Heiße Nächte - eiskalte Intrigen
liebevoll.
Jasmine schlang die Arme um seinen Nacken und gab sich seinen Zärtlichkeiten hin. Tariq schien keine Eile zu haben. Er zog sie auf seinen Schoß, liebkoste ihre Brüste und erteilte ihr gleichzeitig eine Lektion in der Kunst des Küssens. Wenn sie Atem schöpfen musste, ließ er von ihr ab und strich zärtlich mit einem Finger über ihre Lippen, um sie dann erneut mit seiner Zunge zu liebkosen. Jasmine war es, die schließlich so erregt war, dass sie glaubte, sich wehren zu müssen.
„Genug“, flüsterte sie atemlos und spürte dabei deutlich, wie sehr er sie wollte.
Tariqs Blick war verschleiert, doch er hielt sie nicht zurück, als sie von seinem Schoß rutschte.
„Du hast Recht, Mina. Ich würde Stunden brauchen, um das hier zu Ende zu bringen.“
Sie rutschte vorsichtshalber ans andere Fenster. „Erzähl mir noch ein bisschen von Zeina.“
Mit einem typisch männlich triumphierenden Lächeln betrachtete er ihre Brüste, die sich unter dem Stoff ihres Gewands hoben und senkten. „Zeina ist einer unserer größten Zulheil-Rose-Lieferanten. Aus noch unbekannten Gründen findet man diesen eigenartigen Edelstein nur in der unmittelbaren Nachbarschaft von Ölvorkommen.“
Jasmine pfiff durch die Zähne. „Na, da hat Zeina es ja in doppelter Hinsicht gut getroffen.“
„Stimmt, aber im Lauf der Jahrhunderte hat sich zwischen den verschiedenen Stämmen eine Art Netzwerk entwickelt, so dass nicht nur die Menschen profitieren, die direkt neben diesen Bodenschätzen leben. Zum Beispiel liefert Zeina den Edelstein nur in unbearbeiteter Form aus, und zwar an zwei Stämme im Norden unseres Landes, die die besten Kunsthandwerker der Welt hervorbringen.“
Jasmine wusste, dass Tariq mit Recht stolz war. Die Kunsthandwerker von Zulheil galten als wahre Magier ihres Fachs. „Moment mal“, sagte sie. „Wenn man diesen Edelstein nur in der Nähe von Erdöl findet, warum ist Zulheina dann keine Ölstadt?“
„Zulheina ist in mehr als einer Hinsicht ein Phänomen. So widersprüchlich es auch klingt, unsere Ingenieure und Geologen sagen, dass es in der ganzen Gegend keinen Tropfen Öl gibt“, erklärte Tariq. „Deshalb glauben wir, dass der Kristallpalast ein Geschenk der Götter ist.“
„Dem lässt sich nichts hinzufügen. Er ist unglaublich schön.“ Jasmine seufzte unwillkürlich. „Was ist eigentlich der Zweck dieser Reise?“
„Unser Volk lebt sehr weit verstreut. Ich lege großen Wert darauf, jeden einzelnen Stamm einmal im Jahr zu besuchen.“ Tariq streckte seine langen Beine aus. „Ich fürchte, ich muss mich jetzt mit diesen Berichten beschäftigen, Mina.“ Er deutete auf die Papiere, die er zuvor in die Tasche an der Innenseite der Wagentür geschoben hatte.
Jasmine nickte verstehend und dachte über ihr Gespräch nach. Offenbar vertraute Tariq ihr nicht genug, um ihr seine Liebe zu zeigen, doch er hatte keine Bedenken, mit ihr über die Geschäfte seines Landes zu sprechen. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich als Teil von etwas, nicht nur als Zuschauerin. Mit neuer Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Tariq nahm sie ihren Skizzenblock zur Hand und begann, ein Kleid in den Farben des Nachthimmels zu entwerfen.
Als Tariq von seinen Unterlagen aufblickte, sah er Minas Hand mit geübtem Strich über das Papier gleiten. Ihrem Gesicht war anzusehen, wie konzentriert sie war. Er war fasziniert.
Als sie sich damals kennen lernten, war sie Studentin gewesen, doch ihr Studium hatte sie nicht interessiert. Jetzt war sie völlig eingenommen von dem, was sie tat.
„Darf ich mal sehen?“ fragte er, begierig, mehr zu erfahren über diese neue Jasmine, die ihn noch viel stärker zu verzaubern drohte als die Jasmine von damals.
Große blaue Augen blickten ihn verwundert an. Dann lächelte sie. „Wenn du möchtest.“
Er rutschte zu ihr hinüber und legte seinen Arm auf ihre Rücklehne. „Ein Abendkleid“, stellte er fest.
„Ich dachte, ich verwende dafür einen mit Silberfäden durchwirkten Stoff.“
Tariq beugte sich vor und betrachtete ganz genau die klaren Linien ihrer Skizze. „Du bist begabt. Das ist wunderschön.“
Jasmines Wangen färbten sich rosa. „Wirklich?“ Es gelang ihr nicht, ganz zu verbergen, wie sehr sie sich nach Anerkennung sehnte.
Tariq dachte daran, wie defensiv sie reagiert hatte, als er sie bei ihrer Ankunft ausgefragt hatte. Sie hatte sich wie jemand verhalten, der niemals Unterstützung bei der Verwirklichung seines Traumes erfahren
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