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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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ansonsten so perfekten porzellanglatten Stirn ab, während sie fragend auf Annas Bauch schaute. „Äh … Sie sind allein? Schaffen Sie das denn … in Ihrem Zustand? Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Sie nicht selbst servieren.“
    Sondern eine andere Frau, rank und schlank und attraktiv, nicht so unförmig wie du, ergänzte Anna in Gedanken trocken, nachdem ihre Kundin die Küchentür hinter sich geschlossen hatte. Kein Problem, sie würde sich weitgehend im Hintergrund halten. Normalerweise war sie stolz auf ihre schlanke Taille, aber die konnte man derzeit nicht einmal erahnen, und das ließ sich beim besten Willen nicht ändern.
    Anna schob die Gedanken an ihre Figur schnell zur Seite und öffnete nun eine der beiden großen Kühltaschen mit den Vorräten, die sie von zu Hause mitgebracht hatte. Dann begann sie mit dem, was sie am besten konnte – kochen.
    Exakt eine halbe Stunde später belud sie das größte Tablett, das sie finden konnte, mit vier Tellern, auf denen kleine mit Mozzarella überbackene und mit frischem Basilikum garnierte Kartoffelküchlein immer noch leise vor sich hin brutzelten. Dann machte sie sich auf den Weg ins Esszimmer, gut gelaunt, weil alles bestens gelaufen war. Die Lammkeule musste noch ruhen, bevor sie zerteilt werden konnte, und die mit Schwertfisch, Tomaten und Zitronenscheiben gespickten Spieße würden unter den Grill kommen, sobald sie die Appetizer serviert hatte – so unauffällig wie möglich selbstverständlich. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass die Gäste der Rosewalls von dem Essen so angetan waren, dass sie keine Notiz von ihr nahmen.
    Doch in dem Moment, in dem sie den holzgetäfelten Raum betrat und direkt in … seine Augen schaute, löste sich ihre heitere Gelassenheit in nichts auf.
    Um ein Haar hätte sie das Tablett fallen gelassen. Während sie es verzweifelt umklammerte, spürte sie, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Er spießte sie mit Blicken förmlich auf. Als sie zum letzten Mal tief in diese unglaublich lang und dicht bewimperten rauchgrauen Augen geblickt hatte, waren sie verschleiert gewesen vor Verlangen. Jetzt waren sie gefährlich zusammengekniffen und wirkten fast drohend.
    Die Augen eines Raubtiers, schoss es ihr durch den Kopf. Sie schluckte schwer an einem Schrei der Empörung, der in ihr aufstieg. Endlich schaffte sie es, ihren Blick von ihm loszureißen und mit zitternden Händen die Teller mit den Appetizern zu verteilen.
    Mit dem Gefühl, unwiederbringlich ihre Würde verloren zu haben, floh sie in die Küche. Das Herz klopfte ihr immer noch bis zum Hals. Nachdem Anna die schwere Holztür hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich dagegen und versuchte sich zu beruhigen. Ihm hier zu begegnen – glatt und weltmännisch gut aussehend, in einem Maßanzug, der wahrscheinlich ein Vermögen gekostet hatte – war ein entsetzlicher Schock, der sich dadurch, dass er sie wie ein widerwärtiges Insekt gemustert hatte, mindestens verdreifachte.
    Die höhnischen Zeilen, die er ihr hinterlassen hatte, hatten sich unauslöschlich in ihre Erinnerung eingebrannt.
Netter Versuch. Aber ich habe es mir anders überlegt. Du hast eine Menge zu bieten, allerdings nichts, was ich nicht genauso gut auch anderswo bekommen könnte.
    Sex. Er hatte Sex gemeint.
    Als unerwartet ihr Magen zu rebellieren begann, presste sie sich die zur Faust geballte Hand an den Mund. Ihr Dad musste den Zettel gelesen haben. Wahrscheinlich war er deshalb so kleinlaut gewesen, als er ihn ihr in die Hand gedrückt und dabei gemurmelt hatte, dass ihr „neuer Verehrer“ nur ganz kurz geblieben wäre.
    Sie war wie vor den Kopf geschlagen gewesen, bar jeder Erklärung. Doch dann hatte sie überlegt, dass Francesco ja vielleicht geglaubt hatte, sie wäre reich – schließlich hatten Cissie und sie auf Ischia in diesem sündhaft teuren Hotel gewohnt. Und dass sich sein Interesse an ihr schlagartig abgekühlt hatte, nachdem er mit der deprimierenden Realität von Ryland konfrontiert worden war.
    Doch ein paar Wochen später hatte Cissie ihr eins dieser Hochglanzmagazine unter die Nase gehalten und auf ein Foto gezeigt.
    „Hier, sieh mal, das ist doch der Typ, den du in Ischia aufgegabelt hast. Ich hatte gleich das Gefühl, dass er mir irgendwie bekannt vorkommt, aber ich konnte ihn nicht einordnen – wahrscheinlich, weil er auf Ischia viel längere Haare hatte. Scheint inkognito unterwegs gewesen zu sein, oder hast du irgendwo Bodyguards oder eine Luxusjacht gesehen?

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