Heiße Küsse: Erotischer Roman (German Edition)
hatte. Zum Beispiel nach ihrer improvisierten Badewannennummer auf der Chintzdecke seines Betts. Er hatte von weiteren Spielsachen geflüstert, vom Versohlen ihres Hinterns und von anderen erotischen Spielen, aber der Sex selbst war fast normal, hart und blaumannhaft gewesen.
»Es ist noch früh am Tag, mein Schatz«, raunte Kat ihr zu. »Ein Mann wie er, der will den Ton angeben. Er ist der Herr. So ein Kerl wird dich in Leder kleiden, dich fesseln und dir den Hintern klatschen, und dann wird er es dir besorgen, bis du nicht mehr geradeaus gucken kannst und um Gnade bettelst.«
»Woher weißt du eigentlich diese Dinge über Leder und Herren und so?«, wollte Sandy wissen und ging in die Offensive. Kat war der Wahrheit viel zu nahe. »Treibt Greg solche Spiele mir dir? Gehören sie zu euren ›Experimenten‹?«
Kats Grinsen erinnerte an die Katze mit der Milch. Sie tupfte sich gegen die Nase. »Ja, es stimmt, er experimentiert gern. Aber das weißt du ja.« Sie legte eine Pause ein, dann schien sie sich zu etwas Neuem durchzuringen. »Wir waren bei ›Spezialnächten‹ in Waverley. Sie finden in privaten Suiten statt. Da geht es um Leder, Fesselungen und erotische Bestrafungen. Genau die Sachen, auf die auch dein Kerl steht, da mache ich jede Wette.«
»Er ist nicht ›mein‹ Kerl. Ich kenne ihn ja kaum.«
»Er sieht so aus, als ob er dein wäre.«
Sandy sah ihre Freundin durchdringend an. Kat hatte ein ernstes Gesicht aufgesetzt, nachdenklich und fast ein wenig besorgt.
»Er sieht aus wie ein Mann, der schon seit Jahren versessen ist auf dich. Ich kann mir nicht helfen, aber er starrt dich an, als wärst du die Frau seiner Träume.«
»Das ist doch lächerlich!« Zitternd machte sich Sandy am Thunfischsalat zu schaffen, rührte ihn in der Schüssel um, obwohl er schon hinreichend umgerührt war. »Du hast ihn nur einige wenige Male gesehen, und da hat er mich nicht die ganze Zeit angeschaut, wie kommst du also zu so einer Schlussfolgerung?«
»He, reg dich ab, meine Liebe. Es ist nur ein Eindruck, den ich habe. Vielleicht irre ich mich ja.« Kat legte das Brotmesser hin und tätschelte Sandys Arm. »Genieße ihn eine Weile. Offenbar ist er ein guter Mann, der weiß, wie man eine Frau behandelt. Zudem hat er tonnenweise Geld, deshalb wird er dich mit Geschenken überschütten, auch wenn es nur eine vorübergehende Geschichte sein wird.«
»Für wen hältst du mich?«, fauchte Sandy die Freundin an. Aber leichte Schuldgefühle nagten an ihr. Der Luxus im Waverley mit dem Zimmerservice hatte ihr gefallen.
»Für eine Frau, mein Kind. Dafür halte ich dich.« Kat nahm wieder ihr Messer in die Hand und nickte Sandy zu, dann zeigte sie auf Brot, Butter und die Füllungen. »Und jetzt bewege dich, meine Liebe, sonst haben wir Mittag und nichts zu verkaufen.«
»Okay, Boss«, antwortete Sandy lachend. Aber als sie die Scheiben butterte und füllte und Kat die fertigen Sandwiches reichte, musste sie an Jay denken und an seine angebliche Besessenheit.
Und daran, dass sie wahrscheinlich auch schon seit Jahren von ihm besessen war.
Am Freitagmorgen traf ein Paket ein, und Kat wies mit dem Kopf aufs Paket, als wollte sie sagen: ich habe es doch gleich gewusst.
Es traf gegen zehn Uhr mit Kurier ein, und als Sandy das Packpapier abgerissen hatte, fand sie eine Schachtel eines weltbekannten Londoner Wäschehauses vor. Die Schachtel war weiß und golden und mit rosa Schleifen gebunden, und obwohl Kat ihre Stielaugen nicht verbergen konnte und verbittert über die Unfairness und seelische Grausamkeit lamentierte, weil ihr jeder Blick in die Schachtel verwehrt wurde, zog sich Sandy in ihre Wohnung zurück.
In der Schachtel, versteckt unter mehreren Lagen in variierenden Pink-Schattierungen, legte sie eine Kollektion exquisiter Schönheit frei; einige BHs und G-Strings in vielen Kombinationen, was Farben und Stoffe betraf, ganz zu schweigen von einer Reihe von hauchdünnen Strümpfen sowie ein herrliches schwarzes camisole aus schwerem Satin und ein dazu passendes Höschen.
Sandy fühlte sich verzaubert, als sie behutsam mit den Fingerspitzen über die wunderbaren Sachen strich. Eine Garnitur aus süßem, jungfräulichem weißem Netzstoff fiel ihr ins Auge. Sie war mit delikater Spitze garniert, und kleine aufgestickte Gänseblümchen mit lächelnden Gesichtern verführten sie dazu, das Lächeln zu erwidern.
Dann zog sie eine kaffeefarbene Konfektion aus Satin heraus, verziert mit kunstvoller schokoladenbrauner
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