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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zu erschaffen… Bisher habe ich die Sache mit den Samen für eine Art Ulk gehalten, aber jetzt wird mir klar, daß man sich auf diese Weise viel Arbeit ersparen kann. Beim ursprünglichen Design sind natürlich einige zusätzliche Anstrengungen nötig, aber später entwickelt sich alles von allein…« Der Gott schrieb so schnell, daß sich seine Hände in Schemen verwandelten. »Hm, Instinkt und Motivation dürften sehr wichtig sein… Äh, wie funktioniert es zum Beispiel bei Bäumen?«
    »Dazu braucht man nur Ponders Onkel und eine Bürste«, warf der Oberste Hirte ein.
    »Ich bitte dich!« stieß Ponder hervor.
    Der Gott musterte sie beide, und in seinem Gesicht zeigte sich die intelligente Verwirrung eines Mannes, der gerade einen Witz in einer fremden Sprache gehört hatte und sich fragte, an welcher Stelle es zu lachen galt. Schließlich zuckte er mit den Schultern.
    »Eins verstehe ich bei dieser Angelegenheit nicht«, sagte er. »Warum sollte ein Geschöpf Zeit an…« Er blickte auf seine Notizen. »… an Sex vergeuden, wenn es mit anderen Dingen Spaß haben könnte? Meine Güte, ich fürchte, diesmal erstickt er.«
    »Dekan!« rief Ridcully.
    »Mir fällt da etwas auf«, meinte der Gott. »Bei der Erwähnung von Sex werden eure Gesichter rot, und ihr neigt dazu, von einem Bein aufs andere zu treten. Ist das eine Art Signal?«
    »Äh…«
    »Wenn ihr mir bitte erklären könntet, wie das alles funktioniert…«
    Verlegenheit füllte die Luft, groß und rosarot. Wäre sie ein Felsen gewesen, hätte man ganze rote Städte in sie hineinmeißeln können.
    Ridcully lächelte ein steinernes Lächeln. »Entschuldige uns bitte«, sagte er. »Fakultätskonferenz, die Herren?«
    Ponder beobachtete, wie sich die Zauberer zusammendrängten. Er konnte einige Worte im allgemeinen Gemurmel verstehen.
    »… hat mir mein Vater davon erzählt, aber ich wollte es natürlich nicht glauben… mußte mich nie damit beschäftigen… Sei endlich still, Dekan! Wir können doch nicht… kalte Dusche…!«
    Ridcully drehte sich um, und erneut erschien ein steinernes Lächeln in seinem Gesicht. »Sex ist etwas, über das wir, äh, nicht reden«, verkündete er.
    »Zumindest nicht oft«, fügte der Dekan hinzu.
    »Oh, ich verstehe«, sagte der Gott. »Nun, eine praktische Demonstration wäre weitaus lehrreicher.«
    »Äh, wir hatten eigentlich nicht geplant…«
    »Huhu, die Herren!«
    Frau Allesweiß betrat die Höhle. Die Zauberer schwiegen plötzlich und begriffen: In der gegenwärtigen Situation war das Erscheinen von Frau Allesweiß wie ein elektrisches Feuer im Swimmingpool des Lebens.
    »Oh, noch ein Exemplar eurer Spezies«, sagte der Gott fröhlich. Er sah genauer hin. »Oder handelt es sich vielleicht um eine andere Gattung?«
    Ponder glaubte, etwas sagen zu müssen. Frau Allesweiß richtete einen Blick auf ihn.
    »Frau, äh, Allesweiß ist eine, äh, Dame«, erklärte er.
    »Ah, das muß ich mir notieren«, erwiderte der Gott. »Und was machen solche Geschöpfe?«
    »Sie gehören, äh, zur gleichen Spezies wie wir«, sagte Ponder unglücklich. »Äh, sie, äh…«
    »Das schwächere Geschlecht«, warf Ridcully ein.
    »Tut mir leid, da komme ich nicht ganz mit«, sagte der Gott.
    »Äh, Frau Allesweiß ist, äh, weiblichen Geschlechts«, fügte Ponder hinzu.
    Der Gott lächelte erfreut. »Oh, das trifft sich gut.«
    »Bitte um Ent schul digung«, sagte Frau Allesweiß im schärfsten Tonfall, den sie in der Gesellschaft von Zauberern zu benutzen wagte. »Würde mich bitte jemand diesem Herrn vorstellen?«
    »Oh, ja, natürlich«, sagte Ridcully. »Verzeihung. Gott, das ist Frau Allesweiß. Frau Allesweiß, das ist Gott. Ein Gott. Der Gott dieser Insel, um ganz genau zu sein. Äh…«
    »Sehr angenehm«, sagte Frau Allesweiß. In ihrer ganz besonderen Welt waren Götter durchaus gesellschaftsfähig, vorausgesetzt, sie hatten einen menschlichen Kopf und trugen Kleidung. Sie nahmen einen höheren Rang ein als Hohepriester und standen auf der gleichen Stufe wie Herzöge.
    »Sollte hich niederknien?« fragte Frau Allesweiß.
    »Mwaa«, wimmerte der Oberste Hirte.
    »Demutsgebärden irgendeiner Art sind nicht erforderlich«, erwiderte der Gott.
    »Er meint ›nein‹«, übersetzte Ponder.
    »Oh, wie du wünschst«, sagte Frau Allesweiß und streckte die Hand aus.
    Der Gott griff nach dem Daumen und neigte ihn mehrmals hin und her.
    » Sehr praktisch«, sagte er. »Bildet zusammen mit den übrigen Fingern ein ideales

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