Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
schläft? Da müssen wir uns schon etwas Besseres einfallen lassen, Mr. Beaufort.« Er sah sich um. »Das ist eine ausgesprochen saubere Küche, hier werden wir nichts finden.«
Wieder starrte Taylor ihn zornig an. »Da ist ein Keller, der fünfundzwanzig Jahre lang nicht gereinigt wurde.«
Harrison seufzte. »Ich stöbere ein bisschen unter der Spüle.« Er bückte sich und tätschelte Rhett den Rücken. Dann öffnete er den Spülenunterschrank. Dort lag alles schön in Plastikcontainern mit luftdichtem Deckel verpackt. Deren Inhalt war mit säuberlich beschrifteten Schildern deklariert. Harrison sah Agnes an.
»Ich bin Sternzeichen Jungfrau«, sagte sie. »Was erwarten Sie von mir?«
Er schloss die Türen wieder und stand auf. »Das kann ein Weilchen dauern. Sehen wir uns den Keller mal an.«
Agnes ließ die Tapetentür aufschwingen. »Da steht die Leiter.«
Harrison sah sie ein wenig pikiert an. Dann steckte er den Kopf durch die Tür. »Das sieht Ihnen aber gar nicht ähnlich, Miss Crandall.«
»Wir haben den Keller erst vor zwei Tagen entdeckt«, meinte Agnes. »Und ich kann keine Stufen legen lassen und alles sauber machen, weil es sich dabei um einen Tatort handelt.«
»Für Sie muss das wirklich hart sein«, sagte Harrison mitfühlend. Dann drehte er sich zu Taylor um. »Hier erwischen wir sie vielleicht.«
»Ich hab’s Ihnen ja gesagt«, gab Taylor zurück.
»Einen Moment mal.« Agnes griff nach dem Handy und drückte Joeys Kurzwahlnummer. Als seine Mailbox ansprang,
sprach Agnes ihm auf Band: »Joey, hier spricht Agnes. Taylor ist hier mit einem sehr netten Mann vom Gesundheitsamt. Taylor hat ihn geschmiert, damit er die Hochzeit hier wegen hygienischer Bedenken verbietet. Sie wollen gerade in den Keller hinunter, weil sie hoffen, dort etwas zu finden, was ihm eine Handhabe gegen mich gibt. Kennst du vielleicht seinen Chef, und kannst das für mich erledigen? Danke dir. Und ein dickes Bussi.« Sie klickte das Gespräch weg.
»Mr. Harrison ist Chef des Gesundheitsamtes«, sagte Taylor.
»Dann wird er Joey ja kennenlernen«, gab Agnes zurück. In Wirklichkeit aber sank ihr der Mut.
»Na, dann«, sagte Harrison und sah ins das Loch hinunter. »Zur Leiter.«
Fünf Minuten später standen sie am Ende des Tunnels und sahen auf die Säure, die durch das Glasröhrchen tropfte. Nun war Harrison wirklich sauer.
»Das ist gefährlich«, sagte er und bedeckte mit der Hand die Nasenlöcher. »Diese Dämpfe sind gesundheitsschädigend.«
»Und wenn ich hier unten servieren würde«, warf Agnes ein, »dann hätte ich ein echtes Problem.« Was zum Teufel ist das denn?
Achten Sie auf Ihre Sprache, Agnes .
»Wo Dämpfe sich breitmachen, kann man nie so genau sagen, meine Dame«, meinte Harrison streng. Dann eilte er durch den Tunnel zurück. Taylor folgte ihm kichernd.
Harrison schrieb seinen vorläufigen Bericht in der Küche. Dann überreichte er Agnes eine rosarote Kopie. »Sie können die Hochzeit hier nicht ausrichten«, sagte er in leierndem Tonfall. »Sie müssen die Hochzeit in den Country Club verlegen.«
Agnes gab ihm das rosafarbene Blatt zurück. »Die Hochzeit wird hier stattfinden. Sie wissen genau, dass das, was sich dort unten befindet, das Abendessen, das in meiner Scheune stattfindet, nicht im Geringsten beeinträchtigt. Wenn Sie diese Hochzeit
sabotieren, werde ich nicht nur Sie wegen berufsschädigenden Verhaltens vor den Kadi zerren.« Sie drehte sich zu Taylor um. »Dich werde ich mir vornehmen, weil du einen Beamten bestochen hast. Und Sie …« Damit drehte sie sich erneut zu Harrison um: »… werden verhaftet, weil Sie Schmiergeld angenommen haben.«
Harrison schüttelte den Kopf. »So läuft das hier in Keyes aber nicht, Miss Crandall.«
Agnes seufzte. »Gut, dann muss ich eben zu Plan B übergehen.«
Harrison blinzelte verständnislos: »Plan B?«
»Er hat Ihnen nichts über die Familie der Braut erzählt, oder?«
Harrison sah Taylor an. »Die Familie der Braut? Nun, die Fortunatos. Ja, aber Mrs. Dupres, die Großmutter der Braut, möchte ja ohnehin, dass die Hochzeit im Country Club stattfindet …«
»Ja, aber nicht die Mutter der Braut«, versetzte Agnes. »Und der Onkel der Braut, dem das Café am Ort gehört? Joey Torcelli? Ich habe ihn gerade angerufen. Er …«
»Gib’s auf, Agnes«, erwiderte Taylor. »Mr. Harrison ist nicht so leicht einzuschüchtern.«
Agnes sah Harrison an. Er sah nicht so ganz glücklich aus. Sicher wusste er, wer Joey war. Vielleicht
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