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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Bicknell bei.
    »Haben Sie ihrer Aussage noch etwas hinzuzufügen?«
    »Nichts, aber auch gar nichts.«
    »Sie glauben, das Mädchen, das Sie gesehen haben, trug einen Badeanzug?«
    »Ich glaube schon.«
    »Sie meinen, sie war jung?«
    »Sie war sehr schlank, sehr graziös und sehr schnell in ihren Bewegungen.«
    »Wie groß etwa?«
    »Ziemlich groß.«
    »Mager?«
    »Nein, sie hatte schöne Beine und Hüften.«
    »Gut geformt?«
    »Gut geformt«, bestätigte Bicknell.
    Sergeant Hulamoki erhob sich von seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch. »Sie müssen mich einen Augenblick entschuldigen. Ich habe eine Verabredung mit Edgar Larson und muß einiges mit ihm besprechen.«
    Er verließ den Raum und schlug die Tür laut hinter sich zu. Ich stand ebenfalls auf und deutete auf eine Tischlampe mit einer eigen artigen Fassung. Dabei legte ich warnend den Finger auf die Lippen. Dann sagte ich: »Also nun schnell, Leute, erzählt mir mal ganz genau, was sich zugetragen hat. Was bedeutet das alles?«
    Bicknell wollte sofort loslegen: »Also, wir wollten natürlich...«
    Bertha versetzte ihm einen Stoß gegen das Schienbein, daß er sich vor Schmerzen krümmte, und wandte sich dann an mich: »Wir haben die volle Wahrheit gesagt, Donald. Alles hat sich genauso abgespielt, wie Mr. Bicknell es erzählt hat.«
    »Hat er das Mädchen erkannt?«
    »Frag ihn doch selbst.«
    Ich machte ein warnendes Zeichen mit der Hand und sagte dann: »Nun mal ganz ehrlich, Mr. Bicknell, aber schnell. Schließlich arbeite ich für Sie und muß daher die volle Wahrheit haben. Haben Sie das Mädchen erkannt?«
    »Aber ganz bestimmt nicht«, antwortete Bicknell, der endlich die Situation erfaßte. »Ich habe der Polizei die reine Wahrheit berichtet.«
    »Können wir uns darauf verlassen?«
    »Das können Sie, hundertprozentig.«
    »Und Sie haben auch nichts verschwiegen?«
    »Nicht das geringste.«
    »Also gut, reden wir nicht mehr davon. Es ist nämlich wirklich sonderbar, daß Sie das Mädchen durch die Tür haben gehen sehen und doch nicht in der Lage sind, mehr über sie auszusagen. Wo war sie, als Sie zum erstenmal durch das Fenster blickten?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Bicknell. »Vielleicht hat sie im Schatten gestanden. Sie wissen doch, wie das so ist. Ich bemerkte zuerst, daß sich etwas im Raum bewegte, und dann sah ich ihre Beine. Das Zimmer lag im Dunkeln, und am anderen Fenster waren die Rollos heruntergelassen. Es war schwer, überhaupt etwas zu erkennen. Außerdem haben mich wahrscheinlich Spiegelungen im Fenster genarrt. Jedenfalls habe ich das Mädchen zum erstenmal mit Bewußtsein gesehen, als es schon zur Tür hinauslief.«
    Ich wandte mich an Bertha. »Und du, Bertha? Versuche nicht, mir etwas vorzumachen.«
    »Den Teufel werde ich!« entrüstete sich Bertha. »Selbst für den besten Klienten würde ich bei einem Mordfall nichts vor der Polizei verschweigen. Wenn du mich fragst: Ich glaube nicht, daß er sie erkannt hat.«
    »Aber Sie sind der Ansicht, es war eine Frau«, fragte ich wieder Mr. Bicknell.
    »Es war das Bein einer Frau - und auch der Rumpf.«
    »Was für eine Art von Badeanzug hatte sie an?«
    »Ich kann nicht behaupten, daß sie überhaupt einen Badeanzug getragen hat. Sie kann auch ganz nackt gewesen sein.«
    »Und was geschah mit ihr?«
    »Vermutlich ist sie durch die Hintertür entkommen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich glaube gehört zu haben, wie die Hintertür zuschlug, während ich vor dem Hause stand.«
    »Und da haben Sie nichts unternommen?«
    »Was konnte ich schon tun? Sollte ich vielleicht den Zementgehsteig entlanghumpeln und eine Frau stellen, die gerade einen Mann umgebracht hat? Ich bin doch nicht verrückt! Dafür ist die Polizei da. Ich bin außerdem kein junger Mann mehr.«
    »Ist sie nicht vor das Haus gekommen?«
    »Nein. Ich stelle mir den Hergang folgendermaßen vor: Sie tat so, als ginge sie zum Schwimmen in die Bucht, und hatte nur einen Bademantel an, nichts darunter. Dann hat sie vermutlich die Hintertür geöffnet, den Bademantel fallen lassen und ist nackt hineingegangen. Dadurch vermied sie es, Blutspuren an ihre Kleidungsstücke zu bekommen. Nach dem Mord lief sie wieder durch die Hintertür hinaus, zog den Bademantel an und lief die Stufen zur Bucht hinunter.
    Danach ist sie vermutlich wieder eine der anderen Treppen hinaufgegangen wie eine Dame, die vom Morgenbad zurückkommt. Niemand wird besonders auf sie geachtet haben, und wer sollte wissen, daß sie unter dem

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