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Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman

Titel: Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Jennifer;Mayer Crusie
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mehrere Glasampullen. Dazu holte er noch ein langes, grünes Nylonetui hervor. Er zog den Klettverschluss auf. Darin steckten mehrere Stahlruten.
    »Vielleicht dachte der Killer zunächst, das Geld sei woanders«, antwortete Shane. »Im Kofferraum von Frankies Wagen vielleicht. Und als der Killer begriff, dass in diesem Keller fette fünf Millionen liegen, stand er auf dem Schlauch, weil er hier
unten nicht hereinkonnte, ohne aufzufallen. Was wiederum die Aufmerksamkeit auf die Leiche gelenkt hätte, und so …«
    »Du redest immer von ihm «, warf Carpenter ein, während er etwas zusammenbaute, das aussah wie eines der Gestelle, an denen man im Krankenhaus die Infusionsflaschen aufhängt. »Du hast also einen Verdacht.« Er führte ein Glasröhrchen ins Schlüsselloch ein.
    »Es gibt schon ein paar Verdächtige. Wenn Frankie überhaupt da drin ist.«
    »Verdächtigst du etwa deinen Onkel?« Carpenter befestigte am einen Ende des Gestells eine Glasröhre mit einem Absperrventil.
    »Nein. Joey hat so seine Macken.« Und zwar nicht wenige. »Er lügt zum Beispiel, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Aber wenn er schwört, dann stimmt das auch. Sogar die Mafia nannte ihn Joey, den Ehrenmann.« Aber Joey log in anderer Hinsicht. Was wiederum hieß, dass er gute Gründe hatte.
    Nun öffnete Carpenter sehr vorsichtig das Absperrventil, sodass ein Tropfen Flüssigkeit in die lange Röhre floss und durchs Glas hinabglitt, bis er im Schlüsselloch verschwand. Ein leises Zischen, ein schwaches Rauchwölkchen.
    »Atme die Dämpfe nicht ein«, warnte Carpenter. »Sie sind giftig.«
    Shane trat zurück.
    Carpenter sah auf die Uhr. Einige Minuten vergingen. Dann rollte ein neuer Tropfen Säure das Röhrchen hinab, mit demselben Ergebnis. Nun nickte der große Mann. »Alles klar. Ich werde den Zulauf noch ein paar Mal neu ausrichten müssen, aber ich nehme an, dass das Zeug sich bis morgen Mittag – plus oder minus eine Stunde – durch den Schließmechanismus gefressen hat. Dann werden wir wissen, ob Frankie hier drinliegt.«
    »Morgen Mittag«, wiederholte Shane. »Bis dahin kann noch viel passieren.«

    »Vielleicht findest du ja Casey Dean in der Zwischenzeit«, meinte Carpenter.
    Damit hatte er nicht unrecht. Schließlich hatte er einen Auftrag. »Das wollte ich ohnehin als Nächstes anpacken«, log Shane und eilte nun selbst den Tunnel zurück, nach langer Zeit wieder einmal mit einem Anflug von Konzentration gesegnet.

    Als Lisa Livia der erschütterten Brenda über die Brücke gefolgt und weggefahren war, ging Agnes zum Fluss hinunter. Sie wollte sehen, ob sie den hysterischen Vogel beruhigen konnte, dessen misstönendes Schnarren wie das einer überdimensionierten Ente klang. Als sie ihr gegenüberstand, sah Cerise ihr geradewegs in die Augen und verstärkte den Lärm noch. Dabei schlug sie mit den Flügeln und peitschte das Wasser des Blood River auf, unglücklich und vollkommen verstört. Allmählich bekam Agnes Mitgefühl mit dem armen Vogel.
    »Es tut mir ja leid«, sagte sie. »Was immer dich auch in Aufregung versetzt hat, es tut mir leid für dich. Ich schwöre dir, ich sorge dafür, dass du so bald als möglich wieder nach Hause kommst. Und Downer, diesen Idioten, werde ich nebenbei ganz langsam über Holzkohlenfeuer rösten. Aber bitte hör jetzt auf zu schnattern …«
    »Sie ist einsam«, erklang hinter ihr plötzlich Garths Stimme. Agnes drehte sich um und da stand er, linkisch wie eh und je, in denselben schmutzigen Jeans wie am Morgen, aber ganz von seiner Aufgabe erfüllt. Er streckte ihr einen Haufen Papiere entgegen, die er in der Hand hielt. »Das habe ich alles aus dem Internet.«
    »Wie bitte?«, meinte Agnes verblüfft. Garth und das Internet schienen in ihrer Vorstellung unvereinbar.
    »Das haben wir in der Schule gelernt«, erklärt er, ganz verletzter Stolz. »Computer und so. Ich habe Grund- und Hauptschule abgeschlossen.«

    »Natürlich«, sagte Agnes und kam sich furchtbar eingebildet vor, weil sie so ungläubig reagiert hatte. Dass jemand die Grammatik nicht beherrschte, hieß ja nicht, dass er nichts im Kopf hatte. »Ich gratuliere.«
    Garth nickte. »Ich würde ja nächstes Jahr weitermachen, aber Opa meint, das hätte keinen Sinn.«
    »So ein Quatsch«, schimpfte Agnes. »Und ob das Sinn hat. Du gehst auf jeden Fall weiter zur Schule.«
    »Vielleicht können Sie ja mit Opa reden«, meinte Garth und sah weg. »Das wäre richtig nett von Ihnen. Fast wie im Film.«
    »Nun«, meinte Agnes

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