Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Inkarnation von Stephen Kings Carrie hielten.«
»Oh mein Gott.« Agnes drehte das Feuer unter der Pfanne
ab, weil sie es nicht schaffte, sich auf das Omelett zu konzentrieren.
»Hör mal, es tut mir leid. Ich wollte dir nicht den Tag verderben …«
»Lisa Livia, jemand hat letzte Nacht versucht, mich zu erschießen«, schnappte Agnes. »Wie wahrscheinlich ist es da, dass Enthüllungen aus früheren Internatstagen mir die Laune vermiesen?«
»… ich wollte dir eigentlich nur erklären, weshalb der Plan mit dem lieben, netten Jungen bei dir nicht funktionieren wird«, beendete LL ihren Satz. »Was willst du denn mit einem netten Jungen anfangen?«
» Ich kann sehr wohl nett sein« , entgegnete Agnes.
»Und warum solltest du?«
Verblüfft sah Agnes sie an.
»Agnes, du bist ein wunderbares wildes Frauenzimmer. Freilich solltest du niemanden mehr mit deiner Fleischgabel aufspießen, aber warum willst du Liebkind sein, wenn du alle Anlagen hast, um die Rolle der Küchenfurie Agnes auszufüllen?« Lisa Livia deutete mit der Gabel auf das Markenzeichen auf Agnes’ Schürze. »Glaubst du, dass mehr als einhundert Zeitschriften deine Kolumne abdrucken, weil du nett bist? Dass du es je in all diese Zeitschriften geschafft hättest, wenn du die nette, liebe Agnes gespielt hättest?«
»Ich rede hier von meinem Privatleben …«
Ungeduldig schlug Lisa Livia mit der flachen Hand auf den Tisch. »Und ich rede über dich . Hör auf zu tun, als wärest du normal. Du bist verrückt. Nutz das doch endlich mal zu deinen Gunsten aus. Der ganze Scheiß mit Dr. Garvin, bei dem du dir ständig selbst im Weg stehst, tut dir nicht gut. Natürlich ist es nicht gut, wenn man Leuten eine Gabel zwischen die Rippen rammt, aber zum Teufel, Agnes, jetzt willst du dir schon wieder einen normalen Typen suchen! Auf die Tour bist du an Taylor
geraten, erinnerst du dich? Dauernd hast du erzählt, wie nett er sei, wie normal und pflegeleicht. Du bist losgezogen und hast dir den Typen mit der makellosesten weißen Weste in ganz Amerika herausgepickt. Und jetzt stellt sich heraus, dass er eine Ratte ist. Vielleicht ist das nicht gerade das Beste für dich, Agnes .«
»Ach, zum Teufel, Lisa Livia«, meinte Agnes tief berührt. »Aber ein Killer ist möglicherweise auch nicht das Beste für mich.«
Lisa Livia griff erneut zur Gabel. »Nun, immerhin hat er es geschafft, heute Morgen ein Lächeln auf dein Gesicht zu zaubern.«
»Das war nur der Sex«, sagte Agnes, wobei sie sehr gut wusste, dass dem nicht so war. Plötzlich erwachte Rhett und bellte, erst jetzt merkte Agnes, dass jemand auf ihrer Veranda stand und durch die Hintertür in die Küche sah. »Hallo?«
»Ich habe geklopft«, zwitscherte die Frau. »Wirklich. Aber Sie haben mich nicht gehört. Ich bin Kristy. Von Wesleys himmlischen Hochzeitserinnerungen.«
Lisa Livia verdrehte die Augen.
»Kommen Sie herein, Kristy«, sagte Agnes. »Das ist Lisa Livia, die Brautmutter. Ich bin Agnes.«
Kristy öffnete die Tür und kam herein. Sie sah süß aus mit ihrem Koboldgesicht unter den kurzen, schwarzen Haaren. Ihr schmaler, drahtiger Körper war mit Kameras, Taschen und allen möglichen anderen Utensilien behängt, die sehr professionell wirkten, obwohl Agnes nicht viel von diesen Dingen verstand. Rhett sah die Frau an und bellte erneut. Agnes befahl ihm, still zu sein, worauf er sich mit einem tiefen Seufzer wieder in den Schlaf sinken ließ. Kristy lächelte Lisa Livia an.
»Sie können ganz unmöglich die Mutter der Braut sein«, sagte sie. »Sie sehen aus wie ihre Schwester.«
»Ganz richtig«, versetzte Lisa Livia und aß ungerührt ihr Omelett weiter.
»Möchten Sie vielleicht etwas essen?«, fragte Agnes und sah ihr Käseomelett wehmütig an, bereit, es dennoch auf dem heiligen Altar der Gastfreundschaft zu opfern.
»Nein, Ma’am, aber herzlichen Dank für das Angebot«, erwiderte Kristy. Sofort stieg sie in Agnes Achtung.
»Sie können sich ruhig umsehen«, meinte Agnes. »Die Hochzeitszeremonie wird im Pavillon stattfinden, der Empfang in der Scheune. Sie finden ihn, wenn Sie dem Pfad rechts von der Veranda folgen. Gibt es noch etwas, was Sie wissen müssen?«
»Ich werde einfach herumschlendern und ein paar Probeaufnahmen machen«, gab Kristy zurück und schickte einen unglaublich blauen Augenaufschlag hinterher. »Ist außer Mrs. Fortunato schon jemand von den Hochzeitsgästen anwesend?« Sie nickte Lisa Livia zu.
»Miss. Ich war nie verheiratet«, schmetterte Lisa
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