Heiße Rache aus Leidenschaft
machen.“
Er schüttelte den Kopf. „He, ich erwarte nicht, dass Sie für mich kochen, Emma. Dafür habe ich eine Haushälterin. Für die Zeit, bis sie aus dem Urlaub zurück ist, habe ich übrigens eine Aushilfskraft eingestellt, die nächste Woche anfängt. Eher war es nicht möglich.“
„Haben Sie ihr gesagt, dass wir keine wirkliche Ehe führen?“
„Das schien mir nicht nötig.“
„Wird sie sich nicht wundern, wenn wir getrennte Schlafzimmer haben?“
„Das halten viele Paare so, aus den unterschiedlichsten Gründen.“ Er sah sie eindringlich an. „Allerdings muss ich Sie hoffentlich nicht daran erinnern, dass Sie selbstverständlich davon absehen werden, irgendwelche Liebhaber hier in der Villa zu empfangen.“
Emma zuckte mit keiner Wimper. „Darf ich das Gleiche von Ihnen erwarten?“
„Ich werde bei meinen Affären größtmögliche Diskretion walten lassen.“
Ihre ausdrucksvollen graublauen Augen blitzten angriffslustig. „Sollten Sie mich je öffentlich in eine peinliche Lage bringen, dann, das schwöre ich, werde ich es Ihnen mit gleicher Münze heimzahlen!“
„Auf Ihre Gefahr“, entgegnete er kalt. „Vergessen Sie nicht, mit wem Sie es zu tun haben, Emma. Ich bin kein kranker Schwächling wie mein Vater und nicht so leicht zu manipulieren. Ein Fehlgriff, und Sie werden es für den Rest Ihres Lebens bedauern.“
Er wagte es, ihr zu drohen! „Wissen Sie eigentlich, wie sehr ich Sie verachte?“
„Wenn es nur halb so sehr ist wie umgekehrt, steht uns ein unterhaltsames Jahr bevor“, meinte er spöttisch.
„Ich werde keinen Tag länger als unbedingt nötig mit Ihnen verheiratet bleiben“, erklärte sie nachdrücklich. „Sobald ich habe, was ich wollte, gehe ich.“
„Glauben Sie mir, geldgierige, kleine Emma, ich werde der Erste sein, der Ihnen beim Packen hilft!“
Sie schien eine Entgegnung auf der Zunge zu haben, überlegte es sich dann aber doch anders. Ohne ein weiteres Wort ging sie an Rafaele vorbei und verließ die Bibliothek. Und für den Bruchteil einer Sekunde bildete er sich ein, in ihren schönen Augen Tränen schimmern zu sehen.
4. KAPITEL
Als Emma am nächsten Morgen, gekleidet in das Brautkleid und den Schleier von Rafaeles Mutter, nach unten kam, verschlug es Rafaele vor Bewunderung die Sprache. Ihr kastanienbraunes Haar hatte sie sich zu einem glatten Prinzessinnenknoten auf dem Hinterkopf frisiert, das ebenmäßige Gesicht war dezent geschminkt mit einem Hauch von Lidschatten und Rouge. Zartrosa schimmerte der sinnliche Mund, und ein betörender Duft kitzelte Rafaeles Nase mit jedem vorsichtigen Schritt, den sich Emma, die Schleppe anmutig hinter sich her ziehend, ihm Stufe für Stufe näherte.
Er räusperte sich. „Du siehst wunderschön aus, Emma“, sagte er schließlich.
„Und ich fühle mich wie eine Betrügerin“, entgegnete sie bedrückt.
Vor der Tür wartete bereits der Wagen samt Chauffeur. Rafaele half ihr beim Einsteigen. „Mach dir bitte keine Sorgen. Der Priester spricht uns die Worte ganz genau vor, die wir zu sagen haben. Ansonsten lächele einfach, und schau mich bewundernd an.“
Sie zog es vor, darauf nicht zu antworten.
„Mach nicht so ein Gesicht, Emma“, sagte Rafaele, als er neben ihr Platz genommen hatte und der Wagen losfuhr. „Denk an das Geld, das du heute Abend auf deinem Bankkonto hast. Das sollte eigentlich jede Frau zum Lächeln bringen.“
Emma wandte das Gesicht ab. „Ich wünschte, es wäre schon vorbei.“
Er spürte, dass ihre Hand, die an seiner lag, leicht zitterte, und drückte sie spontan. „Keine Sorge, Emma, das ist es ja bald.“
Abgesehen von der Tatsache, dass das Brautpaar im selben Wagen vorfuhr, lief die restliche Zeremonie ganz traditionell ab. Emma lächelte, bis ihr das Gesicht schmerzte, und wiederholte mechanisch die Worte des Ehegelübdes. Dann kam der Moment, da der Priester den Bräutigam aufforderte, die Braut zu küssen. Ein Raunen ging durch die Gemeinde, als Rafaele behutsam den Schleier von ihrem Gesicht hob. Mit angehaltenem Atem blickte Emma zu Rafaele auf. Das Herz pochte ihr bis zum Hals, als er sich zu ihr herabbeugte. Seine Lippen berührten ihre zunächst in einem zarten, forschenden Kuss, der jedoch im Nu zu glühender Leidenschaft entbrannte. Willig kam Emma seinem besitzergreifenden Mund entgegen, während ihren Körper elektrisierende Schauer durchströmten. Ihr zitterten buchstäblich die Knie, sodass sie Rafaele zu Füßen gesunken wäre, wenn er sie nicht fest
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