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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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über ihren strampelnden Sohn.
    Diese Frau würde ihm ein ewiges Rätsel bleiben. War sie wirklich so unschuldig, wie sie sich gab, oder war sie eine gewissenlose Abzockerin? Seit der Unterredung in der Anwaltskanzlei heute Nachmittag wusste er gar nichts mehr.
    Er hatte den Termin vereinbart, um einen seiner Anwälte zu bitten, einen wasserdichten Ehevertrag aufzusetzen. Dabei hatte sich herausgestellt, dass Anna sich standhaft geweigert hatte, die – mittlerweile hinfällig gewordene – Unterhaltsvereinbarung zu unterschreiben, bevor diese nicht in entscheidenden Teilen verändert worden war, und zwar – man höre und staune – zu ihren Ungunsten.
    Der Anwalt hatte sich dafür entschuldigt, diese Information nicht umgehend an ihn weitergeleitet zu haben. Aber es war ihm unnötig erschienen, wie er betont hatte. Wenn die junge Dame, wie er sich ausgedrückt hatte, eine höhere Summe gefordert hätte, wäre das natürlich etwas anderes gewesen. Dann hätte er sich selbstverständlich sofort mit seinem Mandanten in Verbindung gesetzt.
    Was hatte das alles zu bedeuten? Francesco legte die Stirn in Falten, während er beobachtete, wie sein kleiner Sohn immer wieder versuchte, mit seiner winzigen Hand eine Strähne von Annas glänzendem Haar zu fassen zu bekommen. Er hatte ihre Beteuerung, kein Geld von ihm zu wollen, als leeres Geschwätz abgetan, als Schutzbehauptung, mit der sie versuchte, darüber hinwegzutäuschen, dass sie so viel wie möglich aus ihm herauszupressen versuchte. Und als untauglichen Versuch, ihn davon zu überzeugen, dass sie damals seine wahre Identität nicht gekannt hatte. Was natürlich völlig lachhaft war. Hatte sie denn nicht erst gestern behauptet, irgendetwas über ihn – und eins seiner „Anhängsel“, wie sie sich ausgedrückt hatte – in einer Zeitung gelesen zu haben?
    Er war aber mit keiner Frau mehr zusammen gewesen, seit ihr Vater ihn auf höchst plumpe Art und Weise um Geld für irgendein schwachsinniges Projekt angepumpt hatte. Deshalb lag es für ihn auf der Hand, dass sie gelogen hatte. Natürlich hatte sie von Anfang an gewusst, wer er war. Aber warum log sie dann jetzt immer noch?
    Was hoffte sie auf lange Sicht zu gewinnen? Eins jedenfalls war klar: Ihr Verlangen, den Vertrag für die Unterhaltsvereinbarung zu ändern – und zwar zu ihrem Nachteil –, war nichts weiter als ein mieser Trick, mit dem sie versuchte, sich in sein Vertrauen einzuschleichen. Damit hatte sie ihm den Beweis liefern wollen, dass sie an seinem Geld nicht interessiert war. Wobei sie vermutlich gehofft hatte, dass er sie dann vielleicht doch irgendwann heiratete.
    So ein gerissenes Biest.
    Mit fest aufeinandergepressten Lippen ging er auf sie zu und nahm ihr ohne ein Wort behutsam seinen Sohn vom Schoß. Er hörte, wie sie empört Luft holte, aber es kümmerte ihn nicht. „Ich übernehme ihn, du hast Besuch. In deinem Zimmer.“
    „Besuch? Wer?“, fragte sie leicht atemlos, überrascht von seinem unerwarteten Auftauchen. Er sah wieder einmal umwerfend gut aus.
    Ohne etwas zu erwidern, legte er seinem Sohn eine lange schmale Hand auf den Bauch und begrüßte ihn in zärtlichem Ton: „ Ciao, bambino! Du hast mir gefehlt, aber das wird sich bald ändern. Nicht mehr lange, dann habe ich mehr Zeit für dich, und wenn du erst noch etwas größer bist, spielen wir jeden Tag zusammen. Versprochen.“
    Obwohl sie sich ausgeschlossen fühlte, rang Anna sich ein Lächeln ab. Und als vor ihrem geistigen Auge das Bild eines hochgewachsenen Mannes aufstieg, der mit einem kleinen dunkelhaarigen Jungen im Schlepptau über eine toskanische Sommerwiese tollte, stieß sie einen leisen sehnsüchtigen Seufzer aus.
    Widerwillig, weil sie viel lieber geblieben wäre, stand sie auf, strich sich ihr abgetragenes Kleid glatt und machte sich auf den Weg zum Haus.
    Sie hatte das Ende der Terrasse noch nicht erreicht, da sagte Francesco hinter ihr: „Ach übrigens, ich war heute bei deinen Eltern, um ihnen mitzuteilen, dass wir heiraten. Sie waren sehr glücklich, und als ich ankündigte, ihre Schulden zu übernehmen, wäre ich fast in einem Tränenstrom der Dankbarkeit ertrunken.“
    Angesichts dieser zynischen Bemerkung verlangsamte Anna für einen kurzen Moment automatisch ihre Schritte, doch gleich darauf setzte sie ihren Weg fort, ohne ihm auch nur einen einzigen Blick zu gönnen. Sie fühlte sich so gedemütigt, dass sie rot geworden war, und sie wollte keinesfalls, dass er das sah.
    Wie verächtlich er geklungen

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