Heiße Diamanten (German Edition)
“Ich habe einen Kurs besucht”, erklärte er. “Ich weiß, was ich tun muss, damit Sie sich besser fühlen.”
Sie hatte schon fast vergessen, was für ein unverfrorener Opportunist das kleine Stinktier war. Aber auch sie verstand die Situation zu ihren Gunsten auszunutzen. “Danke, Carlo. Das ist wunderbar”, sagte sie und ließ das letzte Wort ein wenig rau und sinnlich klingen, während sie sich innerlich gegen die Berührung wappnete.
Halt ihn zum Narren, dachte sie. Mach ihn glauben, du begehrst ihn. Lass uns die Show endlich auf die Bühne bringen. Denn je schneller der Fall abgeschlossen war, desto früher konnte sie heimkehren und die emotionale Achterbahnfahrt mit Max beenden. Ein für alle Mal.
Stunden später lehnte Max in der Badehose an der Terrassentür der Küche und schaute zu, wie Kimberly das Geschirr wegräumte. Selbstbewusst, wie sie war, trug sie noch immer den Bikini. Carlo duschte oben, aber das minderte Max’ Ärger nicht. Schließlich hatte sie schon den ganzen Nachmittag mit Carlo geflirtet.
Max wurde fast übel bei der Erinnerung daran, wie sie am Rand des Pools gesessen und wie Carlo neckend an ihrem Fuß gerissen hatte, um sie zu sich herabzuziehen. Und plötzlich hatte der Mistkerl schon die Hand auf ihrem Knie gehabt. Sie hatte die ganze Zeit gekichert und gesagt: “Lassen Sie das lieber, Carlo”, obwohl es eindeutig nicht ernst gemeint gewesen war. Und Max hatte dabeigestanden und zugesehen, obwohl er von Minute zu Minute wütender geworden war.
Ja, das war die Rolle, die sie spielen musste. Aber musste sie ihn deshalb so dumm und blind erscheinen lassen? Und musste sie dauernd so albern kichern?
Und nun war sie hier und schwirrte noch immer im Bikini durch das Haus. Bald würde Carlo wieder herunterkommen, und Max befürchtete, dass er ihm keine Minute lang den Rücken zukehren durfte, wenn er verhindern wollte, dass der Mistkerl ihr zu nahe trat. Natürlich war er, Max, da, um sie zu beschützen, aber er fand, dass sie ruhig auch ein bisschen Selbstschutz üben konnte.
Jetzt stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um die Teller in den hohen Schrank zu räumen. Sie bog den Rücken durch und streckte ihm ihren hübschen kleinen Po entgegen. Ein schöner Anblick – den Carlo sicher sehr genießen würde, wenn er jetzt in der Küche wäre.
Erst als Kimberly den Schrank schloss und sich umblickte, fiel ihr Max’ mürrischer Gesichtsausdruck auf. “Was ist?”
“Du könntest dir endlich was anziehen.”
Kimberly war bestürzt über die Worte; sein Ton schien anzudeuten, dass sie etwas falsch machte. Sie antwortete nicht, weil sie in ihrer Verblüffung nicht wusste, was sie erwidern sollte, bedachte ihn aber mit einem Blick, der eindeutig eine Warnung war.
Max nahm die Herausforderung an. “Ich denke, der Bikini hat bei Carlo seinen Zweck erfüllt. Du könntest dir jetzt ruhig ein bisschen mehr anziehen.”
Meinte er das ernst? Kimberly versuchte, ihren Ärger zu bezwingen, aber das war nicht so leicht. “Hast du ein Problem damit?”
“Nein”, erwiderte er schroff. “Aber ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast, dich den ganzen Tag lang von dem Kerl betatschen zu lassen.”
“Hm, lass mich mal überlegen”, entgegnete sie und legte spöttisch einen Finger an die Unterlippe. “Ich soll den Kerl also auf den Gedanken bringen, dass ich mit ihm schlafen will. Ich soll ihm klarmachen, dass ich bereit bin, es zu tun, und dass ich nicht schreiend weglaufen werde, sobald er mich anfasst … Tja, was könnte ich dummes kleines Ding mir wohl dabei gedacht haben?”
Max runzelte finster die Stirn. “Ich hatte mir bloß nicht vorgestellt, dass es derart viel Anfasserei erfordern würde.”
“Ach nein? Nun, für jemand, der sich so etwas nicht vorstellen kann, warst du aber auch nicht sehr zurückhaltend. Langsam habe ich den Eindruck, dass dies meine einzige Aufgabe ist – mich hier von jedem Mann anfassen und begrabschen zu lassen.”
Er trat einen Schritt auf sie zu. “Was soll das denn heißen?”
Kimberly atmete tief aus. “Dass Carlo nicht der Einzige hier ist, der nicht die Hände von mir lassen kann. Oder hast du den Kuss gestern Abend an der Tür bereits vergessen?”
Er versteifte sich. “Das war rein beruflich. Damit er dich als Sexobjekt sah.”
“Ach, und was war das dann heute am Pool, als Carlo nicht mal in der Nähe war?”
Er atmete tief aus, sein Ausdruck wechselte von Ärger zu brutaler Ehrlichkeit. “Das war Begierde,
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