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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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werden!
    Lily fuhr auf den Seitenstreifen und bremste ab, während Hal das Beifahrerfenster öffnete.
    „Tyler? Sind Sie das?“, rief er.
    Der Mann drehte sich um und grinste so strahlend, dass er der Sonne hätte Konkurrenz machen können. Verdammt! Das war tatsächlich Tyler.
    Ein erwachsener Tyler, der besser als je zuvor aussah.
    Und Lily saß schweißgebadet und mit zerzausten Haaren da, und sie klebte an ihrem Sitz fest.
    Er kam näher, der Hund blieb dicht bei ihm. Als er sich vorbeugte, erst Lily und dann Tess entdeckte, schwächte sich sein Lächeln ein wenig ab.
    „Hey, Doc!“, sagte er. „Ich habe gehört, was passiert ist. Geht’s Ihnen jetzt wieder besser?“
    „Ja, und das habe ich nur Dylan und Jim Huntinghorse zu verdanken“, antwortete Hal. „Ich bin beim Barbecue bei Logan plötzlich umgekippt, und die beiden haben mich wiederbelebt. Ohne sie würde ich mir jetzt die Radieschen von unten ansehen.“
    Tyler stieß einen tiefen Pfiff aus. „Oh Mann, das war ja knapp!“ Auf der Highschool war er einfach nur süß gewesen, aber jetzt sah er atemberaubend aus. Seine Augen strahlten noch immer in diesem klaren Blau, und sein schwarzes Haar glänzte wie das Federkleid eines Raben. „Lily“, begrüßte er sie in ernstem Tonfall.
    „Steigen Sie ein“, forderte Hal ihn auf. „Wir nehmen Sie mit nach Stillwater Springs.“
    „Hast du kein Auto?“, fragte Tess fasziniert und wand sich in ihrem verhassten Kindersitz, um einen Blick auf den Hund werfen zu können.
    Wieder grinste Tyler, und Lily kam es so vor, als würden ihre Gefühle mit ihr Achterbahn fahren. „Mein Wagen hatte eine Panne“, erklärte er, und da kein Abschleppwagen vorbeikommen konnte, haben wir uns eben auf die Socken gemacht.“
    „Auf die Socken gemacht?“, wiederholte Tess ratlos.
    „Er meint damit, dass sie sich zu Fuß auf den Weg gemacht haben“, übersetzte Lily, woraufhin Tess kicherte.
    „Na, steigen Sie schon ein“, sagte Hal. „Die Sonne verbrennt sonst noch Ihr Gehirn.“
    Tyler warf sein Gepäck in den Kofferraum, dann ließ er Kit Carson vor und stieg ebenfalls ein. Erfreut teilte Tess ihre letzten Kräcker mit dem Hund.
    „Besten Dank“, entgegnete Tyler.
    „Mein Daddy ist gestorben, als ich vier Jahre alt war“, verkündete Tess ohne Vorrede. „Bei einem Flugzeugabsturz.“
    Lily versteifte sich bei diesen Worten. Es kam oft vor, dass sie wildfremden Menschen die größte Tragödie ihres Lebens anvertraute, während sie bei Therapeuten und wohlmeinenden Freunden den Mund nicht aufmachte.
    „Das tut mir leid, Kleine.“
    „Es ist gut, dass du nicht als Anhalter gefahren bist“, redete sie unvermittelt weiter. „Das ist nämlich sehr gefährlich, sagt meine Mom.“
    Ohne in den Spiegel sehen zu müssen, wusste Lily, dass er sie in diesem Moment betrachtete und in aller Ruhe zur Kenntnis nehmen konnte, wie nass geschwitzt sie war.
    „Deine Mom hat recht“, antwortete Tyler. „Aber notfalls hätten Kit Carson und ich das trotzdem tun müssen.“
    „Sie hätten Logan oder Dylan anrufen können“, warf Hal ein.
    Lily bemerkte den zurückhaltenden Tonfall ihres Vaters, doch sie musste sich zu sehr aufs Einfädeln konzentrieren, um sich darüber weiter Gedanken zu machen.
    „Ich krieche doch keinem von den beiden in den Ar…“
    Gerade noch rechtzeitig ging Lily mit einem Räuspern dazwischen.
    „… laufe den beiden doch nicht hinterher“, korrigierte er sich schnell.
    „Wer ist Logan? Und Dylan?“, wollte Tess wissen.
    „Meine Brüder.“ Mit Verspätung legte Tyler den Sicherheitsgurt an.
    „Magst du sie nicht?“
    „Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit.“
    „Was ist das?“, hakte Tess hartnäckig nach.
    Als Lily einen Blick in den Innenspiegel warf, sah sie, wie er durch Tess’ dunkelblondes Haar fuhr. Sie hatte von Burke nicht nur die grünen Augen, sondern auch die offene Art geerbt, womit es ziemlich vertane Zeit war, sie davor zu warnen, dass sie nicht mit fremden Leuten reden sollte. Obwohl Tyler Creed streng genommen kein Fremder war.
    „Wir haben uns gestritten“, erklärte er.
    „Oh“
, machte Tess und klang sehr fasziniert. „Ich mag deinen Hund.“
    „Ich mag ihn auch.“
    Lily saß stocksteif und nass geschwitzt da, während sie sich auf den Verkehr zu konzentrieren versuchte. Seit sie nach Montana gekommen war, um sich um ihren Vater zu kümmern, hatte sie oft an Tyler denken müssen. Jedoch war sie nicht davon ausgegangen, dass sie ihm tatsächlich über

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