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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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dieser Frau! «
    Domingo lächelte angesichts von Ransoms Wut. »Ihr seid sie doch losgeworden, genau so, wie Ihr das gewollt hattet. Warum also, mein Freund«, er hob fragend seine Hände, »starrt Ihr dann so gebannt auf die Gasse, durch die sie verschwunden ist?«

4
El Djezair
Algier
Piratenstützpunkt
    Die Tür schwang weit auf, schlug gegen eine schmuddelige, rissige Wand und zog die Aufmerksamkeit der Gäste in dem heruntergekommenen Gasthof auf sich. Der Schein der Dämmerung wurde verdeckt durch die massige Gestalt eines Mannes, der so groß und breitschultrig war, dass er sich ducken musste, um eintreten zu können.
    Die trockene heiße Brise wirbelte Sand und Staub um seine Stiefel herum auf.
    Plötzlich herrschte Stille.
    Alle Augen richteten sich auf den Rohling mit dem roten Haar und dem zottigen Bart und wanderten von seinem verwegen schräg sitzenden Kavaliershut zu dem bedrohlichen Durcheinander juwelenbesetzter Messer, Dolche und Pistolen, die er in seinem breiten Lederhosenbund stecken hatte. Seine schwerlidrigen Augen wanderten in jeden Winkel und in jede Nische des düsteren Raumes, hielten einmal kurz an, ein zweites Mal, und kehrten dann zu den Gästen zurück; seine goldenen Ketten und Klingen funkelten im Kerzenlicht, als er mit seiner in einem Stulpenhandschuh steckenden Hand ein Zeichen gab. Hinter ihm traten einer nach dem anderen fünf schwer bewaffnete Männer ein, deren Anwesenheit eine klare Bedrohung für jeden bedeutete, der versuchen würde, ihnen in die Quere zu kommen.
    Sklavenhändler! Das Wort hing schwer wie Blei in der Luft, und die neugierigen Gesichter wendeten sich rasch ab; der Abschaum der Gesellschaft betete, dass niemand sich an ihre Existenz erinnern würde.
    Ein schlanker, dunkelhäutiger Mann in einer verschmutzten throbe stand neben dem Anführer und bewegte die ganze Zeit über schnüffelnd seinen Kopf. Der Anführer stieß ihn beiseite und wählte einen Platz an einem niedrigen Tisch aus. Er ließ seine massige Gestalt auf einen Stuhl sinken, der daraufhin drohte, unter dem Gewicht zusammenzubrechen. Sofort brachte der Gastwirt ein Tablett mit sechs kleinen, dampfenden Tassen Kaffee und stellte es mitten auf dem Tisch ab. Mit dem Rücken an der Wand warf der rothaarige Pirat einen sichtlich angeekelten Blick darauf, obwohl er genau wusste, dass es im Land des Propheten keinen Branntwein gab. Seine Landsmänner nahmen sich jeder eine Tasse und postierten sich an den Fenstern und Ausgängen.
    Ein Raunen ging durch den Raum, aber niemand sprach seine Gedanken aus. Der Pirat nahm die Porzellantasse und trank den kardamomgewürzten Kaffee aus. Keiner bewegte sich oder redete, Hände legten sich an die Waffen, die Anspannung wurde immer unerträglicher. Der Wirt tischte eine Platte mit gezuckerten Datteln, Nusskernen und Feigen vor dem rothaarigen Mann auf. Dieser lehnte sich bequem in seinen Stuhl zurück, brachte ein kleines Messer zum Vorschein und stach damit in eine Feige. Erst dann überließen die Wirtsleute den Eindringling sich selbst und kümmerten sich wieder um Essen und Getränke der anderen Gäste, die sich langsam entspannten und wieder zu erzählen begannen.
    Plötzlich tauchte ein turbantragender Mann vor dem Tisch des Rothaarigen auf. Als hätte er dessen Anwesenheit nicht bemerkt, aß der Pirat hungrig weiter; dann gab er dem Besucher mit seinem Messer ein Zeichen, sich zu setzen. Zwei Wachen flankierten sofort den Neuankömmling, der Pirat winkte jedoch ab.
    »Welchen Wunsch habt Ihr diesmal, mein Pascha?«
    Der Rohling wischte sich den Mund mit seinem Hemdsärmel ab. »Gewürze. Und zwar alles, was man kriegen kann«, antwortete er auf Arabisch und steckte sich eine weitere Dattel in den Mund, während er eine Münze in die Richtung des anderen warf.
    Der Araber fing diese auf und überprüfte das runde Goldstück mit seinen Zähnen, bevor er es in den Falten seines dunklen, zerlumpten Umhanges verschwinden ließ.
    »Wann und wo, Foti?«, wollte der Pirat wissen, wobei seine tiefe, raue Stimme trotz des Lärms im ganzen Raum zu hören war.
    Foti blickte argwöhnisch um sich und lehnte sich dann entspannt in seinen Stuhl zurück; seine kühlen, berechnenden Augen verrieten seine Gier.
    »Die Information, die Ihr braucht, wird Euch aber mehr kosten.«
    Die in einem Handschuh steckende Faust des Piraten schnellte vor, packte in die Falten des throbe und zog den Kaufmann quer über den wackligen Tisch.
    »Raus mit der Sprache, bevor ich dich aufschlitze

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