Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller

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sich inzwischen wieder bereit, mit Pferden zu arbeiten.
    „Glaubst du, das ist Tylers Junge?“, fragte Logan leise. Seine Frau Briana hielt sich im Haus auf und bereitete das Abendessen für die ganze Meute vor, während Dylans Tochter Bonnie in der Küche auf dem Fußboden spielte und seine beiden Stiefsöhne Josh und Alec mit den Hausaufgaben beschäftigt waren, die ihre Mutter ihnen für die Sommerferien aufgegeben hatte.
    Briana legte großen Wert auf eine gute Ausbildung. Sie unterrichtete ihre Jungs am liebsten zu Hause, war jedoch einverstanden, sie ab dem Herbst eine normale Schule besuchen zu lassen. In der Zwischenzeit achtete sie darauf, dass sie im Rechnen und Lesen nicht ins Hintertreffen gerieten.
    Logans Herz machte einen Satz wie ein wilder Mustang, wenn er nur an seine Frau dachte, in ihrer Jeans und ihrer verführerischen Baumwollbluse, und wenn er an das süße Geheimnis dachte, das sie bislang noch für sich behalten hatten.
    In knapp acht Monaten würde es auf der Stillwater Springs Ranch einen neuen Creed geben, einen von der winzigen, schreienden Sorte.
    Er konnte es kaum erwarten, und manchmal hatte er das Gefühl, platzen zu müssen, wenn er noch länger schweigen musste. Aber Briana und er hatten sich darauf geeinigt, erst etwas zu sagen, wenn sie im dritten Monat war.
    „Ty sagt, dass Doreen es abstreitet“, antwortete Dylan, grinste schief und zog seinen Hut zurecht. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob Ty auch davon überzeugt ist. Für ihn und für Davie wäre es gut, wenn er einer von uns wäre.“
    „Einer von uns“, wiederholte Logan, der den Anflug von Traurigkeit nicht verbergen konnte, den diese Formulierung bei ihm auslöste. „Ty will doch gar kein Creed sein, weißt du noch? Selbst wenn die DNS die richtige ist …“
    Dylan legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Unser kleiner Bruder ist zurück auf der Ranch“, machte er Logan klar. „Das allein hat schon etwas zu bedeuten. Er ist heimgekehrt, und er hat keinen ganzen Tag verstreichen lassen, um sich mit Lily zu treffen. Lass ihm etwas Zeit, Logan, damit er zur Vernunft kommen kann.“
    Logans Reaktion war ein Mittelding zwischen einem leisen Lachen und einem Schnauben. Nach Briana und ihren beiden Jungs gab es für ihn nichts Wichtigeres, als die Creed-Familie zusammenzubringen und die Ranch wieder zu dem zu machen, was sie einmal gewesen war.
    Dylan und er waren zerstritten gewesen, aber jetzt standen sie abermals brüderlich füreinander ein. Sie waren gleichberechtigte Partner der vor Kurzem gegründeten Tri-Star Cattle Company. Sie hatten eine erste Herde eingekauft und durch den Ankauf des ehemaligen Grundstücks von Kristys Eltern die Fläche der Ranch verdoppelt. Aber auf allen Verträgen wartete noch eine Linie darauf, dass Tyler seine Unterschrift daruntersetzte.
    Und solange die fehlte, hatte das „Tri“ in „Tri-Star“ keinerlei Bedeutung.
    Und nachdem Logan von seinem jüngsten Bruder am Grab ihres Vaters einen Fausthieb in den Magen verpasst bekommen hatte, war mit einer Aussöhnung so bald nicht zu rechnen.
    „Hätte ich bloß nicht seine Gitarre zerschlagen“, überlegte Logan voller Bedauern. Abgespielt hatte sich das am Tag der Beerdigung ihres Vaters. Sie waren im Skivvie’s und tranken viel zu viel, jeder Einzelne von ihnen. Und dann begann Tyler auf einmal, irgendeinen selbst geschriebenen Song auf seiner Gitarre zu spielen, in dem er Jake wie einen zweiten John Wayne oder Roy Rodgers hinstellte, aber nicht als den Trinker und Mistkerl, der er in Wahrheit gewesen war.
    Auf einmal gingen die Nerven mit Logan durch. Er riss Tyler die Gitarre aus der Hand und zerschmetterte sie an der Theke. Schon in der nächsten Sekunde hätte er alles dafür gegeben, das Ganze ungeschehen zu machen, doch dafür war es da längst zu spät.
    Die Gitarre war ein Geschenk von Tylers Mutter gewesen. Sie hatte seinen wertvollsten Besitz dargestellt.
    Der Schaden war angerichtet, und im nächsten Moment kam es zur Schlägerei. Alle drei landeten sie wegen Trunkenheit, Störung der öffentlichen Ordnung und einem Dutzend weiterer Vergehen in getrennten Ausnüchterungszellen, und kaum hatte Sheriff Book sie am nächsten Morgen wieder in Freiheit entlassen, gingen sie getrennte Wege und nahmen sich vor, nie mehr ein Wort miteinander zu reden.
    „Dieser gottverdammte Song“, murmelte Logan, während er zusah, wie Davie unter Kristys geduldiger Anleitung bereits ein wenig lockerer wurde und ein gewisses