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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Ohne meinen Dank abzuwarten, schoß er aus dem Zimmer.
    Meiner Schätzung nach blieben mir höchstens noch zehn Minuten. Mein Körper tat mir überall weh; bei jedem Schritt protestierten meine geschundenen Muskeln. Dennoch untersuchte ich den Raum gründlich.
    An einem Nagel in der Küche hingen zwei Schlüssel. Sie waren für Spezialschlösser bestimmt und paßten weder zur Vorder- noch zur Hintertür des Hauses, in dem Mitsui lebte.
    Ich steckte sie in meine Hosentasche. Sonst konnte ich nichts finden. Als ich gerade zur Vordertür hinaus wollte, hörte ich draußen schnelle Schritte. Ich trat hinter die Tür und verhielt mich ganz still.
    Sidney Selma riß die Tür auf und kam herein. Verstört starrte er auf das leere Zimmer.
    Ich legte in meinen Stoß alle Kraft hinein, die ich im Augenblick noch hatte. Selma fiel nach vorn auf Hände und Knie.
    Ich trat ihm mit dem Fuß in die Seite.
    »Wie gefällt Ihnen das?« fragte ich und trat ihm gegen die Brust.
    Er sah auf, fassungsloses Erstaunen und Unglauben in den Augen. Als er versuchte, wieder hochzukommen, traf ich ihn kräftig am Kinn und ging hinaus.
    Nun wußte ich auch, wie leicht man zum Sadisten werden kann.
    Dieser letzte Tritt hatte mir ausgesprochen gutgetan.

20

    Die Angestellte der Luftfahrtgesellschaft war die personifizierte Höflichkeit. Es standen eine Menge Leute auf der Warteliste, so daß ich den Flug ohne Schwierigkeiten annullieren lassen konnte.
    Ich klopfte an Berthas Tür. Meine Partnerin öffnete, starrte mich an und sagte dann: »Komm ’rein. Du triffst gerade im rechten Moment ein.«
    Stephenson Bicknell saß auf dem Rand eines Stuhles, den Spazierstock wie üblich fest am Griff haltend. Er sah so wütend aus, als sei er von einem tollen Affen gebissen worden.
    »Was ist mit dir?« erkundigte sich Bertha. »Du gehst ja wie ein Krüppel.«
    Ich machte es mir in einem Sessel bequem.
    »Es hat eine Schlägerei gegeben«, antwortete ich.
    »Mein Gott«, rief Bertha, »hast du dich wieder zusammenschlagen lassen? Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht, wie du das immer anstellst. Kannst du denn nicht mal den anderen eine Tracht verpassen?«
    »Augenscheinlich nicht«, antwortete ich.
    »Und wir sitzen hier dick in der Tinte«, meinte Bertha.
    Bicknell starrte mich bissig an und sagte dann gereizt: »Wenn jemand für mich arbeitet, dann erwarte ich volles Vertrauen und Loyalität. Ich traue ihm und erwarte, daß auch er mir gegenüber aufrichtig ist.«
    Während er seine Gardinenpredigt hielt, versuchte ich, mich so zu setzen, wie es für meine schmerzenden Muskeln am angenehmsten war.
    »Tun Sie Donald nicht unrecht«, besänftigte ihn Bertha. »Die Leute verprügeln ihn manchmal, aber er ist ein verteufeltes Kerlchen mit Köpfchen. Bisher hat er am Ende eines Falles noch immer die richtigen Antworten auf alle Fragen gefunden.«
    »Aber nicht für mein Geld«, geiferte Bicknell. »Ich lasse mich nicht gern an der Nase herumführen.«
    »Nun regen Sie sich doch nicht so auf, Bicknell«, schaltete sich Bertha wieder ein. »Die Sache kann doch geregelt werden und...«
    Bicknell schüttelte den Kopf. Bertha starrte zu ihm hinüber, als wollte sie ihn umbringen.
    »Was ist denn nun schon wieder los?« fragte ich.
    Bicknell sagte empört: »Leider habe ich erst jetzt erfahren, daß Mrs. Cool im Haus von Bastion etwas gefunden hat.«
    »Es war doch nur eine alte Kamera«, verteidigte sich Bertha. »Ich werde Ihnen ein Dutzend solcher Kameras kaufen, wenn Sie sich deswegen so anstellen.«
    »Es geht ja nicht um die Kamera, sondern um das, was in der Kamera steckte. Also, Lam, was ist damit geschehen?«
    »Die Kamera ist bei der Polizei.«
    »Und das, was in der Kamera war?«
    »Außer ein paar Filmen war nichts in der Kamera. Die Polizei hat die Filme entwickelt.«
    »Ich weiß«, knurrte er, »und man fand Bilder von der King Street, aufgenommen zwei Stunden nach dem Mord. Mein Gott, ich glaubte, ich könnte wenigstens euch trauen. Ich habe euch gutes Geld gezahlt und bin euch gegenüber stets aufrichtig gewesen. Da konnte ich wahrlich alles andere erwarten, als von euch an der Nase herumgeführt zu werden.«
    »Wer sagt denn, daß man Sie an der Nase herumführt?«
    »Das behaupte ich.«
    »Und ich möchte das bestreiten. Sie bekommen genau das, wofür Sie gezahlt haben.«
    »Nein. Das bekomme ich eben nicht! Ich habe Sie beauftragt...«
    »Sie haben uns beauftragt, Miriam Woodford zu schützen.«
    »Genau das«, bestätigte er meinen

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