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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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scheint kaum mehr atmen zu können«, sagte Ridcully. »Und jetzt lacht sie, nicht wahr?«
    Die Haushälterin und der Gott blickten zu den Zauberern. Frau Allesweiß nickte, als wollte sie auf diese Weise etwas bestätigen, das sie gerade gesagt hatte. Dann lachten sie beide.
    »Klang fast wie ein anzügliches Kichern«, sagte der Dekan streng.
    »Ich weiß nicht, ob ich so etwas zulassen kann«, verkündete Ridcully hochmütig. »Götter und sterbliche Frauen. Ihr wißt schon. Man hört das eine oder andere.«
    »Götter, die sich in Stiere verwandeln«, fügte der Dekan hinzu.
    »Und auch in Schwäne«, meinte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Goldene Duschen«, sagte der Dekan.
    »Ja«, erwiderte der Professor. Er zögerte kurz. »Das hat mich immer gewundert…«
    »Was beschreibt sie jetzt?«
    »Um ganz ehrlich zu sein: Ich möchte es lieber nicht wissen.«
    »Helft endlich dem Obersten Hirten«, sagte Ridcully. »Löst ihm den Kragen oder so!«
    Sie hörten, wie der Gott »Ist was ?« rief. Frau Allesweiß sah zu den Zauberern und senkte die Stimme.
    »Hat jemand von euch Herrn Allesweiß kennengelernt?« fragte der Erzkanzler.
    »Äh, nein«, erwiderte der Dekan. »Ich erinnere mich nicht an ihn. Ich schätze, wir haben alle angenommen, daß er schon vor langer Zeit gestorben ist.«
    »Weiß jemand über die Todesursache Bescheid?« fuhr Ridcully fort. »Oh, seid still… Sie kommen zurück.«
    Der Gott nickte den Zauberern fröhlich zu, als er sich ihnen näherte.
    »Nun, das wäre geklärt«, sagte er und rieb sich die Hände. »Kann gar nicht abwarten zu erleben, wie es in der Praxis funktioniert. Wißt ihr, selbst wenn ich hier jahrhundertelang gearbeitet hätte: Mir wäre nie in den Sinn gekommen… Ich meine, wer käme ernsthaft auf einen solchen Gedanken… Äh…« Der Gott lachte leise, während die Mienen der Zauberer steinern blieben. »Die Stelle, an der er… und sie… Es erstaunt mich, daß die Leute lange genug zu lachen aufhören, um… Nun, ich verstehe, wie so etwas funktionieren kann, und eins steht fest: Dadurch ergeben sich sehr interessante Möglichkeiten…«
    Frau Allesweiß sah zur Decke empor. Irgend etwas an ihrer Haltung und der Weise, wie sich ihr recht ausdrucksstarker Busen hob und senkte, deutete darauf hin, daß sie ein Lachen zu unterdrücken versuchte. Was sehr beunruhigend war: Frau Allesweiß lachte nie über etwas.
    »Ah? Oh?« Ridcully schob sich noch etwas weiter in Richtung Tür. »Tatsächlich? Ausgezeichnet. Ich nehme also an, du brauchst uns nicht mehr, oder? Ein Schiff wartet auf uns…«
    »Oh, geht nur, laßt euch von mir nicht aufhalten«, sagte der Gott und winkte vage. »Nun, je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer sehe ich, daß der ›Sex‹ praktisch all meine Probleme lösen kann.«
    »Nicht jeder kann das von sich behaupten«, erwiderte Ridcully ernst. »Kommst du… äh… mit, Frau… äh… Allesweiß?«
    »Gewiß, Erzkanzler.«
    »Äh… gut. Äh, du begleitest uns natürlich ebenfalls, Stibbons…«
    Der Gott ging zu einer Werkbank und kramte dort in Kisten. Die Luft schimmerte. Ponder blickte zum Wal. Das Geschöpf lebte ganz offensichtlich, aber… nicht jetzt. Sein Blick glitt weiter, zu dem Elefanten, der auf Fertigstellung wartete, zu geheimnisvoll organisch wirkenden Gerüsten, wo blaues Glühen Dinge umgab, die sich noch nicht identifizieren ließen. In einem Fall glaubte Ponder, eine Kuh zu erkennen.
    Behutsam entfernte er einen neugierigen Käfer aus seinem Ohr und wußte: Wenn er jetzt ging, würde er immer glauben, etwas Außerordentliches verpaßt zu haben…
    »Ich möchte bleiben«, sagte er.
    »Guter… äh…«, begann der Gott, ohne sich umzudrehen.
    »Mann«, sagte Ponder.
    »Guter Mann«, meinte der Gott.
    »Bist du sicher ?« fragte Ridcully.
    »Ich glaube, ich hatte bisher noch nie Ferien«, sagte Ponder. »Hiermit beantrage ich Sonderurlaub zu Forschungszwecken, Herr.«
    »Aber wir stecken in der Vergangenheit fest, Mann!«
    »Dann betreibe ich eben Grundlagenforschung«, erwiderte Ponder mit fester Stimme. »Hier gibt es soviel zu lernen, Herr!«
    »Tatsächlich?«
    »Sieh dich nur um, Herr!«
    »Nun, ich kann dich sicher nicht umstimmen, wenn dein Entschluß feststeht«, sagte der Erzkanzler. »Hiermit genehmige ich unbezahlten Sonderurlaub.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, bin ich noch nie bezahlt worden, Herr«, entgegnete Ponder.
    Der Dekan stieß Ridcully an und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Und wir

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