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Heißer als jede Flamme (German Edition)

Heißer als jede Flamme (German Edition)

Titel: Heißer als jede Flamme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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ausgegeben hatte. „Danke, Francesca, jetzt weiß ich Bescheid.“
    Francesca lächelte ihr zu, und ihre dunklen Augen blitzten freundlich. „Keine Ursache. Nur tut es mir leid, dass ich eine deiner Freundinnen schlechtgemacht habe.“
    Caitlyn lehnte sich auf dem Beifahrersitz zurück und betrachtete ihre Schwägerin. Komisch, dachte sie, dass ich mit einem einzigen Ja Teil einer Familie geworden bin, noch dazu einer so großen, dass ich noch gar nicht weiß, wer alles dazugehört. Und vorher …
    Ein paar Minuten später fuhren sie hinauf nach Sausalito. Francesca hielt in einer breiten Toreinfahrt. Dann ging sie voran durch das große, im Inneren angenehm kühle und dämmrige Haus in den gepflegten Garten: Blumen in allen Formen und Farben, dazu Sträucher und Schatten spendende Bäume. Unter einer alten Eiche stand ein schmiedeeiserner, schön gedeckter Tisch. Die ältere Frau, die dort saß, konnte nur Nonna sein.
    Caitlyn erwiderte ihr Lächeln und war sofort von ihr fasziniert: Wenn man ihren sechsundfünfzigsten Hochzeitstag bedachte, musste sie weit über siebzig sein. Doch sie wirkte mindestens zehn Jahre jünger. Trotz – oder gerade wegen – einiger Falten war ihr Gesicht strahlend schön und ausdrucksstark.
    „Marco hat Ihre Augen“, bemerkte Caitlyn.
    Als Nonna lachte, verstärkte sich die Ähnlichkeit noch. „Lazzaro auch“, erwiderte Nonna mit einem Akzent, der an ihrer Herkunft keinen Zweifel ließ. „Oder haben Sie das noch nicht bemerkt?“
    Überrascht blinzelte Caitlyn. „Äh … nein. Aber es muss wohl so sein. Schließlich sind die beiden ja eineiige Zwillinge.“
    Nonna nickte vielsagend. „Aha. Einmal vom Inferno betroffen, sieht man nur noch einen Mann …“ Sie küsste erst Caitlyn, dann Francesca auf die Wangen und deutete auf die Stühle. „Setzt euch.“ Zu Caitlyn gewandt sagte sie: „Bitte sagen Sie ‚Nonna‘ und ‚du‘ zu mir. Francesca macht es auch schon so. Wir werden gemeinsam essen und Frauengespräche führen: über Männer, Kinder, alles Mögliche und wieder – Männer!“
    Francesca lachte. „Vor allem über Männer! Hört sich gut an.“
    „Ja. Obwohl, vielleicht interessieren dich Kinder zurzeit mehr?“
    „Noch nicht, Nonna.“
    „Na ja, wir werden ja sehen. In solchen Dingen täusche ich mich selten. Aber wenn es noch nicht so weit ist, können wir ja ein Gläschen Wein zum Essen trinken.“ Sie lächelte verschmitzt. „Oder zwei.“
    „Tut mir leid, Nonna“, begann Caitlyn, „ich muss noch zur …“
    „Zur Arbeit?“ Mit einer Handbewegung wischte Nonna den Einwand vom Tisch und goss Wein in die Gläser. „Betrachte es heute Nachmittag einfach als deine Aufgabe, mich glücklich zu machen. Sogar als Hauptaufgabe. Ich habe nämlich dafür gesorgt, dass du den Rest des Tages freibekommst. Und es macht mich glücklich, wenn wir jetzt zusammen ein Glas Wein trinken, um uns besser kennenzulernen.“
    Dankbar gab Caitlyn sich geschlagen, wandte aber ein: „Als ich das letzte Mal einen der italienischen Dante-Weine getrunken habe, endete es damit, dass ich Marco geheiratet habe.“
    Nonna und Francesca lachten. „So ist das Inferno“, sagte Nonna. „Es macht vernünftige Frauen zum Spielball ihrer eigenen Gefühle.“
    Caitlyns Neugier war geweckt. „Darf ich euch zwei etwas Persönliches fragen?“
    „Schieß los“, meinte Francesca.
    Nonna, die bei dem Wort „schießen“ erst etwas zusammengezuckt war, sagte dann aber unerschrocken: „Nur zu.“
    Caitlyn lächelte. „Nonna, ich weiß von Marco, dass du an die Existenz des Infernos glaubst. Es hat dein Leben verändert und dich zu einer schweren Entscheidung gezwungen.“
    „Schwierig war es eigentlich nicht, eher traurig und unerfreulich.“
    Caitlyn betrachtete ihre Schwägerin. „Und du, Francesca, glaubst du daran?“
    Francesca lehnte sich entspannt zurück und nippte an ihrem Weißwein. „Du vermutlich nicht, oder?“
    Caitlyn schüttelte den Kopf. „Für mich ist es eine Legende oder Geschichte aus dem Reich der Fantasie“, erwiderte sie mit einem entschuldigenden Seitenblick auf Nonna.
    „Hm. Verständlich. Das habe ich zuerst auch gedacht.“
    „Zuerst? Also hast du inzwischen deine Meinung geändert?“
    Francesca wurde ernst. „Hand aufs Herz, Caitlyn. Als du Marco das erste Mal berührtest, gab es da so etwas wie eine elektrische Entladung? Sprang buchstäblich der Funke zwischen euch über?“
    „Ja, da war was“, gab sie zu.
    „Und wenn Marco in der Nähe ist und

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