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Heiße Schatten

Heiße Schatten

Titel: Heiße Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ambers
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beschäftigt, total um den Verstand bringt und mit meinem Körper machen kann, was er will, weil alles wirklich großartig ist. Toll!« So pessimistisch kenne ich mich gar nicht. Aber Samanthas Recherchen lassen mich nicht wirklich mit einem guten Gefühl zurück.
    »Sammy, bitte sag mir irgendwas Erfreuliches. Sag mir, dass es keine andere Frau in seinem Leben gibt. Sag mir, dass da nichts mit illegalen Geschäften läuft. Sag mir, dass ‚chemische Küche‘ nichts mit Drogen zu tun hat. Und bitte sag mir, dass ich mit einem freundlichen und aufmerksamen Gentleman zusammen bin, der sowohl Erfahrung als auch Reichtum nur deshalb erworben hat, weil er so nett und so gut ist!«
    Sam lacht, laut und ansteckend. »Na, wohl ein bisschen viel Wunschdenken, was? Süße, du kannst dir zwar wünschen, naiv sein zu dürfen, aber das wird nichts. Denk noch mal scharf nach, und dann wünsch dir was anderes.«
    Mir bleibt nichts anderes übrig, als zuzustimmen. Nicht, dass meine Probleme auch nur ansatzweise geklärt sind, aber selbst mir wird klar, das eine neue Beziehung nun mal kein Wunschkonzert ist.
    Worauf will ich am ehesten verzichten? Auf die Legalität, den Reichtum oder den Gentleman mit Erfahrung? Alles würde ich wohl nicht kriegen.

    Die Barbecue-Planung steht. Der Job überlagert meine Sorgen. Ich bin ziemlich stolz auf die Kombinationen von Fisch, Fleisch, Gemüse und Deko, die ich wirklich gekonnt auf südspanische Themen abgestimmt habe. Sterne und Stiere stehen als Vorbilder Pate, angeordnet wie die bemalten Kacheln und Fliesen, die so typisch sind für diese Region, in der zu früheren Zeiten verschiedene Kulturen um die Vormacht kämpften. Formen, die ohne Anfang und Ende miteinander verschlungen sind, Linien, die sich gegenseitig zu immer neuen Strukturen ergänzen. Motive von Endlosigkeit und Ewigkeit werden ergänzt von den silbernen Spitzen orientalischer Symbole, die vielfach an Klingen erinnern. Jetzt ist es an der Zeit, Konstantin zu finden und letzte Details abzustimmen.
    Außerdem habe ich beschlossen, ihm die Fragen zu stellen, die mich wirklich beschäftigen. Vielleicht mache ich den Fehler meines Lebens, aber aus meiner verständnislosen Verwirrung ist ein kleiner Zorn entstanden. Der verleiht mir den Mut zu klären, wo ich eigentlich stehe. Schlimmer, als nach einer vollkommenen Vereinigung zurückgelassen zu werden, kann es ja schließlich nicht mehr werden. Nichts wünsche ich mir mehr, als mit ihm zusammen zu sein. Mein Körper sehnt sich nach seinen Berührungen wie eine Wüstenblume nach Wasser. Aber wenn er so eine Abfuhr für in Ordnung hält, hat er mich wahrlich nicht verdient!
    So weit mein Beschluss, aber jetzt, da ich vor ihm stehe, schlägt mein Herz trotzdem voller Angst und Bange viel schneller, als es sollte. »Ich muss dich etwas fragen«, beginne ich das Gespräch.
    Vielleicht nicht sehr geschickt, aber ich kann nicht länger warten. Ich habe ihn auf der Brücke, im Steuerungsraum gefunden. Seine Zentrale erzeugt auf eine ziemlich raffinierte Art die Illusion von Schwerelosigkeit. Der Raum ist oval und ziemlich groß. Die eine Hälfte tritt hervor und hängt über dem vorderen Deck. Ich fühle mich wie auf einer Wolke oder wie in einem Raumschiff. Von hier aus kann er alles sehen, was unter ihm stattfindet. Und kontrollieren. Im Zentrum dieses Raums steht der eindrucksvolle halbrunde Steuerungs- und Schreibtisch, der aus dunklem Wurzelholz geschnitten wurde, mit nur einem schrägen, runden Fuß darunter, was den Effekt des Schwebens noch verstärkt. Davor ein schwarzer Chefsessel, aus dem sich Konstantin zu mir umdreht.
    Ich bin atemlos von den steilen Treppen und fühle mich unangemessen zerzaust. Nicht sehr souverän. Ich halte mich an dem Tisch fest, der Festigkeit und Beständigkeit zu versprechen scheint.
    Konstantin steht auf. Er lächelt, aber in seinen Augen ist diese Distanz, die ich so fürchte. Als er vor mir steht, spüre ich, wie meine Brustspitzen sich aufrichten, ohne dass er auch nur ein Wort gesagt hätte, und mein Herz schneller schlägt. Am liebsten würde ich mich ihm in die Arme werfen, ihn küssen und glauben, dass wir uns eines Tages lieben werden. Aber vielleicht ist es so nicht. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was er für mich empfindet.
    Ich habe mir die letzten Wochen noch einmal vor Augen geführt. Gut, er hat mich bei dem Überfall gerettet, aber in einer Situation, in der er jeden Menschen gerettet hätte. Er hat sich auf der

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