Heiss wie der Sommer
noch mal erleben, und wenn es das Letzte ist, was ich zu sehen bekomme.“
Sie warf ihm einen finsteren Blick zu, dann drehte sie sich demonstrativ weg und schaute durch die Windschutzscheibe nach vorn. „Mir standen
keine
Schweißperlen auf der Stirn!“
Lachend schloss er die Tür und ging um den Wagen herum.
Lauf weg!
, forderte ihr Verstand sie auf.
Zieh dein Höschen aus
, konterte ihr wollüstiger Körper.
Das spart Zeit.
„Du hast mir ein Abendessen versprochen“, beharrte sie, als Tyler losfuhr.
„Du willst kein Abendessen, du willst meine Zunge zwischen deinen Schenkeln spüren.“
Sie war bereits so feucht, dass es eine gute Idee gewesen wäre, ihr Höschen auszuziehen. „Etwas Arroganteres als dich …“
„Gib’s doch einfach zu, Lily: Du bist scharf wie der Teufel, und ich bin’s auch. Keiner von uns beiden wird einen klaren Gedanken fassen können, solange wir das nicht hinter uns gebracht haben.“
Er sagte nicht: solange wir uns nicht geliebt haben. Nein, er wollte es
hinter sich bringen
. Es würde keine zärtlichen Küsse geben, keine Liebesschwüre. Was sich zwischen ihnen abspielen würde, war purer Sex.
Es verblüffte Lily, wie sehr sie genau das wollte.
Und zwar von Tyler Creed.
In seiner Hütte am Hidden Lake.
Falls sie es überhaupt bis dorthin schafften.
Wie sich herausstellte, kamen sie nur bis zu der dicht stehenden Baumgruppe neben dem Kiesweg zu seiner Hütte.
Bis dahin hatte Lily es längst aufgegeben, so zu tun, als würde nichts passieren.
Sie war wütend auf sich und auf Tyler, doch selbst dadurch änderte sich nichts.
Als er den Blazer zwischen den Bäumen parkte, deren dichtes Blattwerk einen guten Sichtschutz bot, löste sie den Gurt. Sie zog ihr Höschen aus und hängte es zum Trocknen über den Außenspiegel auf ihrer Seite.
Tyler lachte auf eine sehr männliche Weise, als er das sah. Er hatte gewonnen, ohne sie auch nur einmal berühren zu müssen. Und sie hatte es ihm so unglaublich leicht gemacht, dass sie wusste, sie würde niemals an diesen Abend zurückdenken können, ohne vor Scham über ihr Verhalten in Tränen auszubrechen.
Er stieg aus, kam um den Wagen herum und öffnete die Tür.
Lily warf ihm einen trotzigen Blick zu. „Was denn? Gleich hier?“, fragte sie mit gespielter Gelassenheit. „Hier im Gras?“
„Nein, das kannst du deinem scharfen kleinen Kleid nicht antun“, gab er zurück. „Nachher würde es noch schmutzig werden.“
Oh
, dachte sie mit einer sonderbaren Distanz zum Geschehen, als würde sie alles nur beobachten.
Er wollte sie im Stehen nehmen, so wie es in manchen Büchern beschrieben wurde und wie man es sehen konnte, wenn man von seinem Hotelzimmer aus einen von diesen Filmen bestellte.
Burke hatte so was nie mit ihr gemacht. Aber wenn sie die Szenen richtig in Erinnerung hatte, musste sie nur die Beine um Tylers Hüften schlingen, damit er in sie eindringen konnte. Dann würde dieses Verlangen, dieses beharrliche, primitive Verlangen letztlich doch noch ein Ende nehmen.
Dann konnten sie ihre Kleidung zurechtziehen, getrennte Wege gehen und jeder sein eigenes Leben leben.
Bloß kam es nicht dazu.
Tyler ging nach hinten und öffnete die Heckklappe des kleinen SUV.
Lily drehte den Kopf zur Seite, um über die Schulter zu ihm zu schauen, während er die Ladefläche begutachtete und dann eine Decke ausbreitete, mit der er das kalte Blech an der Ladekante bedeckte. Er kam zu ihr zurück und hob sie vom Sitz, als würde sie überhaupt nichts wiegen, trug sie zum Wagenheck und legte sie auf die Decke, als wäre sie Teil eines Picknicks.
Als er dann ihr Kleid bis über die Taille hochschob, wurde ihr klar, dass der Vergleich mit dem Picknick gar nicht so verkehrt gewesen war. Eine Mischung aus Vorfreude und Schrecken erfasste sie.
In Stillwater Springs hatte er davon gesprochen, sie wolle seine Zunge zwischen ihren Schenkeln spüren, doch da war sie der Ansicht gewesen, dass er sie nur aus der Reserve locken wollte. Burke war zu so etwas nie bereit gewesen, und die wenigen Male, die sie ihn darum gebeten hatte, kam von ihm nur eine entrüstete Reaktion. Jetzt dagegen war Oralsex mit einem Mal zum Greifen nah, und sie musste sich eingestehen, dass sie gar nicht wusste, was sie tun sollte.
Tyler half ihr, indem er sie sanft dirigierte, damit sie die Knie anwinkelte und die Beine spreizte. Er zog ihr die Sandalen aus und ließ sie fast achtlos auf den Boden fallen.
Gleichzeitig geriet alles in Vergessenheit, was Burke
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