Heißer als jede Flamme (German Edition)
entschädigen will.“
„Dann lache ich ja den ganzen Tag!“
„Siehst du, wie leicht das war? Schon haben wir die erste Regel: Hundertmal Lachen für einmal Weinen.“ Dann wurde er ernst und sah ihr in die Augen. „Ich weiß, dass du mir heute sagen wolltest, dass du gehst. Du wolltest unserer Ehe ein Ende setzen. Aber nun frage ich dich: Kannst du dir vorstellen, zu bleiben und es wenigstens mit mir zu versuchen? Wenn du dich dabei wohler fühlst, können wir ja einen vorläufigen Stichtag festsetzen.“
„Willst du verhandeln, Marco?“
„Könnte ich, aber wie gesagt, es geht hier nicht um eine geschäftliche Angelegenheit. Ich könnte ja die Klatschberichterstattung oder den Vertrag mit den Romanos erwähnen …“
„Wird unsere Ehe darauf nachteilige Auswirkungen haben?“
„Nein. Aber eine Scheidung.“ Er ließ ihr Zeit, darüber nachzudenken, und fuhr dann fort: „Ich könnte dir erklären, wie viel besser es für deine Karriere sein wird, wenn wir verheiratet bleiben. Oder welch schlechten Eindruck eine Scheidung bereits nach einem Tag Ehe machen würde. Aber noch mal: Hier geht es nicht um Geschäftliches. In Wahrheit gibt es nur einen Grund zusammenzubleiben.“
„Und welchen?“, fragte sie und vermutete: „Um an Punkt Z zu gelangen?“
Da lachte er sein charmantes jungenhaftes Lachen, ein Lachen, zu dem Lazz Dante nicht fähig war – nur Marco. „Warum sollte ich in einem Zug nach Z durchrennen wollen, wenn es dazwischen so viele interessante Punkte zu entdecken gibt? Der Sinn eines Tanzes liegt nicht darin, ihn schnell zu Ende zu bringen, sondern jeden einzelnen Schritt dabei auszukosten.“ Mit diesen Worten hob er sie hoch, und sie konnte nichts anderes tun, als sich an ihn zu schmiegen. „Komm, meine wunderbare Frau. Was meinst du, wollen wir tanzen?“
7. KAPITEL
Im Laufe der nächsten Tage stellte Caitlyn fest, dass Marco zu seinen Worten stand. Die Möglichkeit, dass sie ihn sitzen lassen könnte, machte ihm offenbar in geschäftlicher Hinsicht nicht das Geringste aus.
Ihm ging es ausschließlich um sie. Eine Erkenntnis, die sie tief bewegte. Doch ein Rest von Zweifel blieb: Wieso sollte sie wichtiger sein als ein Vertrag, der Dante einen kometenhaften Aufstieg auf dem europäischen Markt sichern sollte?
Sicher war eine Ehe komplizierter, als Marco wahrhaben wollte. Zumindest im Fall ihrer Großmutter. Wegen ihrer eigenen leidvollen Erfahrung hatte sie Caitlyn genau erklärt, wie eine erfolgreiche Partnerschaft aufgebaut wird und welche Voraussetzungen ein Mann dafür mitbringen sollte. Eine lange Liste mit vielen Punkten, die es zu überprüfen galt, lange bevor man überhaupt eine Beziehung in Betracht ziehen durfte.
Da sie und Marco nichts in dieser Richtung unternommen hatten, konnte Caitlyn einfach nicht glauben, dass es mit ihnen beiden lange gut gehen würde.
Zum Glück blieb ihr wenig Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Denn kaum war sie wieder bei der Arbeit, als sie mit der Leitung eines umfangreichen Projekts betraut wurde: Die Geschäftszahlen vergangener Jahrzehnte sollten elektronisch erfasst werden.
„Durch unsere Expansion im Ausland ist es notwendig geworden, die Daten per Knopfdruck abrufen zu können“, erklärte die Leiterin des Personalbüros. „Dafür brauchen wir jemanden mit Ihren Erfahrungen im Finanzbereich, der die Spreu vom Weizen trennen kann. Sie sollen entscheiden, was eingelesen wird und was getrost vernachlässigt werden kann.“
„Aber was ist mit meinen anderen Aufgaben?“
„Sie bekommen vorübergehend eine Hilfe, bis Sie das Projekt im Griff haben. Ich will ehrlich sein, Caitlyn. Wir hoffen, dass Ihnen gelingen wird, woran andere gescheitert sind.“
Das ist wie ein Beet frischer Salatpflanzen für einen Hasen, dachte Caitlyn mit einem Anflug von Marcos Humor. Die Vorstellung beflügelte sie, und voller Elan ging sie an die Herausforderung. Dabei war eine vorübergehende Verlegung von Caitlyns Arbeitsplatz in das Archivgebäude unvermeidlich, weil sich dort die Aufzeichnungen befanden.
Gegen Ende der Woche spürte Britt sie dort auf und legte ihr einen Ordner auf den Tisch. „Hier. Lazz meinte, die Unterlagen könnten sich für dich als nützlich erweisen. Ich hätte sie dir auch als E-Mail schicken können, aber ich wollte dich mal hier besuchen. Damit du es weißt: Du fehlst uns.“
„Nett von dir, das zu sagen. Ich vermisse dich und Angie auch.“ Mit einem Blick auf ihre Armbanduhr sagte sie: „Schade, dass ich
Weitere Kostenlose Bücher