zwei Etagen, ein Speicher und ein Dach gewesen waren, und sah die Sterne am Himmel. Möglicherweise hatte es mehrere Brandherde gegeben. Irgendein Mistkerl hatte sicherstellen wollen, dass dieses Haus auch wirklich abbrannte. »Ist jemand verletzt?«
    Brian zuckte die Achseln. »Kleinere Verbrennung bei dem Neuen, aber nichts Wildes. Einer der Jungs hat Rauch eingeatmet. Der Captain hat beide vorsichtshalber ins Krankenhaus geschickt. Hören Sie mal, Reed, ich habe noch einmal nach dem Mädchen gesehen, aber der Rauch war zu dicht. Wenn sie hier war …«
    »Ich weiß.« Reed seufzte und setzte sich wieder in Bewegung. »Ich weiß.«
    »Reed!« Es war Larry Fletcher, der aus der Küche rief.
    Reed bemerkte sofort, dass der Herd von der Wand abgerückt worden war. »Habt ihr das gemacht?«
    »Nein«, sagte Brian. »Sie glauben, er hat das Gas eingesetzt?«
    »Das würde die erste große Explosion erklären.«
    Larry hatte die ganze Zeit auf den Boden gestarrt. »Hier ist sie«, sagte er leise.
    Reed biss die Zähne zusammen und trat neben Larry. Obwohl er am liebsten nichts sehen wollte, lenkte er den Strahl der Taschenlampe auf seine Füße. Und sog scharf die Luft ein. »Verdammt!«
    Der Körper war bis zur Unkenntlichkeit verkohlt.
    »Verdammt«, sagte auch Brian. »Wissen wir, wer sie ist?«
    Reed leuchtete die Umgebung der Leiche ab und zwang sich zur Professionalität, zwang sich, nicht daran zu denken, wie sie gestorben war. »Noch nicht. Ich habe die Telefonnummer von dem ehemaligen Besitzer dieses Hauses. Die alten Damen draußen haben sie mir gegeben. Joe Dougherty senior. Sein Sohn wohnt jetzt hier. Ich habe den Vater angerufen, und er hat mir erzählt, dass sein Sohn und seine Frau sich ein Boot gechartert hätten und an der Küste Floridas rumschippern würden. Sie werden nicht vor Montag zurückkommen. Allerdings hat er mir auch gesagt, dass seine Schwiegertochter in einem Anwaltsbüro in der Innenstadt arbeitet. Ich könnte mir vorstellen, dass die Studentin die Tochter einer ihrer Kollegen gewesen ist. Vielleicht kann ich die Eltern ausfindig machen.« Er seufzte, als er sah, dass Larry immer noch auf den Boden starrte. »Du konntest nicht wissen, dass sie hier drin war, Larry.«
    »Meine Tochter ist auch auf dem College«, erwiderte Larry rauh.
    Und meine wird es bald sein,
dachte Reed, verbannte den Gedanken dann aber schnell aus seinem Kopf. »Ich bestelle den Gerichtsmediziner her«, sagte er. »Und hole mein Team. Larry, du siehst aus wie ausgekotzt. Ihr beide seht so aus. Gehen wir wieder hinaus, damit ich deine Leute befragen kann, dann fahrt ihr zur Wache und ruht euch aus.«
    Larry nickte betäubt. »Du hast mal wieder das ›Sir‹ unterschlagen.« Es war ein Versuch, ein wenig Humor in die Situation zu bringen, aber er versagte kläglich. »Du sagst nie ›Sir‹. Und dabei sind wir so viele Jahre zusammen gefahren.«
    Und es waren gute Jahre dabei gewesen. Larry war einer der besten Captains, die Reed je gehabt hatte. »Sir«,

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