Heiße Nächte - eiskalte Intrigen
ähnelt.“ Ohne seinen Schritt zu verlangsamen, streckte Tariq die Hand aus und zupfte an Jasmines Kopfschutz herum, bis ihr Gesicht ausreichend geschützt war. „Bei dir ist das etwas anderes. Dich kennen sie schon ihr ganzes Leben.“
Mit einem resignierten Seufzer machte Arin eine einladende Handbewegung. „Ich hoffe, Sie fühlen sich hier zu Hause für die nächsten drei bis vier Tage.“
Im Gegensatz zu seinem mausgrauen Äußeren war die Inneneinrichtung des Zeltes prachtvoll. Dicke Polsterkissen in verschiedenen Farben waren auf dem Boden verstreut, und seidene Wandbehänge verdeckten die profanen Zeltwände. Neugierig spähte Jasmine hinter den Vorhang, der den hinteren Raum abtrennte, und entdeckte voller Entzücken einen Schlafplatz mit allem Komfort.
„Danke. Es ist wundervoll“, rief sie und schenkte Arin ein strahlendes Lächeln. Er schwieg verblüfft.
Tariq blickte ihn erbost an. „Geh jetzt“, befahl er. „Ich muss mit meiner Frau darüber sprechen, wie sie dich immer anlächelt.“
Arin lachte gutmütig, zwinkerte Jasmine zu und verschwand. Jasmine ging zu ihrem Mann und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihn zu küssen.
„Das ist erlaubt, Mina. Küssen kannst du mich jederzeit.“
„Oh, danke schön. Aber was hast du dagegen, dass ich Arin anlächle?“
„Frauen fliegen auf ihn. Das ist sehr ärgerlich“, erwiderte Tariq trocken.
„Ich finde ihn nett.“
Er packte sie und hob sie hoch. „Wirklich?“
„Hm.“ Sie schlang Arme und Beine um ihn. „Aber dich finde ich am nettesten von allen.“
Tariq grinste und belohnte sie mit einem Kuss, der so heiß war wie die Wüstensonne.
Sie aßen zusammen mit anderen Zeltstadt-Bewohnern in Arins riesigem Zelt. Jasmine liebte es, Tariq zu beobachten, wenn er mit seinen Leuten zusammen war. Sie fand ihn einfach großartig. Er strahlte ein Charisma aus, das fast körperlich spürbar war. Das machte ihn unglaublich attraktiv. Die Menschen lauschten konzentriert, wenn er redete, und beantworteten seine Fragen ohne Zögern, froh über die Aufmerksamkeit, die er ihnen schenkte.
„Sind Sie mit Ihrer Unterkunft zufrieden?“ hörte sie Arin fragen und musste sich zwingen, den Blick von ihrem Ehemann abzuwenden. Beglückt nahm sie wahr, dass Tariq zu ihr herübersah, kaum dass sie den Blick von ihm abwandte.
„Es ist alles wundervoll, danke sehr.“ Jasmine lächelte. „Ich darf Sie nicht mehr anlächeln, weil die Frauen Sie zu sehr mögen.“
Arin strich sich über den Bart. „Das ist ein schweres Los, aber ich muss es tragen. Das macht es schwer, eine Frau zu finden.“
Jasmine glaubte, sich verhört zu haben. „Schwer, eine Frau zu finden?“
„Ja.“ Er machte ein sorgenvolles Gesicht. „Wie kann ein Mann sich für eine köstliche Frucht entscheiden, wenn er jeden Tag von neuem durch einen üppigen Garten geht?“
Jasmine legte eine Hand auf ihren Mund, um nicht laut zu lachen. Kein Wunder, dass er und Tariq Freunde waren. In dem Augenblick zog Tariq leicht an ihrer Hand. Obwohl er sich mit jemand anderem unterhielt, wollte er ihre Aufmerksamkeit. Dass er sich wegen Arin nicht wirklich Sorgen machte, wusste sie. Weshalb war er dann so Besitz ergreifend?
„Er ist wie ein Kind. Er will Sie mit niemandem teilen.“ Arin beugte sich vertraulich vor. „Und er hat Recht damit.“
Es stimmte. Tariq war nicht bereit, sie zu teilen – manchmal. Er mochte es, wenn sie mit anderen Kontakt aufnahm und sich mit Frauen wie Mumtaz anfreundete. Er wollte sie also nicht absolut beherrschen. Doch er schien sie immer in seiner Nähe haben zu wollen.
Wollte er das, weil er sie so sehr brauchte, oder weil er ihr nicht vertraute?
Sie schluckte schwer bei dem Gedanken, dass wahrscheinlich Letzteres zutraf, und setzte ein besonders freundliches Lächeln auf. Die Frau, die ihr gegenübersaß, fasste das als Ermutigung auf und verwickelte Jasmine in ein Gespräch.
„Heute werde ich einige Edelsteinminen besichtigen“, erklärte Tariq am nächsten Morgen nach dem Frühstück. „Es ist ein sehr langer, beschwerlicher Ritt. Du wirst mich nicht begleiten können.“
Jasmine sah ihn enttäuscht an. „Vielleicht nächstes Mal. Wenn wir wieder zu Hause sind, musst du mir Unterricht geben, wie man auf diesen Tieren reitet.“
„Das werde ich, Mina“, erwiderte er lächelnd. „Und während du hier allein bist, würdest du vielleicht gerne – wie nennt man das … Ich meine, es wäre gut, wenn du mit den Menschen …“
„Du meinst, ich
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