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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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>Totengräber-Braut<,
weil alle meine Verlobten das Zeitliche segnen, ehe sie’s bis zum Altar
schaffen. Und das geht mir auf die Nerven !«
     
     
     

2
     
    Eine Stunde darauf marschierte
ich in ihr Zimmer und stieß fast mit zwei Kellnern zusammen, die sich rücklings
hinaus dienerten. Marcia Burgess empfing mich mit einem Lächeln und deutete auf
den Stuhl, der dem ihren am kerzengeschmückten Tisch gegenüberstand. Ich nahm
Platz und starrte die Batterie von Schüsseln und Töpfen auf dem Beistelltisch
an.
    »Man merkt doch gleich, daß
dies ein besonderer Anlaß ist«, meinte ich beifällig.
    »Ich kann diese Mahlzeiten aus
der Retorte, wie sie in Flugzeugen serviert werden, nicht ausstehen«, erwiderte
sie. »Hier, das sind Canapés mit Kaviar und Austern —
russischer Kaviar natürlich, und Austern aus Sydney — , und das in Gelee ist Fasan. Es sollte uns bis zum Frühstück in Sydney reichen.
Möchten Sie jetzt den Champagner eingießen, Boyd ?«
    »Rufen Sie Ihre Verlobten immer
beim Nachnamen ?« erkundigte ich mich, als ich nach dem
Kübel griff.
    »Danny!« Sie seufzte schwer.
»Das ist die Sorte Vorname, an die man sich nur langsam gewöhnen kann. Übrigens
habe ich gerade ein paarmal mit daheim telefoniert, um das Terrain
vorzubereiten. Zu Ihrer Information: Wir haben uns in New York kennengelernt,
und ich war sofort hingerissen von Ihnen. Es ist Liebe auf den ersten Blick,
und nun schleppe ich Sie im Triumph zu mir nach Hause. Sonia zerbricht sich
garantiert schon den Kopf, wie sie es deichseln könnte, mit Ihnen ins Bett zu
steigen .«
    »Sonia ?« fragte ich verdutzt.
    »Sonia Sheppard ,
meine beste Freundin — dieses Biest.« Wütend spießte sie ein unschuldiges Canapé auf. »Wir tragen diese kleinen
Freundschaftskonkurrenzen schon seit unserer gemeinsamen Schulzeit aus. Den
Freund der anderen zu verführen, gibt fünf Punkte, ihn ihr ganz abspenstig zu
machen, zehn .«
    »Und wer liegt zur Zeit vorne ?«
    »In letzter Zeit habe ich den
Punktstand nicht mehr so recht verfolgt«, meinte sie zuckersüß. »Ich hatte zu
viele andere Dinge im Kopf .« Sie hob ihr
Champagnerglas: »Auf unsere kurze, gemeinsame Zukunft, Danny! Und auf ein
langes Leben — getrennt.«
    »Wie wär’s, wenn Sie mich in
der Zwischenzeit über Ihren Background informieren würden ?«
    »Also gut, fangen wir bei Ihnen
an. Ich habe Daddy und Sonia erzählt, daß Sie ein stinkreicher Amerikaner seien
— fast so reich wie wir — , und daß Ihr Kapital
hauptsächlich in Mineralaktien angelegt ist.«
    »Wie nett.«
    »Die Mineralindustrie in
Australien erlebt zur Zeit einen sagenhaften Aufschwung«, fuhr sie fort.
»Nickel, Bauxit, Öl — was Sie wollen. Der springende Punkt ist, daß Sie damit
Daddys Hauptinteressengebiet entgegenkommen. Dann haben Sie wenigstens
gemeinsamen Gesprächsstoff .«
    »Großartig«, höhnte ich. »Ich
bin eine wahre Koryphäe, was den Bergbau betrifft. So etwa: Aus Nickel macht
man Pfannen, mit Bauxit baut’s sich prächtig, und Öl
hält den Motor jung .«
    »Daddys größte Leidenschaft ist
Reden«, erwiderte Marcia milde. »Alles, was er braucht, ist ein Zuhörer .«
    »Und was betreibt er sonst
noch, außer Konversation ?«
    »Er spekuliert an der Börse .«
    »Also gut denn«, gab ich nach.
»Ich werde Daddy ein guter Zuhörer sein und schreiend aus dem Bett springen,
wenn sich Sonia Sheppard in mein Zimmer schleicht.
Was sonst noch?«
    »Warum essen wir nicht erst
mal? Die armen Austern kommen sich sonst ganz überflüssig vor .«
    Etwa eine Stunde danach waren
die traurigen Überreste weggeräumt, und wir blieben ausgefüllt zurück, in
Gesellschaft einer neuen Flasche Champagner. Ich goß uns ein und sank wohlig in
den Sessel zurück, während sich Marcia auf der Couch ausstreckte und ihr Glas
auf dem Bauch balancierte.
    »Wie spät ist es, Danny ?«
    »Kurz nach neun.«
    »Damit bleibt uns noch eine
Stunde, bis wir zum Flughafen aufbrechen müssen«, überlegte sie zufrieden.
»Macht Fliegen Sie nervös ?«
    »Schon der Gedanke daran
erschreckt mich zu Tode«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Ich leide an
Agoraphobie .«
    »Angora — was?«
    »Krankhafte Angst vor dem
freien Raum«, erklärte ich.
    »Na, dann werden Sie von
Australien begeistert sein .« Sie kicherte. »Mir macht
Fliegen gar nichts aus — solange es nur turbulent genug ist, daß der Captain
alle Hände für seinen Job braucht und sie nicht unter die Röcke der
Stewardessen stecken kann .«
    Sie richtete sich

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