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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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glaube, Türeneintreten ist verboten.«
    Vinnie schnallte sich einen Pistolengürtel aus einem Nylongewebe um. »Nur, wenn es das falsche Haus ist.«
    Lula holte eine Glock aus ihrer Tasche und steckte sie in den Bund ihres Stretchminikleids. »Ich bin bereit«, sagte sie.
    »Schade, dass wir kein Fernsehteam dabeihaben. Mein gelbes Kleid wäre bestimmt ein Blickfänger.«
    »Ich bin auch bereit«, sagte Kloughn. »Ich habe eine Taschenlampe dabei, falls das Licht ausgeht.«
    Das war zwar nicht der Grund, warum Kopfgeldjäger schwere Stablampen mit sich führten, aber ich wollte ihn nicht unnötig beunruhigen.
    »Hat jemand nachgeprüft, ob Bender auch zu Hause ist?«, fragte ich. »Hat jemand mit seiner Frau gesprochen?«
    »Wir lauschen unterm Fenster«, sagte Vinnie. »Sieht aus, als würde da jemand Fernsehen gucken.«
    Auf Zehenspitzen liefen wir über den Rasen, drückten uns an die Hauswand und lauschten vorm Fenster.
    »Hört sich wie ein Film an«, sagte Kloughn. »Ein unanständiger Film.«
    »Dann muss Bender hier sein«, sagte Vinnie. »Seine Frau sitzt nicht allein zu Hause rum und zieht sich Pornos rein.«
    Lula und Kloughn taperten zum Hintereingang, Vinnie und ich zur Haustür. Vinnie zog die Pistole und hämmerte gegen die Tür, die mit einer Sperrholzplatte vernagelt war.
    »Aufmachen«, rief Vinnie. »Kautionsdetektiv.« Er trat einen Schritt zurück und wollte gerade mit dem Fuß die Tür bearbeiten, als wir hörten, wie Lula von der Rückseite her ins Haus stürmte und aus Leibeskräften schrie.
    Bevor wir noch reagieren konnten, flog die Haustür auf, und ein nackter Mann kam herausgerannt, beinahe hätte er mich von der Treppe gestoßen. Im Haus brach ein irrer Tumult los. Männer rafften sich auf, liefen davon, manche nackt, manche bekleidet, alle fuchtelten mit Pistolen herum, riefen »Weg da! Aus dem Weg! Scheißkerl!«
    Lula mittendrin im Gewühl. »He«, rief sie, »das hier ist ein Kommando der Kautionsdetektei. Bleiben Sie auf der Stelle stehen.«
    Vinnie und ich hatten uns bis in die Mitte des Zimmers vorgearbeitet, von Bender keine Spur. Zu viele Männer auf engem Raum, die alle versuchten aus dem Haus zu kommen. Niemand störte sich daran, dass Vinnie seine Waffe gezogen hatte. Ich glaube sogar, dass es in dem ganzen Kuddelmuddel gar keinem Menschen auffiel.
    Vinnie feuerte eine Salve ab, und ein Stück der Zimmerdecke fiel herunter. Danach war alles mucksmäuschenstill, weil sich niemand mehr im Raum befand, außer Vinnie, Lula, Kloughn und mir.
    »Was ist?«, fragte Lula. »Was um Himmels willen ist hier gerade abgegangen?«
    »Bender habe ich nicht gesehen«, sagte Vinnie. »Ist das überhaupt das richtige Haus?«
    »Vinnie?« Eine weibliche Stimme rief aus dem Schlafzimmer herüber. »Bist du das, Vinnie?«
    Vinnie bekam große Augen. »Candy?«
    Eine nackte Frau, irgendwas zwischen zwanzig und fünfzig, kam aus dem Schlafzimmer gehoppelt. Sie hatte gigantische Brüste, und ihr Schamhaar war in der Form eines Blitzstrahls ausrasiert. Mit ausgestreckten Armen lief sie Vinnie entgegen. »Lange nicht gesehen«, sagte sie. »Wie geht’s?«
    Eine zweite Frau krabbelte aus dem Schlafzimmer hervor.
    »Ist das wirklich Vinnie?«, fragte sie. »Was macht der denn hier?«
    Ich schlich mich an den Frauen vorbei ins Schlafzimmer und suchte Bender. Das Schlafzimmer war mit Scheinwerfern und einer ausrangierten Filmkamera ausgestattet. Hier hatte man sich keine Pornos angeschaut, hier hatte man welche gedreht.
    »Bender ist weder im Schlafzimmer noch im Badezimmer«, sagte ich zu Vinnie. »Aus mehr Räumen besteht das Haus nicht.«
    »Sucht ihr Andy?«, fragte Candy. »Der hat sich schon vorher verdrückt. Hätte zu arbeiten, sagt er. Wir haben sein Haus nur gemietet. Hübsch und intim. Jedenfalls so lange, bis ihr reinkamt.«
    »Wir haben schon gedacht, jetzt würden wir verhaftet«, sagte die andere Frau. »Wir haben gedacht, es wäre die Polizei.«
    Kloughn gab den beiden Frauen seine Karte. »Albert Kloughn, Rechtsanwalt«, sagte er. »Sollten Sie mal Rechtsbeistand benötigen …«
    Eine Stunde später lief ich auf unserem Mieterparkplatz ein, neben mir, auf dem Beifahrersitz, die Quasselstrippe Kloughn. Ich hatte eine CD von Godsmack eingelegt, aber die Lautstärke reichte einfach nicht, um Kloughn zu übertönen.
    »Mann, ey, das war ja stark«, sagte Kloughn. »Ich habe noch nie einen Filmstar aus der Nähe gesehen. Und dann noch nackt. Ich habe sie doch nicht zu sehr angeglotzt, oder

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