Heiße Nächte - eiskalte Intrigen
Tränen an. Früher wäre sie mit nackten Füßen über Glasscherben gegangen, um dieses Versprechen von ihm zu bekommen. Doch jetzt war es nicht genug. Für immer mit einem Tariq, der sie nicht liebte und niemals lieben würde, das war nicht genug.
Die Hindernisse, die sie überwinden musste, waren ins Unermessliche gewachsen. Tariq davon zu überzeugen, dass sie ihn und nur ihn liebte und ihm immer treu ergeben sein würde, war schon schwierig genug. Vielleicht würde er ihr sogar eines Tages verzeihen, dass sie nicht stark genug gewesen war, gegen ihre Familie für ihre Liebe zu kämpfen. Aber würde der stolze Krieger in ihm ihr jemals verzeihen, welch schwere Beleidigung er ihretwegen hatte hinnehmen müssen?
Und was, wenn sie ihm einen weiteren Hieb versetzte mit der Enthüllung des Geheimnisses, das ihr als Kind das Herz gebrochen hatte?
Panik stieg in ihr auf. Nein! Niemand würde jemals davon erfahren, dass sie ein uneheliches Kind war! Niemand sollte Schande über ihren Mann bringen. Nur ihre Familie wusste davon, und die würde lieber schweigen, als ihre gesellschaftliche Stellung zu riskieren.
„Glaubst du wirklich, ein Prinz würde ein Mädchen heiraten, das nicht einmal den Namen seines Vaters kennt? Und was träumst du nachts, Schätzchen?“
Damals, vor vier Jahren, hatte Sarah ihren wunden Punkt getroffen, mit aller Härte. Jasmine hatte sich nie wirklich von diesem Schlag erholt, denn sie wusste, ihre Schwester hatte Recht. Wie könnte Tariq sie akzeptieren, geschweige denn lieben, wenn nicht einmal ihre Adoptiveltern es konnten?
Er würde ihr niemals glauben, dass sie von der Hochzeitszeremonie so überwältigt gewesen war, dass sie diese wichtige Tatsache vergessen hatte, deretwegen sie nicht die richtige Wahl für ihn war. Als achtzehnjähriges Mädchen hatte sie vorgehabt, es ihm zu erzählen … bis Sarah ihr rücksichtslos die Konsequenzen vor Augen geführt hatte. Jasmine hatte ihrer Schwester geglaubt und das schändliche Geheimnis für sich behalten. Und ihre Familie hatte es später benutzt, um ihr den Mut zu nehmen, als sie sie vor die Wahl gestellt hatten.
„Du wirst gefälligst wieder mit mir sprechen.“
Jasmine musste lächeln. Offenbar mochte Tariq es, wenn sie nicht mit ihm plauderte. Dabei hatte er sie erst am Tag zuvor damit aufgezogen, schwatzhaft zu sein.
Vielleicht würde es ihr ja doch gelingen, diesen komplizierten Mann zur Liebe zu inspirieren. Es würde schwieriger werden, als sie es sich vorgestellt hatte. Und wenn schon. Getrennt von ihm wäre sie fast gestorben. Solange ihr Panter mit ihr zu reden wünschte, bestand Hoffnung. Solange er ihren Körper begehrte wie ein Verdurstender ein Glas Wasser, würde sie durchhalten.
Vielleicht würde er ihr eines Tages genug vertrauen und sie genug lieben, um sie voll und ganz zu akzeptieren. Bis dahin würde sie das Geheimnis, das sie so gern mit ihm geteilt hätte, für sich behalten.
„Erzähl mir von dem Anschlag auf dich“, bat sie.
„Mina“, sagte er unwillig. „Ich sagte doch, das Vergangene ist vergangen. Wenn du nicht mit mir streiten willst, dann fang nicht davon an.“ Er verlagerte sein Gewicht hinter ihr und nahm die Zügel von einer Hand in die andere.
„Und ich soll also deine Anweisung akzeptieren?“ Sie konnte so viel Arroganz nicht einfach hinnehmen.
„Niemand widerspricht dem Scheich.“
„Du bist mein Ehemann.“
„Und doch benimmst du dich nicht so, wie es eine treu ergebene Ehefrau tun sollte.“
Fast hätte Jasmine den ironischen Unterton überhört. Aha, er war nicht mehr zornig, sondern machte sich lustig über sie. Jetzt durfte sie auf keinen Fall klein beigeben, sonst würde er niemals mit ihr über Vergangenes sprechen. Er war so unglaublich stark, nicht nur körperlich, dass er eine starke Frau als Partnerin brauchte. Eine, die es wagte, ihm zu widersprechen und ihn herauszufordern.
„Wenn du totale Ergebenheit möchtest, hättest du dir besser ein Haustier gekauft.“ Sie hätte hinzufügen können, dass eine total ergebene Ehefrau ihn zu Tode langweilen würde. „Und jetzt sag mir endlich, was damals geschehen ist.“
„Wir sind auf dem Rückflug aus diplomatischen Gründen in Bahrain zwischengelandet. Auf dem Weg vom Flughafen wurde meine Limousine durch zwei Lastwagen von den übrigen getrennt.“
„Und Hiraz?“
„Ich war keine sehr angenehme Gesellschaft damals.“ Tariqs Erklärung versetzte Jasmine einen weiteren Stich in ihr wundes Herz. „Hiraz fuhr im
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