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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Schwertes in Schach hielt. Ran zögerte mit warnendem Blick, woraufhin Domingo seine Hände hochwarf und dabei den Toledostahl seines Schwertes in der heißen Sonne funkeln ließ. »Keine Toten! Ich schwör’s beim Grabe meiner geheiligten Mutter!«
    »Eure Mutter lebt doch noch, Avilar«, tadelte Ran ihn scharf, bevor er sich Ausschau haltend tiefer in die Stadt hineinbegab. Seine Augen waren inzwischen an das gleißende Weiß der Gewänder gewöhnt.
    Aurora. Allein schon ihr Name ließ rätselhafte und verführerische Bilder entstehen.
    Wie ein Geist passierte sie die engen Gassen. Die Mauern der Gebäude, die die gleiche Farbe wie ihr Gewand hatten, machten sie fast unsichtbar. Bei Gott, wie ist es dem Mädchen nur gelungen, so schnell hier durchzukommen, fragte er sich, während er sich geschickt um Händler und Stapel von Geschirr herumbewegte und sich dann unter an gespannten Seilen dekorierte Stoffe duckte.
    Ran hetzte durch die überfüllten Gassen, ohne Rücksicht auf Menschen, umherstehende Kisten und Tiere zu nehmen. Mitten im Gedränge erhaschte er plötzlich einen flüchtigen Blick von ihrem Beschützer Shokai. Aufrecht wie ein junger Mann stand er da und schwang seine Lanze einem Angreifer entgegen, schlug einen anderen nieder, bekämpfte jeden, der versuchte, den verlorenen Preis des Sultans wieder einzufangen. Ganze Stapel von Handelsware wankten und stürzten um, Tiere trieben auseinander, Tauben flogen davon, Falkner schrien, als Aurora um Karren und markisengeschützte Tische herumlief und sich gemeinsam mit Shokai verteidigte.
    Ran rief ihren Namen. Ihr Blick suchte die Menge ab und prallte dann unvermittelt mit dem seinen zusammen. Aus der Entfernung konnte er nichts weiter sehen als ihre lächelnden blauen Augen; trotzdem spürte er ihre Anwesenheit, als hätte sie ihn berührt.
    Um Tische herumeilend und achtlos über hinuntergefallene Waren springend, stieß er einen weiteren Händler aus dem Weg und näherte sich ihr immer weiter. Die Straße hatte sich inzwischen in ein Schlachtfeld verwandelt. Ein umherstreunendes Kamel verdeckte Ran die Sicht auf sie, und er drückte das Tier ungeduldig mit seinen Schultern beiseite.
    Aurora machte einen Schritt in Rans Richtung.
    »Nur ein sturer Dummkopf würde unter die Peitsche zurückkehren!«, rief Shokai ihr zu, nachdem er den Grund für ihre Verzögerung erkannt und ihr ruhig den Weg versperrt hatte. »Flieh, Kaiserin«, befahl er ihr.
    »Aber …«
    Shokai wehrte einen weiteren Angriff ab; seine Stimme klang zwar geduldig, aber auch atemlos. »Ein einzelner Pfosten kann kein durchhängendes Haus abstützen, mein Kind.«
    Mit einem sehnsüchtigen letzten Blick auf den Engländer floh Aurora schließlich doch.
    Shokai stieß einen weiteren Angreifer nieder, und für einen Moment war der Weg frei. Ran rückte vor. Shokai richtete seine Lanze gegen ihn.
    »Es ist besser, den Fisch abzudecken, als die Katze zu jagen«, erklärte er ihm, verneigte sich kurz, stibitzte eine Melone und etwas getrockneten Fisch von einem Karren und ließ sie unter seiner zerrissenen Kleidung verschwinden, bevor er sich umdrehte und seine Gestalt in den Schatten der Gebäude verschwand.
    Ran verfolgte sie nicht weiter. Es war offensichtlich, dass sie seine Hilfe weder benötigte noch wollte – dieses Mal zumindest nicht –, und er dachte noch über die rätselhafte Bemerkung des alten Mannes nach, als der Kaufmann und seine Lakaien wie ein Rudel tollwütiger Hunde, die ihre Spur witterten, vorbeidrängten.
    Ran streckte sein Bein aus und brachte so den einzigen Mann, den er erkannte, zum Stolpern. Achmed landete wie ein großes Stück rohen Fleisches auf der festgedrückten Erde.
    »Wie ich sehe, hat ein längerer Aufenthalt in der Wüste nichts dazu beigetragen, deine widerlichen Gewohnheiten zu ändern«, grinste Ran zynisch, wobei er den Araber mit seinem Stiefel anstupste.
    Sein Erster Maat kam atemlos zum Stehen. »Ihr habt darauf bestanden, dass ich nicht einen Einzigen töte«, erklärte Domingo ihm, während er Stellung neben Ran einnahm. »Capitán?« Der Ausdruck auf dem Gesicht seines Captains missfiel Avilar. Er roch nach Vergeltung.
    Plötzlich packte Ransom Achmeds Gewand und zog ihn wieder auf seine Füße.
    »Er hat sie geschlagen.« Sein Tonfall zeugte von grausamer Wut.
    Achmed zog seinen Dolch, verpasste jedoch die Gelegenheit zuzustechen, als eine englische Faust ihm zuvorkam und auf sein Handgelenk schlug. Der Dolch fiel zu Boden, und Achmed verzog

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