Heiße Diamanten (German Edition)
dachte er. Stell dich dumm. Das ist deine Rolle, auch wenn es dir nicht passt. Und deshalb grinste er nur und erwiderte: “Ein Kavalier genießt und schweigt”, während er dachte: Wenn du wüsstest, du Idiot!
Max bestellte die Steaks beim Metzger, und Carlo ging, um Bier zu holen. Während Max wartete, dachte er an die Geschehnisse der Nacht zurück – oder vielmehr an das, was nicht geschehen war. Offenbar brauchte Kimberly nicht einmal etwas zu tun, um ihn verrückt zu machen – es genügte schon, wenn sie an seiner Seite lag. Und plötzlich kam ihm zu Bewusstsein, dass er dabei nicht einmal mehr an Carlo oder den Fall gedacht hatte. Während Carlo im Nebenzimmer gelegen und den Raub geplant hatte … Was bedeutete, dass Carlo über Kimberly nicht seinen Plan vergessen hatte, ganz im Gegensatz zu Max …
Gut, dass er aufgestanden war. Er musste wachsam bleiben und durfte sich nicht mehr von Kimberly ablenken lassen. Das Gelingen seines Auftrags hing von seiner Wachsamkeit ab. Von nun an würde er sich zusammenreißen und zusehen, dass er die Sache in den Griff bekam. Keine pubertären Reaktionen mehr.
Als Carlo mit vier Sixpacks Bier zurückkam, ließ Max eine Bemerkung fallen, die ihm später nützlich sein würde, wenn die Operation begann. “Kimberly wird entzückt sein, wenn wir heute Nachmittag im Garten grillen”, sagte er und nahm die Steaks vom Metzger entgegen. “Wir haben eine riesige Terrasse, aber so beschäftigt, wie ich bin, benutzen wir sie kaum.”
“Sie sind wohl sehr viel im Büro?”
Max unterdrückte ein Lächeln. Carlo hatte angebissen. “Ja, oft bis spät in die Nacht hinein. Und manchmal werde ich sogar am Wochenende ins Büro gerufen. Kimberly leidet sehr darunter, dass sie so häufig allein ist.”
“An den Wochenenden auch? Das muss hart sein für sie. Kommt das oft vor?”
Max tat, als betrachtete er die riesige Auswahl Knabberzeug vor sich. “Hm, ja, ziemlich.”
Carlo machte große Augen. “Na, dann hoffe ich, dass Sie heute Nachmittag nicht weggerufen werden, denn ich freue mich schon auf die Steaks”, bemerkte er lächelnd. “Aber falls Sie doch wegmüssen …”
Max legte eine Tüte Chips in den Wagen. “Ja?”
“Dann ist Kimberly zumindest nicht allein. Ich werde ihr Gesellschaft leisten.”
Max grinste und klopfte Carlo auf die Schulter. “Das freut mich, Carlo. Und ich weiß, dass auch Kimberly sehr froh über Ihre Gesellschaft ist.”
“Meinen Sie?”
Max nickte. “Nun ja, es ist sehr still in diesem großen Haus, selbst wenn ich zu Hause bin. Manchmal habe ich das Gefühl, als brauchte sie … nun ja, ein bisschen Abwechslung, verstehen Sie?”
Carlo lächelte, und Max wusste, dass die Botschaft angekommen war. “Übrigens haben Kimberly und ich gestern Abend darüber gesprochen, dass Sie doch eigentlich das ganze Wochenende bleiben könnten. Was meinen Sie?”
Jetzt grinste Carlo breit. “Das ist eine großartige Idee!”
Die beiden Männer waren schon auf dem Weg zur Kasse, als Max noch einmal stehen blieb. “Einen Moment noch”, sagte er zu Carlo, ging zur Getränkeabteilung und lud noch eine Kiste Wein auf ihren Wagen. Soweit er sich erinnerte, hatte Kimberly immer lieber Wein als Bier getrunken.
Kaum waren sie zum Anwesen zurückgekehrt, machte Max Carlo den Vorschlag, heimzufahren und ein paar Sachen für die nächsten Tage zu holen.
“Ich heize in der Zwischenzeit den Grill vor”, sagte Max und winkte, als Carlo abfuhr.
Sobald er außer Sicht war, wandte Max sich ab, froh, das erzwungene Lächeln ablegen zu können und für kurze Zeit wieder er selbst zu sein.
Er trug die Einkäufe ins Haus und stellte in der Küche bereit, was er zum Grillen brauchte. Danach ging er zur Terrassentür, weil er vermutete, dass Kimberly am Pool saß und sich sonnte.
Aber kaum hatte er die Tür geöffnet, blieb er wie vom Blitz getroffen stehen. O ja, Kimberly war am Pool … In träger Unbekümmertheit, wie eine Katze, die sich sonnte, lag sie mit geschlossenen Augen in ihrem Liegestuhl und schlief.
Er hatte vergessen, wie gut sie im Bikini aussah.
Kimberly war nicht dünn – sie hatte einen schlanken, aber kurvenreichen Körper, der ungemein verlockend war. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er sich unter seinen Händen angefühlt hatte. Sie zu berühren war, als ob man ein Kunstwerk berührte.
Es spürte, dass es ihn schon erregte, sie nur von weitem zu betrachten. Hatte er sich nicht gerade erst geschworen, mit diesem Unsinn
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