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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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umbringen, indem du auf fie zeigft und laut freift«, sagte Krokodil. »Daf würde ich gern erleben.«
    Rincewind sah verzweifelt auf und bemerkte das Roo-Bier-Plakat. Es zeigte einige Sträucher, ausgedörrten roten Boden – und sonst nichts.
    »Wie bitte?«
    »Ftimmt waf nicht?« fragte Krokodil.
    »Was ist mit dem Känguruh passiert?« fragte Rincewind heiser.
    »Welchef Känguruh meinft du?«
    »Gestern abend war auf dem Plakat ein Känguruh zu sehen. Äh, das stimmt doch, oder?«
    Krokodil blickte in die entsprechende Richtung. »Ich kann beffer riechen alf fehen. Aber ef riecht fo, alf fei ef nicht mehr da.«
    »Hier geschehen sehr seltsame Dinge«, sagte Rincewind. »Dies ist ein sehr seltsames Land.«
    »Wir haben eine Oper«, meinte Krokodil. »Daf ift Kultur .«
    »Und ihr kennt dreiundneunzig verschiedene Ausdrücke für ›kotzen‹?«
    »Ja. Wir find eben fehr aufdruckfftarke Leute.«
    »Habe ich wirklich um fünfhundert… was gewettet?«
    »Tintenfiffe.«
    »Um fünfhundert Tintenfische, die ich überhaupt nicht habe?«
    »Ja.«
    »Was bedeutet, daß man mich umbringen wird, wenn ich die Wette verliere?«
    »Keine Forge.«
    »Allmählich kann ich diese beiden Worte nicht mehr hören…«
    Erneut blickte er zum Plakat. »Das Känguruh ist zurück!«
    Krokodil drehte sich um, stapfte schwerfällig zur Wand und schnupperte. »Könnte fein«, sagte er vorsichtig.
    »Aber es steht falsch herum!«
    »Immer mit der Ruhe, Kumpel«, erwiderte Krokodil Dongo und wirkte besorgt.
    Rincewind schauderte. »Du hast recht«, meinte er. »Vermutlich liegt es an der Hitze und den Fliegen.«
    Dongo schenkte ihm ein weiteres Bier ein. »Oh, mit Bier läfft fich die Hitze viel leichter ertragen. Gegen die Fliegen kann ich leider nichts aufrichten.«
    Rincewind begann zu nicken – und erstarrte. Vorsichtig nahm er den Hut ab und betrachtete ihn kritisch. Dann bewegte er die eine Hand vor dem Gesicht auf und ab, womit er vorübergehend mehrere Fliegen verscheuchte. Schließlich richtete er einen nachdenklichen Blick auf einige Flaschen.
    »Hast du Bindfaden?« fragte er.
    Nach einigen Experimenten und mehreren Kollisionen wies Dongo darauf hin, es sei vielleicht besser, nur die Korken zu verwenden.
     
    D ie Truhe hatte sich verirrt. Normalerweise fand sie sich überall in Zeit und Raum zurecht. Doch wenn sie sich jetzt zu orientieren versuchte, erging es ihr wie jemandem, der das Gleichgewicht zu wahren versuchte, obwohl sich der Boden unter seinen Füßen in unterschiedliche Richtungen bewegte. Mit einer solchen Situation kam sie einfach nicht zurecht. Sie wußte, daß sie lange Zeit im Boden verbracht hatte, und gleichzeitig war ihr klar, daß es nur etwa fünf Minuten gewesen waren.
    Die Truhe verfügte nicht in dem Sinn über ein Gehirn, obgleich Beobachter häufig den Eindruck gewannen, daß sie dachte. In Wirklichkeit zeigte sie sehr komplexe Reaktionen auf ihre Umwelt, und oft beinhalteten sie die Suche nach jemandem, den sie treten konnte. In dieser Hinsicht unterschied sich das Verhalten der Truhe kaum von dem intelligenter Geschöpfe.
    Derzeit wanderte sie über einen staubigen Weg. Gelegentlich schnappte der Deckel nach Fliegen, allerdings nur halbherzig. Die eingelassenen Opale schimmerten im Sonnenschein.
    »Himmelherrjeh! Wie hübsch ! Ihr beiden, holt sie hierher!«
    Ein Karren hatte in der Nähe angehalten, aber die Truhe schenkte ihm keine Beachtung. Vermutlich merkte ein Teil von ihr, daß Leute ausstiegen und sie betrachteten, aber sie leistete keinen Widerstand, als die Fremden eine Entscheidung trafen und sie auf den Karren hoben. Sie wußte nicht, in welche Richtung sie sich wenden sollte, und da sie ebensowenig wußte, wohin der Karren rollte, erreichte sie vielleicht den gewünschten Ort.
    Nachdem man sie abgesetzt hatte, wartete die Truhe eine Zeitlang, bevor sie versuchte, einen Eindruck von ihrer Umgebung zu gewinnen. Sie fand sich in der Nähe von Kisten und Koffern wieder, ein Umstand, den sie begrüßte. Nachdem sie fünf Minuten für Jahrmillionen in der Erde gesteckt hatte, glaubte die Truhe, daß sie ein wenig angenehme Gesellschaft verdient hatte.
    Sie wurde nicht einmal aggressiv, als jemand ihren Deckel hob und sie mit Schuhen füllte. Es waren recht große Schuhe, wie die Truhe zur Kenntnis nahm. Viele von ihnen hatten nicht nur recht interessante Absätze, sondern zeigten auch, daß man mit Pailletten und Seide phantasievolle Dinge anstellen konnte. Es handelte sich eindeutig um

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