Heiße Tage auf Hawaii
fort.
»Beide Mädchen?« wollte Bicknell wissen.
»Beide«, bestätigte der Sergeant.
»Lassen Sie alle Besucher dieser Insel so eingehend beobachten, Sergeant?« wandte ich mich an Hulamoki.
Er sah mich an und lächelte: »Nein, natürlich nicht.«
»Danke sehr«, erwiderte ich. »Ich fühle mich geehrt.«
»Das sollten Sie auch.«
Bicknell starrte mich kalt aus feindseligen Augen an.
Sergeant Hulamoki wandte sich mir zu: »Wir haben Grund zu der Annahme, daß Mr. Bicknell Augenzeuge eines Mordes war. Doch ist Mr. Bicknell sehr ungenau in bezug auf die Informationen, die er uns darüber gibt.«
Bicknell protestierte: »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß.«
»Wir glauben aber, Sie könnten uns noch eine größere Hilfe sein.«
»Möchten Sie mir sagen, wer überhaupt ermordet wurde?« unterbrach ich das Zwiegespräch.
Sergeant Hulamoki antwortete: »Der Mord wurde in der Straße Nipanuala 922 begangen. Das Opfer ist Jerome C. Bastion, der hier schon seit vier Wochen als Tourist wohnt.«
Bicknell wandte sich an mich: »Mrs. Cool und ich fuhren zu diesem Haus hinaus, weil ich mit dem Kerl sprechen wollte.«
»Wie kamen Sie auf die Idee?« fragte ich mit dem unschuldigsten Gesicht von der Welt.
»Ich hatte etwas Geschäftliches mit ihm zu besprechen.«
»Und was war das?«
»Das ist meine ganz private Angelegenheit.«
»Sprechen Sie nur weiter«, forderte der Sergeant Bicknell auf.
»Ich habe Ihnen die Geschichte doch schon ein dutzendmal erzählt.«
»Sie haben sie aber Mr. Lam noch nicht erzählt, und wie ich sehe, brennt Mr. Lam vor Neugierde.« ,
Bicknell fing an zu berichten. »Zu dem Haus führt ein enger Fahrweg, an dem wir nicht parken konnten, ohne den Weg zu versperren, es sei denn, wir drehten um. So stieg ich also aus und läutete an der Haustür. Niemand antwortete. Ich läutete ein zweites Mal, und wieder kam keine Antwort. Dann dachte ich mir, vielleicht ist der Bewohner des Hauses gerade unten im Schwimmbassin, weil ich glaubte, klatschende Geräusche und den Klang von Stimmen zu hören.«
»Und weiter?« drängte ich.
»Ich stieg auf einen Mauervorsprung, um in eines der Fenster zu sehen, dessen Rollo nicht heruntergelassen war.«
»Und was geschah dann?«
Mit einem leichten nervösen Schauder fuhr Bicknell fort: »Ich mag einfach nicht mehr daran denken.«
»Sprechen Sie nur weiter«, mahnte ihn der Sergeant.
»Ich sah also einen Mann quer über dem Bett liegen. Offensichtlich hatte man ihm eine Kugel in den Kopf gejagt, und zwar genau zwischen die Augen.«
»Und was bemerkten Sie außerdem in dem Zimmer?« forschte Hulamoki.
»Ich sah eine Gestalt zur Tür laufen.«
»Einen Mann oder eine Frau?«
»Es war eine Frau, wie ich Ihnen bereits gesagt habe.«
»Und wie sah diese Frau aus?«
»Ich kann sie Ihnen nicht beschreiben, da ich von meinem Platz aus nur ihre Rückseite erblicken konnte. Sie hatte entweder einen enganliegenden Badeanzug an oder war sogar ganz nackt - genau weiß ich das nicht.«
»Und was tat diese Frau?«
»Ich sah sie vorüberhuschen in dem Moment, als sie durch die Tür lief.«
»Können Sie den Badeanzug beschreiben?«
»Ich kann nicht einmal mit Gewißheit sagen, daß sie wirklich einen Badeanzug getragen hat. Es ist genausogut möglich, daß sie nackt war.«
»Und was taten Sie daraufhin?«
Jetzt mischte Bertha sich ein. »Er kam zurück zum Wagen, in dem ich saß. Ich hatte beobachtet, wie Bicknell an der Tür läutete, sah ihn dann lange Zeit an der Tür stehen und kam schließlich zu der Überzeugung, daß niemand im Haus war. Da bemerkte ich, wie Mr. Bicknell auf den Mauervorsprung kletterte und durch das Fenster schaute. Gleich darauf kam er eilig zum Wagen gelaufen, wobei er wild mit den Händen in der Luft herumfuchtelte.«
»Und was geschah dann?« fragte Sergeant Hulamoki, wobei er Bertha nachdenklich ansah.
»Mr. Bicknell erzählte mir, was er gesehen hatte, und bat mich, so schnell wie möglich die Polizei anzurufen.«
»Was haben Sie daraufhin getan?«
»Ich stieg aus dem Wagen und rief die Polizei an.«
»Bitte erzählen Sie weiter.«
»Als ich zurückkam, blickte ich ebenfalls durch das Fenster und sah den Toten auf dem Bett liegen. Dann setzten Bicknell und ich uns in den Wagen, um auf die Polizei zu warten, die auch nach wenigen Minuten eintraf.«
»Von wo aus haben Sie mit der Polizei telefoniert?«
»Von dem Platz aus, den ich Ihnen schon hundertmal beschrieben habe!« fauchte Bertha gereizt. »Ich bin
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