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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Ellen unsere gemeinsame Bekannte Dotty? Vor Abruzzi?
    »Kommst du um neun Uhr?«, fragte mich Lula, als ich sie vor dem Kautionsbüro absetzte.
    »Ich denke schon. Und du?«
    »Das will ich mir nicht entgehen lassen.«
    Auf dem Heimweg hielt ich noch im Supermarkt an und kaufte ein paar Lebensmittel. Zu Hause angekommen, war es Abendessenszeit und das Haus erfüllt von Gerüchen. Hinter Mrs. Karwatts Tür köchelte eine Minestrone auf dem Herd, am anderen Ende des Hausflurs gab es Burritos.
    Mit dem Schlüssel in der Hand näherte ich mich meiner Wohnungstür, da hielt ich plötzlich inne. Wenn Abruzzi mein verschlossenes Auto aufbrechen konnte, dann konnte er auch in meine verschlossene Wohnung einbrechen. Ich musste vorsichtig sein, schob den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn herum, machte die Tür auf. Für einen Moment blieb ich bei geöffneter Tür im Hausflur stehen und spürte sozusagen in meine Wohnung hinein. Lauschte der Stille. Beruhigt durch meinen Herzschlag und die Tatsache, dass nicht eine Hundemeute herausstürzte und mich verschlang.
    Ich trat über die Schwelle, ließ die Wohnungstür sperrangelweit offen, durchschritt die Räume, zog vorsichtig Schubladen heraus und klappte Schranktüren auf. Gott sei Dank, keine bösen Überraschungen. Dennoch rumorte es in mir. Abruzzis Drohung aus meinem Denkapparat zu verbannen fiel mir schwer.
    »Darf man eintreten?«, hörte ich eine Stimme aus dem Hausflur.
    Kloughn.
    »Ich war gerade in der Gegend«, erklärte er. »Deswegen habe ich mir gedacht, sage ich mal guten Tag. Ich habe auch chinesisches Essen mitgebracht. War eigentlich für mich allein gedacht, aber es ist mir zu viel. Vielleicht wollen Sie ja was abhaben. Sie müssen nicht, wenn Sie nicht wollen. Aber wenn doch, würde ich mich freuen. Ich weiß nicht, ob Sie chinesische Küche mögen. Oder ob Sie doch lieber allein essen wollen. Oder …«
    Ich packte Kloughn am Kragen und zog ihn in die Wohnung.
    »Wer ist das denn?«, fragte Vinnie, als ich mit Kloughn aufkreuzte.
    »Albert Kloughn«, sagte ich zu ihm, »Rechtsanwalt.«
    »Und?«
    »Er hat mir was zu essen gebracht, deswegen habe ich ihn eingeladen mitzukommen.«
    »Er sieht aus wie das Knack&Backmännchen von Pillsbury. Was hat er dir mitgebracht? Frische Brötchen?«
    »Chinesisches«, sagte Kloughn. »Es war so eine typische Spontanentscheidung, ich hatte einfach Lust auf chinesische Küche.«
    »Kommt mir überhaupt nicht gelegen, bei einer Festnahme einen Anwalt dabeizuhaben«, sagte Vinnie.
    »Ich werde Sie schon nicht verklagen, das schwöre ich«, versprach Kloughn. »Ich habe auch alles Nötige dabei. Schauen Sie, eine Taschenlampe, Verteidigungsspray. Ich überlege, ob ich mir noch eine Waffe besorgen soll, aber ich kann mich nicht entscheiden, ob ich lieber einen sechsschüssigen Revolver oder eine Halbautomatik will. Eigentlich tendiere ich eher zu der Halbautomatik.«
    »Nehmen Sie die Halbautomatik«, sagte Lula. »Da passt mehr Munition rein. Munition kann man nie genug haben.«
    »Ich brauche eine kugelsichere Weste«, sagte ich zu Vinnie.
    »Als ich das letzte Mal eine Festnahme mit dir durchführte, hast du alles kurz und klein geschossen.«
    »Da galten besondere Umstände«, sagte Vinnie.
    Von wegen besondere Umstände.
    Ich organisierte Kloughn und mir zwei Kevlar-Westen, dann bestiegen wir alle zusammen Vinnies Cadillac und fuhren los.
    Eine halbe Stunde später standen wir mit dem Wagen um die Ecke von Benders Haus. »Jetzt werdet ihr erleben, wie ein Profi arbeitet«, verkündete Vinnie. »Ich habe einen Plan, und ich erwarte, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, also hört zu.«
    »Einen Plan?«, sagte Lula. »Oh, Mann.«
    »Stephanie und ich übernehmen die Haustür«, sagte Vinnie. »Lula und der Clown übernehmen den Hintereingang. Wir stürmen das Haus gleichzeitig von beiden Seiten und überwältigen die Ratte.«
    »Ein toller Plan«, sagte Lula. »Von allein wäre ich da nie draufgekommen.«
    »KLOUGHN«, sagte Albert.
    »Ihr braucht nur auf mein Kommando ›Kautionsdetektiv‹ zu hören«, sagte Vinnie. »Dann treten wir die Türen ein. Wir laufen rein und rufen: Stehen bleiben – Kautionsdetektiv!«
    »Das werde ich hübsch bleiben lassen«, sagte ich. »Ich käme mir lächerlich vor. So was gibt es doch nur im Fernsehen.«
    »Mir gefällt die Idee«, sagte Lula. »Ich wollte schon immer mal eine Tür eintreten und rumbrüllen.«
    »Vielleicht irre ich mich ja«, gab Kloughn zu bedenken, »aber ich

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