Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
während er den Wagen die Einfahrt hinunterrollen ließ.
Verdammt. »Vielleicht bringt sie ihn ja auch nicht um.«
»Und wenn doch?«
»Was macht schon ein Toter mehr oder weniger, so unter Freunden?«
Agnes hatte Cerise mit kiloweise Shrimps getröstet und machte sich nun daran, vom Haus aus die Floristin anzurufen. Die Wut auf diesen unsäglichen Flamingo-Kidnapper, der Cerise des Schutzes ihrer Horde beraubt hatte, sorgte dafür, dass sie die Angestellte, die sich zwischen Agnes und ihre Chefin werfen wollte, mit einigen wenigen wohlgezielten Worten einfach aus der Leitung warf.
»Hallo?«, meldete sich Maisie.
»Agnes Crandall am Apparat«, knurrte Agnes. »Du kannst nicht einfach die Blumen für eine Hochzeit des Keyes-Clans absagen, wenn du hier je wieder etwas verkaufen willst. Bist du eigentlich vollkommen verrückt geworden?«
»Oh«, hauchte Maisie mit womöglich noch höherer Stimme als sonst. »Oh, es tut mir ja so leid. Aber ich kann einfach nicht. Sonst bringen sie mich um .«
»Wer?«, schnauzte Agnes. »Und wag es ja nicht aufzulegen, sonst erledige ich das mit eigenen Händen. Und glaub nicht, dass ich dazu nicht in der Lage bin, Maisie.«
»Die Fortunatos «, wisperte Maisie ins Telefon.
»Warum sollten die Fortunatos dich umbringen, wenn du die Blumen für ihre Hochzeit lieferst? Die Gefahr ist doch viel größer, wenn du das nicht tust.«
»Du kennst sie nicht«, antwortete Maisie verzweifelt.
»Oh, doch. Auf jeden Fall sehr viel besser als du.«
»Aber nicht besser als Brenda «, verfiel Maisie wieder in ihren Flüsterton.
»Maisie, Brenda versucht, die Hochzeit platzen zu lassen. Und es interessiert sie einen Dreck, ob du damit Scherereien hast oder nicht. Der Don selbst kommt zur Hochzeit. Er nimmt
die Rolle des Brautvaters ein. Don Fortunato. Der Silicon-Don. Silicon ist noch viel härter als Teflon. Wenn er hierherkommt und keine Blumen da sind, glaubst du, dass ihm das gefällt?« Durch Agnes’ Kopf schossen Erinnerungen an jeden einzelnen Gangsterfilm, den sie je gesehen hatte. »Er wird sich fragen, wer es seiner Großnichte gegenüber so sehr an Achtung fehlen lässt. Und weißt du, was man ihm sagen wird?«
»Was?«, jammerte Maisie.
» Maisie Shuttle .«
»Oh mein Gott.«
»Also schaff am Samstagmorgen diese Maßliebchen hier heraus, sonst kannst du dir ein Grab bei den Fischen bestellen, Maisie. Dann erfährt der Don auch nicht, wie viel Nerven du uns gekostet hast. Tust du’s nicht, dann erzähle ich ihm alles. Und ich sage ihm auch, wo du wohnst, Maisie. Ich erzähle ihm, dass an deinem Briefkasten ein Hundeaufkleber sitzt, damit er dich leichter findet, so wahr mir Gott helfe.«
»O nein, ich mach’s ja, ich mach’s ja.« Nahezu unhörbar hauchte Maisie Zustimmung.
»Und lass mich ja nicht im Stich, Maisie«, sagte Agnes mit hrer bestmöglich gestählten Stimme. »Sonst bläst der Don zuerst ein Loch in deinen Hundeaufkleber und dann eines in dich .«
»Nein, nein, nein.«
»Die Blumen, Maisie. Die Maßliebchen werden am Samstagmorgen hier angeliefert, oder?«
»Ja, Agnes.«
»Danke, Maisie. Du wirst es nicht bereuen. Und Familie Keyes wird dir sehr, sehr dankbar sein. Oh, und Maisie? Sieh mal zu, dass du hin und wieder ein wenig Flamingorosa hineinbringst, okay? Aber nicht mehr als einen Hauch .«
Agnes hängte ein und suchte in ihrem Herzen nach Schuldgefühlen, weil sie die arme Südstaaten-Floristin so schrecklich ins Bockshorn gejagt hatte. Vergeblich. Maisie hätte niemals absagen
dürfen, wo es um den Blumenschmuck für eine Hochzeit ging. Jeder einigermaßen gute Florist hätte ihr das sagen können. Agnes machte auf ihrer Liste ein Häkchen neben Maisies Namen. Nun konnte sie endlich duschen und etwas anziehen, was weniger nach Sex und Gewalt roch als dieses Kleid, das sie, so dachte sie, nie wieder anziehen würde. Stattdessen hörte sie die Brücke ächzen, was bedeutete, dass Autos kamen. Und das Telefon läutete. Sie wartete, ob das Knacken brechender Balken die Autogeräusche vielleicht ablöste. Erst als nichts dergleichen geschah, ging sie ans Telefon.
»Agnes Crandall«, sagte sie. »Unsere Brücke hat standgehalten.«
»Entschuldigung?«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung nervös.
»Reiner Galgenhumor«, erklärte Agnes. »Haha. Was kann ich für Sie tun?«
»Wesley Hedges. Ich soll bei der Hochzeit fotografieren. Dieses Wochenende.« Seine Stimme war so angespannt, dass sie beim letzten Wort brach.
»Versuchen Sie es
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