Heiß wie die Naechte Siziliens
allein gehörte.
Mit aller Kraft versuchte Dario das verräterische Ziehen in seinen Lenden zu ignorieren, das allein ihr Anblick in ihm auslöste, egal, wie wütend er auf sie war oder wie misstrauisch sie ihn anstarrte.
Diese Frau hatte seine Angebote kalt abgewiesen, hatte ihn zurückgewiesen! Und das nicht nur einmal! Ohne ihn je persönlich kennengelernt zu haben! Das allein kam einer Beleidigung gleich, für die er auf jeden Fall Genugtuung forderte. Noch keine Frau hatte es je gewagt, ihm zu verweigern, was er wollte. Aber sie erdreistete sich sogar, seine Pläne zu durchkreuzen, um zu erlangen, was ihm zustand!
Hinter seinem Rücken tat sie sich mit einem Niemand zusammen, nur um zu verhindern, dass er sein Geburtsrecht zurückerlangte. Sie wollte alles für sich allein.
Ginge es um eine Heirat aus Liebe, hätte Dario es vielleicht sogar verstanden. Doch dies war ein kalkulierter Akt, um die alte Fehde am Leben zu erhalten und ihm das Einzige zu verweigern, woran sein Herz wirklich hing.
Das Castello in Sizilien, das Alissas Großvater vor vielen Jahren seiner Familie gestohlen hatte.
Vor ihm stand die Frau, die alles verkörperte, was er zutiefst verachtete. Oberflächlichkeit, Hinterhältigkeit, Verdorbenheit und eiskalte Berechnung. Groß geworden in jeglichem Luxus, der mit Geld nur zu erwerben war, wusste sie ihre Chance nicht zu nutzen, sondern versank stattdessen in einem Sumpf aus Alkohol, Drogen und wilden Partys. Bis selbst ihr Großvater nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
Dario empfand nichts als Ekel und Widerwillen vor diesem haltlosen Geschöpf, und dennoch … Ihre helle reine Haut, die großen, kornblumenblauen Augen, der verführerische Schwung ihrer weichen vollen Lippen, die fraulichen Kurven ihrer ansonsten zierlichen Figur… Selbst das flammend rote Haar zeugte von einer kaum zu unterdrückenden Vitalität und Energie und komplettierte ein feminines Erscheinungsbild, das keinen Mann aus Fleisch und Blut unberührt lassen konnte.
Und ihn machte es fast wahnsinnig! Seine niederen Gefühle durchkreuzten den sorgfältig durchdachten Plan. Normalerweise entledigte er sich der Dinge in seinem Leben, die ihn störten, auf eine sehr subtile Weise: Er ließ sie einfach verschwinden – dank seines Reichtums, seiner Macht und Willensstärke.
Um diesen Status zu erlangen, hatte er hart gearbeitet. Heute brachte er keinerlei Geduld oder Verständnis für Hindernisse auf, die sich ihm in den Weg stellten – seien sie nun menschlicher Natur oder sonst wie gearteter Sachzwänge.
„Was ich Ihnen zu sagen habe, ist aber nicht für fremde Ohren bestimmt.“ Ihr vehementer Widerstand irritierte und ärgerte Dario. Aber was hatte er erwartet, nachdem Alissas Anwalt all seine mehr als großzügigen Angebote stetig abgelehnt hatte, ohne sich auch nur eine Bedenkzeit einzuräumen?
„Kommen Sie. Wir finden sicher einen geeigneteren Ort für ein vertrauliches Gespräch …“ Ihr mochte es ja egal sein, aber er war es nicht gewohnt, Dinge von Bedeutung unter den Augen der Öffentlichkeit zu besprechen.
Entschlossen durchquerte Dario das Foyer, öffnete ein paar Türen und fand schließlich ein leeres Büro. Er hielt die Tür weit auf und wartete darauf, dass Alissa vor ihm eintrat. Sie zögerte nur einen winzigen Moment, bevor sie hocherhobenen Hauptes und mit schwingenden Hüften an ihm vorbeistolzierte. Selbst in dem regentriefenden Hosenanzug und mit wirrem, klatschnassem Haar war sie eine Sensation.
Da ihre unerwartete Wirkung auf ihn Dario regelrecht schockte, brauchte er einen Moment, um sich zu fassen. Dabei entsprach sie, trotz der herausfordernd runden Brüste und der endlos scheinenden Beine, gar nicht seinem Typ. Weiter weg von einer brünetten Modelschönheit mit Madonnenlächeln und sanftmütigem Wesen ging es wohl kaum.
Unglücklicherweise schien die Stimme der Vernunft, auf die er sonst immer vertraute, heute stumm zu bleiben.
„Dürfen wir hier überhaupt sein?“, fragte Alissa kritisch.
Daraufhin zuckte er achtlos mit den Schultern und schloss die Tür. „Jetzt sind wir hier und haben die nötige Privatsphäre. Das allein zählt.“
Alissas Augen weiteten sich, und sie schien Einspruch erheben zu wollen, besann sich dann aber anders. „Also …?“, hakte sie nach.
„Ihr Bräutigam …“
„Jason ist doch nichts passiert?“, unterbrach sie ihn hastig. „Haben Sie ihn gesehen? Mit ihm gesprochen?“ Die Besorgnis in ihrer Stimme konnte gespielt sein oder auch
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