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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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meines Konzerns eine irgendwie geartete Beschäftigung erhält. Vielleicht kann man ihm ja auf diese Weise helfen, seine – sollen wir sagen Eskapaden? – in den Griff zu bekommen. Allerdings möchte ich nicht, dass dieses Entgegenkommen meinerseits als eine Aufforderung für weiteres Schuldenmachen missverstanden wird oder als eine menschenfreundliche Geste“, führte er zynisch aus. „Ich sehe mich leider dazu gezwungen, weil es mein Image beschädigen würde, wenn durchsickert, dass meine Schwiegereltern ohne einen Cent auf der Straße sitzen.“
    Am liebsten wäre Anna ihm ins Gesicht gesprungen. „Ich hasse dich!“, stieß sie heiser hervor. Offensichtlich waren sie und ihre Familie in seinen Augen das Allerletzte – erbärmliche Untertanen, die mit hündischer Dankbarkeit seine Befehle ausführten.
    Ohne ihren Einwurf zu beachten, fuhr Francesco fast genüsslich fort: „Die zweite Möglichkeit ist folgende: Solltest du dich meinem Vorschlag verweigern, sehe ich mich gezwungen, dir meinen Sohn wegzunehmen. Ganz legal. Ich kann dir also nur raten, dich keinen Illusionen hinzugeben. Falls du nicht tust, was ich sage, wirst du dein blaues Wunder erleben.“
    Er erhob sich mit dieser raubtierhaften Geschmeidigkeit, die sie früher so faszinierend gefunden hatte. „So, und jetzt lasse ich dich allein, damit du dir alles in Ruhe überlegen kannst.“ Bevor er fortfuhr, warf er einen Blick auf seine elegante goldene Armbanduhr: „Du hast eine Stunde, um dich zu entscheiden.“

6. KAPITEL
    Sie hatte eingewilligt, ihn zu heiraten.
    Hatte sie falsch entschieden? Ja, es war eine falsche Entscheidung aus ihrer Sicht. Aber welche Wahl hatte sie gehabt?
    Was wäre gewesen, wenn sie sich geweigert hätte? Dann müsste sie tatenlos zusehen, wie ihren Eltern nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Würde abhandenkam. Ihr Dad rackerte sich mit einer Arbeit ab, für die er im Grunde genommen zu alt war. Ihre Mum betrauerte den Verlust des Hauses, das sich seit Generationen in Familienbesitz befand, und versuchte dabei so tapfer wie möglich zu sein. Und sie selbst würde mit dem Wissen leben müssen, dass sie dieses Elend hätte verhindern können. Darüber hinaus hing die ganze Zeit Francescos Drohung, ihr ihren geliebten kleinen Sohn wegzunehmen, wie ein Damoklesschwert über ihrem Kopf. Und sie zweifelte nicht daran, dass er das mithilfe geschickter Anwälte und seinem Riesenvermögen auch schaffen würde, wenn er es wirklich darauf anlegte.
    Deshalb hatte sie gar nicht anders entscheiden können.
    Jetzt, fast vierundzwanzig Stunden nach ihrer würdelosen Kapitulation, erinnerte sie sich an Francescos eisige Worte: „Eine weise Entscheidung.“ Dabei hatte er knapp genickt, bevor er auf dem Absatz kehrtgemacht und den Raum verlassen hatte. Sie war zurückgeblieben und hatte sich auszumalen versucht, was die Zukunft für sie bereithalten mochte.
    Später am Nachmittag saß sie dann mit dem Kleinen im Arm in der Sonne auf der Terrasse. Sie dachte daran, wie sie am Morgen aufgewacht und barfuß ins Kinderzimmer getappt war, noch bevor Sholto sie geweckt hatte. Dort hatte sie Francesco angetroffen, der gerade seinem Sohn die erste Mahlzeit des Tages verabreicht hatte.
    Der Anblick dieser trauten Zweisamkeit hatte ihr grausam vor Augen geführt, dass er sich daranmachte, ihr das Liebste, was sie hatte, zu entreißen. Andererseits aber war es ebenso der sichtbare Beweis dafür, dass er entschlossen war, seinem Sohn ein liebevoller Vater zu sein. So hatte sie sich dann unbemerkt wieder zurückgezogen, und seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen.
    Anna wurde es ganz warm ums Herz, während sie beobachtete, wie Sholto auf ihrem Schoß glücklich strampelte. Vielleicht war das mit dieser Vernunftehe ja doch keine so schlechte Idee. Wenn schon nicht für sie selbst, so doch zumindest für Sholto und auch für ihre Mum und ihren Dad.
    Ihr Sohn würde geliebt und umsorgt von beiden Eltern aufwachsen, mit Privilegien, die sie ihm als alleinerziehende Mutter niemals hätte bieten können. Und sie würde ihn nie spüren lassen, dass die Ehe seiner Eltern nur eine Fassade war, unter deren unbewegter Oberfläche Hass und Misstrauen brodelten. Das war doch bestimmt ein Preis, den zu zahlen sich lohnte, oder?
    Francesco blieb fast ehrfürchtig am Rand der Terrasse stehen. Was für ein Anblick! Anna und Sholto im sonnengefilterten Schatten unter den tief hängenden Zweigen der falschen Akazie. Anna beugte sich gerade fürsorglich

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